Lehren aus drei Jahren WASG für die Zukunft der LINKEN
Berlin: SAV, 2012. 60 S., 3 Euro. Bezug: www.sozialismus.info.
von Dieter Braeg
«Der vorliegende Text beansprucht nicht, die gesamte Geschichte der WASG wiederzugeben. Es soll darin vielmehr analysiert werden, inwiefern Geburtsfehler der Fusion von WASG und Linkspartei.PDS die Ursache für die heutige Krise der Partei sind und wie dies mit der Geschichte ihres Berliner Landesverbands zusammenhängt.»
So die Einleitung zu diesem Büchlein, das inhaltlich um vieles mehr zu bieten hat als das Buch von Klaus Ernst und Co. Redlers These läuft darauf hinaus, dass mit der WAGS die Rettung einer immer provinzieller werdenden PDS betrieben wurde, die nur noch in ihren bisherigen Stammländern lebensfähig war. Redler beschreibt die Problempunkte der «Parteizusammenführung», die dazu führte, dass man sich dort, wo es möglich war, weiter in die Arme der SPD begab und weder Arbeitsplatzabbau, radikale Lohnminderungen, sichere Altersversorgung noch Privatisierungen bekämpfte. Berichtet wird vor allem über die Konflikte des WASG-Landesverbands Berlin mit dem von Klaus Ernst majorisierten WASG-Bundesvorstand, weil Lucy Redler mit ihren Genossinnen und Genossen vor allem in Berlin politisch gearbeitet haben. Ein wenig zu viel SAV-Meinung trübt das Bild dieser lesenswerten Broschüre. Die nicht unbedeutenden Konflikte in den WASG-Landesverbänden NRW oder Bayern wurden nicht berücksichtigt und bedürfen unbedingt einer weiteren geschichtlichen Bearbeitung. Das Thema ist also nicht erledigt und sollte zügig behandelt werden.
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