Revolution nach Plan
Eine sehr interessanter Artikel in der Faz vom 15.Februar 2011 über die Art und Weise, wie die Jugendlichen in Ägypten ihren Protest organisiert haben.
Hier der Link:
http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E08EF25A51BC34003A0F39A3A783AA1DC~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Whither Egypt?
Interview mit Gilbert Achcar.
Quelle: Z-Net Communications, Saturday, February 5 2011
To help explain the thrilling developments in Egypt, Farooq Sulehria interviewed leading Arab scholar-activist Gilbert Achcar on February 4.
Do you think that Mubarak's pledge on February 1st not to contest the next election represented a victory for the movement, or was it just a trick to calm down the masses as on the very next day demonstrators in Al-Tahrir Square were brutally attacked by pro-Mubarak forces?
Die Produktion dem Konsum anpassen
Reinhild Bending (BUND) über die Hintergründe des Dioxinskandals
Die Demonstration gegen die industrielle Landwirtschaft am 22.1. war ein großer Erfolg. Rund 22.000 Menschen, aufgerufen von einem breiten Bündnis, darunter viele Bauern vor allem aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg, aber auch Erwerbslose und Umweltschutzorganisationen, demonstrierten anläßlich der Grünen Woche für eine Reform der Agrarpolitik, die Abkehr von der industrialisierten Landwirtschaft und für besseren Verbraucherschutz. Über diese Themen sprach Boris Schulz mit Reinhild Benning, Agrarexpertin des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland).
Abgesehen von Forderungen nach mehr Kontrolle der Futtermittelindustrie sowie einem Verbot der parallelen Herstellung von Industrie- und Futterfetten, ist von Ministerin Aigner im Dioxinskandal wenig zu hören. Wie beurteilst du ihr Krisenmanagement?
Das erste halbe Jahr rot-grüne Minderheitsregierung in NRW
Macht Rot-Grün in NRW eine andere Politik als Schröder-Fischer? Die Frage ist umstritten.
von Dirk Hansen, Manuel Kellner, Birger Scholz*
Bei Diskussionen darüber unter Linken tauchen zwei Extrempositionen auf. Die einen meinen, es habe sich nur die Rhetorik verändert, letztlich seien die Unterschiede zur «Agendapolitik» der Zeit von Gerhard Schröder unbedeutend; andere glauben, den Schwenk zu einer Reformpolitik im positiven Sinne zu erkennen, was auch – unabhängig davon, was zum Thema derzeit verlautbart wird – auf eine rot-grün-rote Zusammenarbeit auf Bundesebene im Jahr 2013 hinauslaufen könnte.
Um das Ergebnis unserer Überlegungen vorwegzunehmen: Wir sehen erste Ansätze einer Akzentverschiebung des Profils und der realen Politik der NRW-SPD – nicht mehr und nicht weniger. Sie entspricht den vorsichtigen rhetorischen Versuchen des SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel, sich bis zu einem gewissen Grad von der Agendapolitik abzusetzen (ohne wirklich mit ihr zu brechen) und findet ihre Erklärung in der dramatischen wahlpolitischen Erosion der SPD und in der Präsenz der Partei Die LINKE.
Hexen, Zauberer und andere Verfolgte
Immer geht es um die Erhaltung der Macht
von Hanna Behrend
Aus Anlass ihres Todes am 30.11.2010 bringen wir Auszüge aus einem Text, den Hanna Behrend 2003 geschrieben hat.*
Massenverfolgungen und -ausrottungen Unschuldiger im Auftrag von Amtsträgern sind in der Geschichte der Menschheit nichts Ungewöhnliches. Die Verfolgung und Hinrichtung wegen Hexerei von Frauen, aber auch Männern vor allem in Europa zwischen dem 15. und 18.Jahrhundert war zwar keineswegs die früheste Massentötung unschuldiger Menschen, sie war aber eine der spektakulärsten und folgenreichsten in der Geschichte.
Während Thomas von Aquin [noch] jegliche Verhütungspraxis für sündhaft und bußbedürftig, nicht aber für Mord hielt, übertraf die im 13.Jahrhundert von dem Dominikaner Raimund von Penaforte im Auftrag Papst Gregor IX. herausgegebene Sammlung päpstlicher Dekretalen, si aliquis, die bis dahin übliche restriktive und sinnenfeindliche Haltung der Kirche zu Ehe und Nachwuchs erheblich. Jegliche Verhütung galt fortan als Mord, was im Widerspruch zum vorherigen Kirchenrecht stand, dem zufolge erst «die Abtreibung eines beseelten Fetus als Mord unter Strafe» gestellt wurde, d.h. eines Fetus von ca. 80 Tagen.
Quo vadis Tunesien?
Nach dem Sturz des Diktators folgen Umwälzungen im ganzen Land
von Bernhard Schmid
Der größte Unsicherheitsfaktor in Tunesien ist derzeit die Frage, ob sich die Übergangsregierung, die nach der Flucht von Staatspräsident Zine el-Abidine Ben Ali am 14. Januar gebildet wurde, halten kann.
Der Druck auf die provisorische Regierung unter Premierminister Mohammed Ghannouchi ist gewachsen. Unterschiedliche Strömungen der politischen und sozialen Opposition fordern ihren Rücktritt, da sie mehrheitlich aus «Kaziken» des alten Regimes besteht. Auch wenn ihre führenden Mitglieder sowie Parlamentspräsident Foued Mebazaa, der die Übergangsperiode nach den geltenden Verfassungsbestimmungen leitet, formell ihre Mitgliedschaft in der bisherigen Staatspartei RCD (Konstitutionell-Demokratische Sammlungsbewegung) niederlegten, so bleiben sie doch Männer des alten Regimes.
Oury-Jalloh-Prozess wieder aufgenommen
Auf Geheiß des Bundesgerichtshofs wird der Fall gegen die diensthabenden Polizisten neu aufgerollt
von Angela Huemer
Fast genau sechs Jahre ist es her, dass Oury Jalloh, ein Asylwerber aus Sierra Leone, in einer Zelle im Dessauer Polizeirevier starb. Er war dort gelandet, weil er frühmorgens zwei Putzfrauen angesprochen hatte, er wollte telefonieren. Die beiden fühlten sich von ihm belästigt und holten Hilfe von der Polizei.
Unistudie widerlegt Sarrazins «Thesen»
Sarrazins Thesen auf dem Prüfstand.
Ein empirischer Gegenentwurf zu Thilo Sarrazins Thesen zu Muslimen in Deutschland. Eine Studie der Humboldt-Universität Berlin
www.heymat.hu-berlin.de
von Benedict Ugarte Chacón
Die Auseinandersetzung um Thilo Sarrazin und seine «Thesen» hält nun schon Monate an. Das liegt nicht nur an seinem Buch, sondern auch an der schon im Vorfeld der Veröffentlichung geschickt und medientauglich vorgenommenen Selbstinszenierung Sarrazins als angeblicher Tabubrecher, der endlich einmal das sagt, was man doch schließlich noch wird sagen dürfen:
Leiharbeit: Gewaltig auf dem Vormarsch
Tarifverträge konnten Zeitarbeit bisher nicht eindämmen
von Jochen Gester
Leiharbeiter waren der große Joker im jüngsten Kriseneinbruch: Sie wurden im Herbst 2008 als erste gefeuert – ohne öffentlichen Protest; und im darauffolgenden Aufschwung sind sie es, die vorzugsweise eingestellt werden – auf Kosten regulärer Beschäftigung. Die daraus folgenden Verwerfungen versuchen Union und SPD jetzt mit einem Mindestlohn für Leiharbeiter in den Griff zu bekommen; angebrachter wäre die Rückkehr zu einer alten Gewerkschaftsforderung: Verbot der Leiharbeit.
Bundeswehr und Schule: Ran an die Jugend
Versuche, das Militär in der Mitte der Gesellschaft zu verankern
von Horst Bethge
Die Bundeswehr steht im größten Umbauprozess ihrer Geschichte: Sie soll zu einer «Armee im Einsatz», einer Interventionsarmee ohne Wehrpflicht, umgebaut werden. Verteidigungsarmee ist nicht mehr. Guttenberg hat das am vergangenen 18.Oktober auf einer Konferenz der Zeit in Hamburg gerade wieder bekräftigt. Die Wehrmotivation in der Gesellschaft aber schwindet mit jedem weiteren aus Afghanistan heimkehrenden Zinksarg. Es geht nicht nur um die Beendigung des Afghanistankriegs – die Aufgabe der Bundeswehr insgesamt steht in Frage.
Brotaufstand in Algerien
Etwas ist diesmal anders an den Unruhen in Nordafrika
von Karim Metref
In der zweiten Januarwoche löste eine 30%ige Preissteigerung bei Grundnahrungsmitteln und die anhaltend hohe Jugendarbeitslosigkeit Massenproteste in Algerien aus, die auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei führten, bei denen fünf Menschen ums Leben kamen. Trotz Demonstrationsverbot rief die «Laizistische Sammlungsbewegung für Kultur und Demokratie» (RCD) für den 22.Januar zu einem Marsch für mehr Demokratie auf.
Quo vadis Tunesien?
Nach dem Sturz des Diktators folgen Umwälzungen im ganzen Land
von Bernhard Schmid
Der größte Unsicherheitsfaktor in Tunesien ist derzeit die Frage, ob sich die Übergangsregierung, die nach der Flucht von Staatspräsident Zine el-Abidine Ben Ali am 14. Januar gebildet wurde, halten kann.