Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

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PDF Version Artikellink per Mail  | Soz Nr. 11/2013
Stuttgart: Peter-Grohmann-Verlag, 2013. 40 S., 3,50 €
von Rolf Euler

Der Hessische Landbote ist wieder erschienen!

Das ist die wohl überraschendste Neuerscheinung anlässlich des 200.Geburtstags des Dichters und Kritikers der herrschenden Zustände. «Der Hessische Landbote 2013» ist ein Aufruf, vielleicht auch in Anlehnung an Stéphane Hessels «Empört Euch!», der im Untertitel von sich sagt: «anstiften will zur Auflehnung».

Mit gutem Grund: Auf nur gut 40 Seiten werden die (nicht nur hessischen) Zustände kurz in ihrer menschen- und demokratiefeindlichen Gegenwart analysiert und ihnen das Büchner-Wort vom «Krieg den Palästen» entgegengesetzt.

Es geht nicht hauptsächlich um einen Bischofspalast im Limburg oder eine Millionenspende der BMW-Familie an die CDU – das auch –; es geht den Autoren darum, genau wie im vorletzten Jahrhundert nachzuweisen, dass die Zustände umgestürzt werden müssen, in denen Menschen geknechtet mit Niedriglöhnen, mit krank machender Arbeit ausgebeutet und arm gehalten werden mit politisch-ökonomischen Entscheidungen, die über ihre Köpfe hinweg im Interesse des Reichtums getroffen wurden.

Die Autoren dieser Streitschrift in der Nachfolge des Büchner-Weidigschen Hessischen Landboten sind: Bernd Heyl, Hagen Knopp, Martin van de Rakt, Edwin Schudlich, Franz Segbers, Edgar Weick, Helmuth Weick und Eva Zinke. Sie fragten sich anlässlich von Büchners Geburtstag, «ob nicht in der tiefen Krise des Kapitalismus und in den Kriegen und Aufständen in vielen Teilen der Welt auch Zeichen einer vorrevolutionären Zeit zu erkennen sind». Und sie sorgen sich, dass in den Erinnerungsschriften «um den politischen Büchner ein weiter Bogen geschlagen wird».

Das wird in der Streit- und Anstiftungsschrift für 2013 allerdings hervorragend anders gemacht – in Art und Weise des Textes sich an den alten Landboten anlehnend beginnt jedes der neun Kapitel mit: «Ihr Menschen in Hessen!» – schreiben die Autoren für die Gegenwart gegen die Zustände an, und sie enden:

«Empört Euch, engagiert Euch, organisiert Euch!
Friede den Hütten – Krieg den Palästen
Die Zeit ist reif.»

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