Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

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PDF Version Artikellink per Mail  | Soz Nr. 04/2014
Maria Bader-Kubizek u.a., CD für etwa 18 Euro

von Dieter Braeg

Der Vater von Amadeus Mozart, Leopold Mozart (1719–1787), war zunächst in Salzburg Kammerdiener, und weil damals Bildung auch wichtig war, trat er 1743 als vierter Violinist in die erzbischöfliche Hofkapelle ein. Später diente er sich hoch und war Hofkompositeur und stellvertretender Kapellmeister. Die Geige, die wir auf dem schlichten CD-Cover sehen, ist die von Leopold. Der hat auch ein bedeutendes Werk zur Geigerei verfasst: «Versuch einer gründlichen Violinschule». 264 Seiten hatte das Buch in der ersten Auflage. In mehrere Sprachen übersetzt, war es wohl zur damaligen Zeit ein Sachbuchbestseller!

Auf Leopolds feiner Geige spielt Maria Bader Kubizek, begleitet von Richard Fuller, an einem Steinflügel (aus dem Jahre 1794) einige der berühmtesten Violinsonaten von Wolfgang Amadeus: die Sonate für Violine und Klavier A-Dur, KV 305 (Allegro di molto, Andante grazioso); darauf folgen die Sonate für Klavier und Violine D-Dur, KV 306 (Allegro con spirito, Andante cantabile) und die Sonate für Violine und Klavier e-moll, KV 304 (Allegretto, Allegro, Tempo di menuetto); abgeschlossen wird dieser Ohrenschmaus mit der Sonate für Violine und Klavier B-Dur, «strinasacchi» KV 454 (Largo – Allegro, Andante, Allegretto).

Die vierte CD aus der Zusammenarbeit von paladino music und dem Kunsthistorischen Museum Wien präsentiert damit österreichisches Kulturgut von musikalischem wie auch kunsthistorischem Wert.

Die in Niederösterreich geborene Maria Bader-Kubizek hat ihr Violinstudium in Wien (bei Gerhard Schulz), Salzburg (Sandor Vegh) und London (David Takeno) absolviert und sich in der Musikwelt, die nicht nur aus Jazz, Rock, Pop und anderen feinen musikalischen Geräuschen besteht, einen Namen gemacht. Mit Richard Fuller am Steinflügel gibt es hier funkelnd pulsierende Dialoge und man hört Mozarts großartige Kammermusik. Hier werden wunderschöne Klangwelten lebendig. Ja, hier gibt es, mehr als für die Ohren, einen Blick in die Vergangenheit. Man nannte die damals «galant» – aber es ist lebensfrohe lebendige Musik! Ein wunderschönes Klangerlebnis.

 

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