Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

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PDF Version Artikellink per Mail  | Soz Nr. 06/2010
Köln: KiWi, 2009
335 Seiten
8,95 Euro
von Udo Bonn

Am 26.September 1980 starben bei einem Attentat auf dem Münchner Oktoberfest dreizehn Menschen, 220 wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Der Kanzlerkandidat der CDU/CSU, Strauß, versuchte Linksradikale dafür verantwortlich zu machen,

bis eine Leiche als Mitglied der neofaschistischen Wehrsportgruppe Hoffmann identifiziert wurde.

In Wolfgang Schorlaus fünftem Roman, Das München-Komplott, wird der ehemalige Zielfahnder, Georg Dengler, der jetzt als Privatdetektiv in Stuttgart arbeitet, von seinem ehemaligen Arbeitgeber im BKA gebeten, sich nach fast 30 Jahren noch einmal die Akten des in die kollektive Vergessenheit geratenen Attentats vorzunehmen. Eine junge Staatssekretärin aus der CDU hat diese Auftragsvergabe unwissentlich losgetreten, nachdem ihre persönliche Initiative, beim Verfassungsschutz den Abzug der Staatsschützer aus der NPD zu veranlassen, auf heftigen Widerstand der Behörde gestoßen war. Doch alleine diese Initiative sorgt für solche Unruhe bei dem Kölner Amt, dass eine geheime Sondergruppe zusammen gestellt wird, die das Umfeld von Charlotte von Schmoltke im Auge behalten soll.

Es ist kurz vor den Bundestagswahlen 2009, mitten in der tiefsten Krise, die die Weltwirtschaft seit 1929 erleben musste, und der Verfassungsschutz bereitet sich auf ein gesellschaftliches Szenario vor, das die Rebellion der Studenten von 1968 in den Schatten stellen könnte. Hier gilt es, mit jedem zur Verfügung stehenden Mittel alles aus dem Weg zu räumen, was bewusst oder unbewusst die Planungen des Geheimdienstes durchkreuzen könnte.

So gerät auch Georg Dengler immer mehr in das Visier des Staatsschutzes, je mehr ihm aufgeht, dass die damaligen Untersuchungsbehörden Zeugenaussagen vernachlässigten, die der Einzeltäterschaft des Anschlags widersprachen. Lebensgefährlich wird es für Dengler und seine Unterstützer, als es um ein streng geheimes Dokument der US-Armee geht, das die Grundlage für die Operation Gladio geliefert hat.

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