Ein Vorbild für Lindner?
Bürgergeld auf italienisch
von Angela Klein
Die faschistoide Regierung von Giorgia Meloni in Rom macht seit ihrem Amtsantritt am 22.10.2022 Jagd auf drei Personenkreise: Migrant:innen, Frauen, Erwerbslose. Letztere schauen seit dem 1.Januar dieses Jahres buchstäblich in die Röhre, Meloni hat das Bürgergeld nämlich abgeschafft und durch eine Form der Sozialhilfe ersetzt, die nur einem sehr eingeschränkten Personenkreis zugute kommt. Italien ist damit wieder das einzige Land in Europa, das kein universelles Mindestsicherungssystem für die gesamte Bevölkerung hat.
weiterlesenVom Automobilzulieferer zum Lastenradproduzenten
Die GKN-Belegschaft in Florenz ist seit zwei Jahren im Widerstand
von Kathy Ziegler
Statt am 9.Juli 2021 ihre Kündigung und die Schließung der GKN-Fabrik bei Florenz hinzunehmen, halten die Beschäftigten seit zwei Jahren eine unbefristete Betriebsversammlung ab und planen die Konversion des Autozulieferbetriebs. Kathy Ziegler, Mitglied der Initiative »Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für den Klimaschutz«, berichtet von einer Delegationsreise, die sie im vergangenen Juli unternommen hat.
weiterlesenFür Carlo
Die bleibenden Tage von Genua
von Benjamin Lapp
Wir tanzen hinein in bewegte Zeiten
Während die Morgensonne einer neuen Zeit
sich Bahn bricht,
auf all die farbenfrohen jungen Gesichter
die die Welt zum bessern tragen wollen
strömen unsere vielstimmigen Gesänge
zu den Bollwerken der Angst
hinter denen sich unsere Repräsentanten
verschanzen.
Eva Weissweiler: Villa Verde oder das Hotel in Sanremo. Das italienische Exil der Familie Benjamin
München: btb, 2022. 288 S., 22 Euro
von Manuel Kellner
Auf den ersten Blick erstaunt es, dass eine profilierte jüdische Publizistin auf der Flucht aus Nazideutschland ausgerechnet im faschistischen Italien für sechs Jahre ein Refugium gefunden hat, das auch immer wieder von ihrem geschiedenen Ehemann Walter Benjamin als »stiller Hafen« genutzt wurde. Ein genauerer Blick auf die Verhältnisse, die das ermöglichten, lohnt sich.
weiterlesenItalien auf dem Weg in die Restauration
Die Vorhaben der Regierung Meloni
von Franco Turigliatto
Die Rechtskoalition, die maßgeblich von der rechtsextremen Partei Fratelli d’Italia (FdI) angeführt wird, hat die Parlamentswahlen vom 25.September gewonnen. Damit beginnt eine Phase voller Gefahren für die Arbeiterbewegung und die bürgerlichen, sozialen und wirtschaftlichen Rechte der Bürger.
weiterlesenAlles ganz normal?
Faschistische Regierung in Italien
von Angela Klein
Der erdrutschartige Wahlsieg der rechtsextremen Partei Fratelli d’Italia bei den jüngsten Parlamentswahlen wird von italienischen Marxisten als »Wendepunkt historischen Ausmaßes« bezeichnet. Denn er bringt eine Partei an die Macht, die das Erbe des Faschismus antritt.
weiterlesenOcean Viking
Die Irrfahrt des Rettungsschiffes und die französische Migrationspolitik
von Bernard Schmid
So vorteilhaft hatte sich die französische Regierung das vorgestellt: Sie würde in unterschiedliche, ja entgegengesetzte politische Richtungen hin gleichzeitig starke Signale aussenden und sich dadurch nach allen Seiten profilieren. Sie würde das unter Beteiligung von Neofaschisten gebildete Kabinett im Nachbarstaat Italien gleichzeitig vorführen, doch in gewisser Weise auch entlasten.
weiterlesenAnna Piccardi: Kontrapunkt ’44
Aus dem Italienischen von Elfie Padovan. Bodenburg: Edition AV, 2023. 80 S., 14 Euro
von Angela Klein
August 1944: Unter dem Druck des Vormarschs der Alliierten zieht die Wehrmacht nach Norden ab, die Front erreicht Prato, nördlich von Florenz. Auf dem Gutshof in der kleinen Gemeinde Capalle kommt der Krieg in Form einer Beschlagnahmung an: Die großen Räume und die landwirtschaftlichen Möglichkeiten sind ideal für die Einrichtung eines Notlazaretts.
weiterlesenItalien nach der Wahl
Gewinn der Faschisten
von Angela Klein
100 Jahre nachdem Mussolini mit seinem Marsch auf Rom die damalige Regierung Facto zum Abdanken zwang und sein faschistisches Regime errichtete, hat Italien fast auf den Monat genau seine geistige Erbin Giorgia Meloni zur Premierministerin gekürt. Wie ist das möglich geworden – auf der Basis einer erklärt antifaschistischen Verfassung!? Hier nur einige Teilaspekte.
weiterlesenItalien: Sturm auf das Gewerkschaftshaus
Hundert Jahre nach der Zerstörung der Arbeiterkammern durch die Faschisten greifen sie wieder Gewerkschaftshäuser an
von Franco Turigliatto
Am 9.Oktober stürmten Trupps der faschistischen Gruppe Forza Nuova die Gewerkschaftszentrale der CGIL in Rom. Dies geschah im Rahmen einer Demonstration gegen den sog. Green Pass. Unter den süffisanten Blicken hunderter Menschen drangen sie bis in den 5.Stock des Gebäudes vor, ohne dass die sogenannten Ordnungskräfte dagegen eingeschritten wären.
weiterlesenItalien: Green-Pass
Der Grüne Pass schürt die Spaltung unter den Beschäftigten
dokumentiert
Beim Angriff auf das Gewerkschaftshaus waren die Faschisten nur zwei Dutzend, aber die Demonstration hatte keinen inneren Zusammenhalt.
Im Gegensatz zu den Verlautbarungen des staatlichen Antifaschismus wiesen die No-Green-Pass- und No-Vax-Proteste am 9.Oktober in Rom zwei Aspekte auf, die nicht zusammen passen: den neofaschistischen Angriff auf das CGIL-Hauptquartier und die große Menge der Demonstrierenden.
13 Jahre Knast für humanitäre Hilfe
Italiens Justiz verfolgt ein erfolgreiches Modell der Flüchtlingshilfe
von Angela Klein
Während die Mafia frei herumläuft, soll ein Bürgermeister aus Kalabrien in den Knast – weil er gezeigt hat, dass man Flüchtlingen helfen und verlassene Dörfer wieder aufbauen kann.
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