Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

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PDF Version Artikellink per Mail  | Soz Nr. 05/2015
8.Mai 1950 – 24.März 2015
von Manuel Kellner

Als ich im Oktober 1973 von Belgien zurück nach Deutschland kam und Mitglied der Gruppe Internationale Marxisten (GIM) wurde, war Mecki schon Hauptamtlicher dieser «deutschen Sektion der IV.Internationale» und eine große Autorität für mich. Er blieb in unserem Politischen Büro bis Oktober 1986, als die GIM sich mit der ehemals maoistischen KPD/ML zur Vereinigten Sozialistischen Partei (VSP) zusammentat. Mecki glaubte nicht an den Erfolg dieses Versuchs und ging mit einer Minderheit der GIM (der Horizonte-Gruppe) in die Grüne Partei. Weder seinem noch unserem Projekt war letztlich Erfolg beschieden.
Zeitlebens blieb Mecki seinen Überzeugungen treu und Teil der sozialistisch orientierten Arbeiterbewegung. Mit den Gewerkschaften blieb er – auch beruflich – immer eng verbunden.
Als Spross einer Düsseldorfer Arbeiterfamilie trat er bereits als Kind in die Sozialistische Jugend Deutschlands/Die Falken ein. Er war gelernter Schlosser und Mitglied der IG Metall, in der er sich für einen klassenkämpferischen Kurswechsel einsetzte. In der Führung der GIM war er einer der wenigen, die nicht aus der Studentenbewegung kamen. Seine Autorität speiste sich aus seinem bedeutenden politischen Wissen verbunden mit einem in diesem Milieu ungewöhnlichen Erfahrungshintergrund. Er war anziehend mit seiner offensichtlichen Lebensfreude, die er sich auch vom Dasein als revolutionär-marxistischer «Kader» nie vermiesen ließ. Manchmal war er auch unbequem mit seinem Sarkasmus gegenüber denjenigen von uns, die allzu geschwätzig waren – wie der Autor dieser Zeilen.
Wir trauern um einen Mitkämpfer, der zu früh von uns gegangen ist.

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