von Anton Holberg
Der Melzer Verlag hat ein überaus wichtiges, aus zwei CDs bestehendes Hörbuch zum Zionismus und dessen staatlicher Gestalt, Israel, herausgegeben. Von Bedeutung ist insbesondere die erste CD.
Hier werden alle grundlegenden Mythen des Zionismus an Hand von Zitaten zionistischer Führer wie David Ben Gurion und israelischer Wissenschaftlicher wie Shlomo Sand widerlegt. So etwa die Behauptung, die Mehrzahl der Juden sei im Jahre 70 u.Z. aus ihrem Land in Palästina vertrieben worden und nun, 2000 Jahre später, zurückgekehrt. Die Zitate zionistischer Führer zeigen auch den bewusst kolonialistischen und militaristischen Charakter ihrer Bewegung und weisen etwa die Behauptung, Israel hätte sich von Anfang an einer arabischen militärischen Übermacht zu erwehren gehabt, in den Bereich des Märchens.
Der zweite Teil des Hörbuchs (CD II), der sich der Entwicklung der jüngeren Vergangenheit widmet, zeigt all das, was aufgrund des im 1.Teil dargelegten Befunds zu erwarten ist – auch die anhaltende Politik der Vertreibung der Jahrhunderte lang mehrheitlich nichtjüdischen Bevölkerung Palästinas. Nachdem die Juden jahrhundertelang Opfer christlich-abendländischen und schließlich im 20.Jahrhundert des nazistischen Antisemitismus waren, kann eine solche Dokumentation nicht vollständig sein, ohne auch einen emotionalen Zugang zu eröffnen. Das geschieht hier durch den Rückgriff auf Texte aus dem Gedichtband von Erich Fried, «Höre, Israel!».
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