Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

Bert Brecht hielt nicht viel vom Recht auf geistiges Eigentum. Wir auch nicht. Wir stellen die SoZ kostenlos ins Netz, damit möglichst viele Menschen das darin enthaltene Wissen nutzen und weiterverbreiten. Das heißt jedoch nicht, dass dies nicht Arbeit sei, die honoriert werden muss, weil Menschen davon leben.

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25. April 2013

Verloren hat die Troika

Aber die alte Linke ist tot

Bei den Wahlen zum italienischen Parlament am 26.Februar 2013 endeten all diejenigen abgeschlagen, die dem Sparkurs der Troika (EU-Kommission, EZB und IWF) die Stange gehalten haben: der Technokratenregent Monti und die Demokratische Partei (PD), die ihn bis zum Schluss aus Gründen der Staatsräson unterstützt hat. Die Sparpolitik hat nicht überzeugt und keine Unterstützung gefunden. Wer sich, wie Berlusconi, rechtzeitig davon abgesetzt hat, konnte seine Haut noch retten, wer sich auf dem Altar der EZB geopfert hat, wurde vernichtet. weiterlesen

25. April 2013

Wer hat für Grillo gestimmt?

von Salvatore Cannavò

Die Stimmen für Grillo werden häufig als Proteststimmen bezeichnet. Doch um welchen Protest handelt es sich? Ein Protest gegen die «Kaste» der Berufspolitiker, sicher. Schaut man aber näher hin, stellt man jedoch fest, dass Grillo vor allem dort Stimmen geholt hat, wo es starke soziale Bewegungen gab: Umweltbewegungen oder Arbeiterproteste. Hierzu ein kleiner Überblick: weiterlesen

25. April 2013

Grillo folgt einer rechten Ideologie

von Wu Ming

Wir sind überzeugt, dass der Grillismus im wesentlichen eine rechte Ideologie und Weltanschauung transportiert. Die Diskurse der beiden Chefs, Grillo und Casaleggio, sind eine Mixtur aus verschiedenen Populismen und interklassistischen Mythen, mit starken Elementen des Liberalismus und sogar der «anarchokapitalistischen» Rechten in den USA (nicht umsonst hat ein herausragender Vertreter der Bewegung, Vittorio Bertola, gerade hier auf Giap erklärt: «Ich mag Ron Paul»). Bei einigen Themen, z.B. Einwanderung, wurden auf dem Blog von Grillo und auch in Teilen seiner Bewegung geradezu krypto-faschistische Äußerungen getan. weiterlesen

25. April 2013

Lange Gesichter auf der Linken

von Michele Corsi

Als Linker müsste sich jemand begreifen, der sich in einem Konflikt zwischen einem sozial Unterdrückten oder Schwachen oder Diskriminierten… und einem Unterdrücker oder Privilegierten… auf die Seite des ersteren stellt. Von diesem Standpunkt aus gesehen ist das Wahlergebnis Anlass zur Freude. Wenn die Leute eine Stimme gegen das System abgeben wollten, warum haben sie dann nicht die Parteien oder Wahlbündnisse der radikalen Linken gewählt, SEL oder Rivoluzione Civile? Ganz einfach, weil sie nicht glaubwürdig waren. weiterlesen

25. April 2013

Zusammenschluss in der Gegenwehr

Konferenz der SYRIZA-Linken in Athen
von Paul B. Kleiser

Vom 1. bis 3.März fand in Athen eine Konferenz der SYRIZA-Linken mit internationaler Beteiligung statt. Die Konferenz wurde im Wesentlichen von den innerparteilichen Strömungen DEA, Kokkino und APO vorbereitet, die früher alle dem griechischen Ableger der britischen SWP angehörten. An der Konferenz nahmen bis zu tausend Menschen teil. weiterlesen

25. April 2013

Der Dreieckshandel mit Fleisch

von Angela Klein

Deutschlands größter Fleischfabrikant ist Tönnies in Rheda-Wiedenbrück. Er zählt 13,2 Millionen Schweine und 300.000 Rinder: "Wir produzieren die Ferkel im Vier-Wochen-Rhythmus." Zweitgrößter Fabrikant ist die PHW-Gruppe (Wiesenhof, Geestland, Frischland): Sie "verarbeitet" wöchentlich (!) viereinhalb Millionen Hähnchen. weiterlesen

25. April 2013

Die Agrarreform 2013: ein Reförmchen

Anreize für eine soziale und ökologische Landwirtschaft fehlen
von Boris Schultz

Am 13.März stimmte das EU-Parlament über die zukünftige EU-Agrarpolitik (GAP) ab. Am Vortag fand in Brüssel unter dem Motto «Bauernhöfe statt Agrarindustrie» eine Aktion für eine gerechtere und ökologischere Agrarpolitik der EU statt.* An der Aktion nahmen mehrere hundert Bauern und Verbrauer aus zwölf EU-Staaten teil. weiterlesen

25. April 2013

Vom Sterben der Bienen

Die industrialisierte Landwirtschaft ist der Tod der Biene
von Volker Petran

Vor ungefähr einem Jahr stand in mehreren großen überregionalen Zeitungen eine Meldung, in der sich die Redakteure wunderten, dass es den Berliner Bienen vergleichsweise sehr gut gehe. Scheinbar gab es einen Widerspruch zwischen der Tatsache, dass die Biene das noch am wenigsten domestizierte, ursprünglichste Nutztier ist, andererseits die Großstadt der am meisten den menschlichen Bedürfnissen angepasste Lebensraum ist. weiterlesen

25. April 2013

Es grünt und blüht

Landwirtschaft in der Stadt

von Angela Huemer

Das sog. Urban gardening mit seiner Unterform des Guerilla gardening breitet sich immer mehr aus. Neben Selbstverwirklichung und Hobby dient es vermehrt auch zur Selbstversorgung. Ähnlich wie Socken und Pullover gern wieder selbst gestrickt werden, sprießt und gedeiht auch der eigene Anbau mitsamt Ernte und Einkochen für den Winter. Es ist ein Ansatz unter vielen, die der gängigen «Supermarkt»wirtschaft im Bereich der Lebensmittel etwas entgegensetzen wollen. weiterlesen

25. April 2013

Tunesien im Jahr 2 der Revolution

Die Regierungspartei steht von allen Seiten unter Druck

von Bernard Schmid

Es wirkt wie ein bitteres Déjà-vu: Am Dienstag, dem 12.März, verbrennt sich ein 27-jähriger junger Arbeitsloser, der mangels anderer Verdienstmöglichkeit auf der Straße Zigaretten verkauft, um seine Mutter und seine drei Brüder zu versorgen. Dabei ruft er: «Seht her, hier ist die Jugend, die Zigaretten verkauft, hier ist die Arbeitslosigkeit!» Am folgenden Tag stirbt er an den Folgen seiner Brandverletzungen. weiterlesen

25. April 2013

Indien: Ein Generalstreik von monströsen Ausmaßen

von Lutz Getzschmann

Etwa 100 Millionen Menschen beteiligten sich am 20. und 21.Februar an einem zweitägigen Generalstreik in Indien, sie sorgten dafür, dass in vielen Teilen des Landes das alltägliche Leben vollständig zum Stillstand kam, in anderen Landesteilen stark beeinträchtigt war. weiterlesen

25. April 2013

Aufgeblasen in der Stagnation

Die neoliberale Akkumulationsstrategie ist am Ende, will es aber nicht wahrhaben
von Ingo Schmidt

Die Börsen sind wieder auf Rekordjagd. Dax und Dow Jones vermelden historische Höchstwerte, von denen zuletzt im Spätsommer 2008 zu hören war. Danach kamen Börsenkrach und Weltwirtschaftskrise. Diese Scharte scheint jetzt ausgewetzt, die Investoren sehen wieder frohen Mutes in die Zukunft und tragen ihr Geld zur Börse. weiterlesen