Am 19.6. haben mehr als 1000 Gewerkschafter aus 140 Ländern in Kopenhagen eine internationale Gewerkschaftsföderation gegründet. In diesem Verband haben die Gewerkschaften des Internationalen Metallarbeiterverbands, der ICEM (Chemie, Energie Bergbau) und der ITGLWF (Textil, Bekleidung und Leder) eine Kooperation vereinbart.
Die Bandbreite der Mitglieder reicht von Produktionsarbeitern bis zu hochqualifizierten Angestellten in Forschungseinrichtungen. Die Verbände repräsentieren insgesamt 50 Millionen Mitglieder. IndustriALL hat ihre Zentrale in Genf und regionale Strukturen für die Räume Asien/Pazifik, Lateinamerika/Karibik, Mittlerer Osten/Nordafrika, Nordamerika, Sub-Sahara-Afrika und Europa. Der Delegiertenschlüssel muss sehr hoch sein: Zum zweiten Kongress 2016 (er tagt alle vier Jahre) kann Europa 25 Delegierte entsenden, Asien 12, Nordamerika 9, Lateinamerika 6, das südliche Afrika 6 und der Mittlere Osten und Nordafrika 2, Europa und Nordamerika stellen somit die Mehrheit der Mitglieder.
Das zentrale Ziel des neuen Verbands ist die internationale Kooperation für bessere Arbeitsbedingungen und die Durchsetzung von Gewerkschaftsrechten gegen alle Angriffe von Unternehmen, Staaten oder anderen Kräften.
Im einzelnen werden die folgenden Punkte genannt:
– Aufbau starker Gewerkschaften,
– gewerkschaftliche Organisierung und Rekrutierung neuer Mitglieder
– Kampf für Gewerkschaftsrechte,
– Abwehr und Überwindung prekärer Arbeit,
– Verstärkung der gewerkschaftlichen Macht in der Konfrontation mit dem globalen Kapital,
– Förderung von Industriepolitik und Nachhaltigkeit,
– Förderung sozialer Gerechtigkeit und der Globalisierung,
– Erkämpfung gleicher Rechte und Partizipation von Frauen,
– sichere Arbeitsplätze,
– Stärkung von Demokratie und Integration.
Der IG-Metall-Vorsitzende Bertold Huber wurde zum Präsidenten von IndustriALL gewählt, der IG-BCE-Vorsitzende Vassiliadis wurde Vorsitzender der Europaregion. Generalsekretär ist ein Finne, die drei Vizepräsidenten kommen aus Südafrika, Nordamerika und Japan.
Die erste Kampagne, auf die sich der neue Verband geeinigt hat, dient der Durchsetzung existenzsichernder Löhne. Der Kongress verabschiedete auch eine Solidaritätserklärung mit den spanischen Bergarbeitern.
Mehr Infos unter www.industriall-union.org.
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