Mobbing
Buchtipp zum Thema Cybermobbing
von Gerhard Klas
Miriam Leroy: Rote Augen. Aus dem Französischen von Daniele Högerle. Hamburg: Nautilus, 2023. 176 S., 22 Euro
Mobbing in sozialen Medien kann in jede Nische des Alltags vordringen und das Leben vergiften. Das liegt auch an der immer noch weit verbreiteten Verharmlosung des Phänomens. Der belgischen Autorin und Journalistin Miriam Leroy ist es gelungen, die zerstörerische Wucht des Cybermobbings zur Sprache zu bringen.
weiterlesenWeltraumpostbote Bob
Eine humorvolle, kurzweilige Comic-Reihe aus dem All
von Kai Böhne
Guillaume Perreault: Der Weltraumpostbote. Kassel: Rotopol, 2023. 144 S. in Farbe, 18 Euro
Guillaume Perreault: Der Weltraumpostbote. Die Motoräuber. Kassel: Rotopol, 2023. 152 S. in Farbe, 18 Euro
weiterlesenEin Waldschützer alter Schule
Der Förster Georg Meister fordert: Rettet die Wälder!
von Matthias Becker
Georg Meister: Rettet unsere Wälder! Vermächtnis und Forderungen eines visionären Försters. Frankfurt am Main: Westend, 2023. 196 S., 36 Euro
Nur noch einer von fünf Bäumen in Deutschland ist nicht geschädigt, das geht aus Schätzungen des Bundeslandwirtschaftsministeriums hervor.
weiterlesenFeminismus
Stefanie Lohaus: Stärker als Wut. Berlin: Suhrkamp, 2023. 271 S., 20 Euro
von Liv Kühnel
Stefanie Lohaus, Gründerin des (queer)feministischen Missy Magazine, beschreibt mit ihrem neuen Buch Stärker als Wut die Geschichte des Feminismus der letzten fünf Jahrzehnte aus deutscher Perspektive. Dabei legt sie nicht nur die Geschichte dar, sondern ergänzt diese mit eignen Erfahrungen.
weiterlesenEin zeitgemäßes Lob des Kommunismus
Kohei Saitos Plädoyer für einen Degrowth-Kommunismus
von Angela Klein
Kohei Saito: Systemsturz. Der Sieg der Natur über den Kapitalismus. Aus dem Japanischen von Gregor Wakounig. München: dtv, 2023. 320 S., 25 Euro
Kohei Saito, japanischer Marxist und Mitarbeiter der Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA), verfolgt mit dem Buch ein Anliegen, das er so direkt wie verständlich vermittelt: Er erklärt, das nur der Kommunismus in der Lage ist, die stationäre Wirtschaft zu schaffen, die notwendig ist, damit der Mensch seine natürlichen Lebensgrundlagen erhalten und ein Überleben der Gattung in einem relativen Überfluss sichern kann.
weiterlesenGegen das bürgerliche Bildungsprivileg
Die Geschichte der 68er Bewegung in Speyer
von Peter Nowak
Herbert Obenland, Wolfgang Hien, Peter Birke: Das andere 1968. Von der Lehrlingsbewegung zu den Auseinandersetzungen am Speyer-Kolleg 1969–72. Berlin: Die Buchmacherei, 2022. 260 S., 15 Euro
Berlin, Frankfurt, Tübingen – mit diesen Orten wird die 1968er Bewegung verbunden. Kaum jemand wird ausgerechnet Speyer mit den Aufbruch in Verbindung bringen. Dabei hatte der auch dort Spuren hinterlassen, wie in dem Buch Das andere 1968 beschrieben wird.
Haiti
Marie Vieux-Chauvet: Der Tanz auf dem Vulkan. Aus dem Französischen von Nathalie Lemmens. München: Manesse, 2023. 496 S., 28 Euro
von Gerhard Klas
Die Autorin Marie Vieux-Chauvet ist 1973 gestorben und die bekannteste Schriftstellerin Haitis. Als sich François Duvalier 1957 zum Diktator aufschwang, bedeutete das für sie massive Einschränkungen. Schließlich musste sie ins US-amerikanische Exil fliehen und lebte bis zu ihrem Tod in New York. Der gerade erst ins Deutsche übersetzte Klassiker der modernen haitianischen Literatur porträtiert Saint Domingue mit seiner rassistisch-kolonialen Gesellschaft, die mit der Revolution der Sklaven 1804 zur Republik Haiti wurde.
Wessen Wahnsinn ist der Wahnsinn?
Über die Hintergründe des Ukrainekriegs und seine Folgen
von Albrecht Kieser
Kriegsfolgen. Wie der Kampf um die Ukraine die Welt verändert. Hrsg. von Hannes Hofbauer und Stefan Kraft. Wien: Promedia, 2023. 255 S., 23 Euro
Wer künftig über den Ukrainekrieg und seine Folgen mitreden will, muss dieses Buch gelesen haben. Es ist eine Pflichtlektüre zumindest für Menschen, die sich aus der kurzatmigen Betrachtungsweise lösen wollen, von der aus diese Schlächterei gemeinhin beurteilt wird.
weiterlesenDie langen Schatten der Migration
Sunjeev Sahota: Das Porzellanzimmer. Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. München: Hanserblau, 2023. 240 S., 23 Euro
von Gerhard Klas
Leid und Schmerz prägen die beiden Hauptfiguren im Roman des Briten Sujeev Sahota, dessen Familie 1966 vom Punjab nach England einwanderte. Patriarchalische Machtstrukturen und rassistische Gewalt erzeugen bei ihnen nicht nur Sucht und Depression, sondern die Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung.
weiterlesenJe prekärer die soziale Lage, desto freier dürfen wir uns ›lesen‹
Identitätspolitik spaltet und verdunkelt gemeinsame Klasseninteressen
von Gerhard Hanloser
Identität & Politik. Kritisches zu linken Positionierungen. Hrsg. Gerhard Hanloser. Mit Texten u.a. von Anne Seek, Christoph Jünke, Bernhard Schmid, Karin Wetterau, Ilse Bindseil, Moshe Zuckermann. Wien: Mandelbaum, 2022. 266 S., 22 Euro
weiterlesenNeue Osthilfe
Anmerkungen zu einer systemkonformen Westkritik
von Erhard Weinholz
Sechs Auflagen binnen weniger Wochen, vordere Ränge auf der Spiegel-Bestsellerliste: Dirk Oschmann, Jahrgang 1967, Professor für deutsche Literatur an der Leipziger Uni und einer der wenigen aus dem Osten stammenden Lehrstuhlinhaber hierzulande, scheint mit Der Osten: eine westdeutsche Erfindung* einen Nerv getroffen zu haben. Doch wen spricht sein Buch an?
weiterlesenMumia Abu-Jamal: Texte aus dem Todestrakt. Essays eines politischen Gefangenen in den USA
Frankfurt am Main: Westend, 2023. 240 S., 25 Euro
von Peter Nowak
Am 24.April wurde Mumia Abu-Jamal 69 Jahre alt. In vielen Städten gab es aus diesem Anlass Veranstaltungen mit dem neuen Buch, das unter dem Titel Texte aus dem Todestrakt kürzlich im Frankfurter Westend-Verlag erschienen ist. Darin sind größtenteils Texte von Mumia veröffentlicht, die bislang noch nicht auf deutsch erschienen waren.
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