Okkulte Parallelstrukturen
Die Hauptakteure in den Finanzoasen sind Unternehmen und Banken
Gespräch mit Werner Rügemer
von Dietmar Freitsmiedl, Radio Lora weiterlesen
Was früher das Dienstmädchen war, ist heute die Pflegekraft aus dem Osten
Häusliche 24-Stunden-Pflege und die Rechte von migrantischen Pflegearbeiterinnen
von Maria Kontos
An allen Rechtsnormen vorbei hat sich mit dem EU-Beitritt der Länder Mittel- und Osteuropas ein globaler Arbeitsmarkt in der Pflege entwickelt. Die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen, die fehlende Beteiligung von Männern in der Hausarbeit, der erhöhte Pflegebedarf für ältere Familienangehörige und die Schrumpfung öffentlicher Pflegeangebote haben zu einer Versorgungslücke im System der häuslichen Care-(Sorge-) und Pflegearbeit geführt. weiterlesen
Warum Arbeitszeitverkürzung?
Karl Marx stellte einst am Kapitalismus das Vampyrhafte, Blutsaugende fest, es äußert sich vor allem in der Verdichtung der Arbeit und in der Verlängerung des Arbeitstags. Demgegenüber steht ein Heer von Erwerbslosen und Unterbeschäftigten. Erstere machen den Weg frei für eine Schicht von Pflichtarbeitern, die für lau arbeiten müssen und als «Gegenleistung» in Form von ALG II kaum das Notwendigste zum Überleben bekommen. Zweitere kumulieren häufig mehrere Minijobs, um über die Runden zu kommen. weiterlesen
Warte nicht auf bessre Zeiten
Die Mühen der Arbeitszeitverkürzung
von Tobias Michel
Weniger Zeit am Arbeitsplatz, mehr Zeit für ein besseres Leben. Dieser Traum ist noch lange nicht abgehakt. Doch unser Ruf nach Verkürzung der Wochenarbeitszeit zündet nicht. Tobias Michel kümmert sich im Ver.di-Fachbereich «Gesundheit und Soziales» um Probleme mit der Arbeitszeit. Er spürt den Schwierigkeiten nach. weiterlesen
Das Grundeinkommen bahnt den Weg in eine andere Gesellschaft
... sagt die BAG Grundeinkommen in und bei der Linkspartei
Ein Beitrag zur Debatte
«Kommt nach vorne!», appelliert der Aufruf für den diesjährigen Euromayday Ruhr. «Weil wir genug davon haben, von Erwerbsarbeit nicht leben zu können, uns von Behörden drangsalieren zu lassen, gedemütigt und erpresst zu werden … Arbeiten und gleichzeitig zum Sozialamt gehen müssen darf nicht länger sein! Aus Angst vor Erwerbslosigkeit alles hinnehmen, auch Demütigung und Konkurrenz, darf nicht länger sein! Bedingungsloses Grundeinkommen wär’ schon mal was.» Das bGE verspricht, den Niedriglohnsektor wieder abzuschaffen und die Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt endlich zu beenden. Hält es das Versprechen auch? weiterlesen
Das Grundeinkommen ist ein Irrweg
sagt ein Autorenteam um Heiner Flassbeck
von Angela Klein
Das bedingungsloses Grundeinkommen (bGE-Modell) der Linkspartei kombiniert zwei ordnungspolitisch völlig konträre Logiken: Da ist auf der einen Seite der Staat. Völlig unabhängig von seinem wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Unterbau verteilt er jedes Jahr die Hälfte des Volkseinkommens (das variiert) als bGE. Auf der anderen Seite bleiben alle Faktoren bestehen, die verantwortlich sind für die enorme Umverteilung von Einkommen und Vermögen nach oben: die privaten Kapitaleigentümer, die Ausrichtung der Wirtschaft auf den einzelbetrieblichen Gewinn, die Lohnabhängigkeit, sogar das Sozialversicherungssystem. Das alles kommt auf ein bGE von 1000 Euro im Monat oben drauf. weiterlesen
Der Genossenschaftsverbund Mondragón
Insel im Meer des Kapitalismus?
von Elisabeth Voß
Der Genossenschaftsverbund Mondragon mit Sitz im spanischen Baskenland wird oft als Vorbild und Beweis dafür benannt, dass genossenschaftliches Wirtschaften auch im Kapitalismus erfolgreich sein kann. Fast 60 Jahre nach ihrer Gründung halten die GenossInnen, deren Konzern mittlerweile weltweit 256 Unternehmen umfasst, ihre Werte hoch: Kooperation, Partizipation, soziale Verantwortung und Innovation. Das Oppenheimersche Gesetz, wonach Produktivgenossenschaften auf längere Sicht entweder wirtschaftlich scheitern, oder sich an den kapitalistischen Markt anpassen und ihren genossenschaftlichen Charakter aufgeben, scheint widerlegt. weiterlesen
Chrysi Avghi: Stiefelnazis, keine Rechtspopulisten
Dimitris Psarras über Hintergrund und Charakter der «Goldenen Morgenröte»
Weimar in Athen: Im Zusammenbruch des politischen Systems und dem kometenhaften Aufschwung einer Nazipartei des alten Typs scheint sich Geschichte zu wiederholen. Auch die notwendige antifaschistische Einheitsfront ist eine Lektion, die nochmal zu lernen ist. weiterlesen
FIND–FIX–FINISH!
Die gezielte Tötung als neue Form von Krieg und Bürgerkrieg
Teil 2: Über den Drohnenkrieg gegen den inneren Feind
von Wolfgang Ratzel
Stell dir vor, du bist eine Systemfeindin oder ein Systemfeind; du erwachst nach einer lauen Sommernacht; du räkelst und streckst dich in den Morgen. Als du aber deine Augen aufschlägst, blinzelst du nicht in gleißende Sonnenstrahlen, sondern in etwas, das aussieht wie ein Spielzeug-Helikopter, feingliedrig, winzig, putzig, mit vier leise sirrenden Kleinstrotoren; lustig rot-gelb gestreift; mit zwei winzigen röhrchenhaften Öffnungen, die an einen Mund erinnern, der dir etwas mitteilen will. weiterlesen
Von der Anpassung zur Zerschlagung
Gewerkschaften und SPD im Mai 1933
von Jörg Wollenberg
Am 2. Mai 1933 wurden in ganz Deutschland Gewerkschaftshäuser von SA- und SS-Truppen umstellt, besetzt, das Eigentum beschlagnahmt und Gewerkschaftsfunktionäre verhaftet und gefoltert. Die so mächtige deutsche Arbeiterbewegung erlitt eine Niederlage, die bis heute nachwirkt. weiterlesen
Mad Men – Fernsehserie, USA, seit 2007
Erfinder der Serie und Chef-Autor: Matthew Weiner
von Angela Huemer
Mad Men, verrückte Männer möchte man meinen, doch nein, gleich nach dem Vorspann – eine Art Animation, in der ein Mann in New York viele Stockwerke langsam hinunterfällt – wird erklärt, was der Begriff bedeutet. ‘A term coined in the late 50s to describe the advertising executives of Madison Avenue.’ Kurze Pause und dann, im nächsten Absatz: ‘They coined it.’ (Ein Begriff, der in den späten 50er Jahren geprägt wurde, um die Werbeleute der New Yorker Madison Avenue zu beschreiben. Sie prägten ihn.) weiterlesen
Vins Gallico: Respekt
Ein ’Ndrangheta-Krimi. Berlin: Assoziation A, 2013. 380 S., 14 Euro
von Udo Bonn
Anfang April beschlagnahmten italienische Behörden knapp 50 Firmen, Grundstücke, Villen und Bankkonten im Wert von 1,3 Mrd. Euro. Der Eigentümer, Vito Nicastri, soll als «Herr der Winde» im Geschäft mit erneuerbaren Energien Geldwäsche für die sizilianische Mafia betrieben haben. Im Herbst vorigen Jahres meldete das Magazin Stern die Verwicklung der HSH Nordbank in einer von ihr mit 200 Mio. finanzierten Windparkanlage in Kalabrien. Hierbei soll es sich um ein Geldwäscheprojekt der ’Ndrangheta handeln. weiterlesen