Hrsg. Klaus Ernst u.a., Hamburg: VSA, 2012. 208 S., 12,80 Euro.<br />
von Dieter Braeg
Das Buch dokumentiert Gespräche mit verschiedenen zentralen Protagonisten dieser Vorläuferpartei der LINKEN.
Im Anhang findet sich der Aufruf aus dem März 2004 der «Initiative Arbeit und soziale Gerechtigkeit» samt dem Text, der nicht nur von Ralf Krämer stammt, «Für eine wahlpolitische Alternative 2006». Dafür hat man, das sei gelobt, mit wirklich augenschonendem Druckbild, 206 Seiten veröffentlicht.
Das Kernanliegen ist Arbeit und soziale Gerechtigkeit und ist, so meinen die Herausgeber, «aktueller denn je». Leider wird Politschreibsprech jener Art geboten, die eher Verzweiflung hervorruft, als zum Thema Erhellendes beizutragen. Was für Probleme es gab, wie sehr sich vor allem die Position von Klaus Ernst zur PDS veränderte, darüber gibt das Buch keine Aufklärung. Der Versuch auf dem WASG-Bundesparteitag in Dortmund, Unvereinbarkeitsbeschlüsse zu propagieren, gehört, neben vielen anderen Aspekten, ebenfalls zur WASG-Geschichte. Die vielen «Zusammenführungskonflikte» an der WASG-Basis, die «Doppelmitgliedschaftsstrategie» – keine Zeile! Wie die Listen zur Bundestagswahl 2005 nur von der PDS «aufgestellt» wurden – verdrängt! Wie heute mit dem Thema Mindestrente in der Partei Die Linke umgegangen wird und man die auf dem Parteitag beschlossene Mindesthöhe demontiert, ist Ausdruck jenes Politikverständnisses, das heute in der Linkspartei ebenso praktiziert wird wie vormals in der WASG: von oben beschlossen, von unten zu akzeptieren!
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