Dokumentiert
Heute trauern wir.
Die mörderischen terroristischen Angriffe am Freitag, den 13. November haben viele zu Opfern gemacht. Das ist eine schreckliche Tragödie. Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gelten allen Menschen, die von diesem Drama betroffen sind, den Familien der Opfer und allen ihnen Nahestehenden.
Diese Anschläge liegen in einer Reihe mit den Angriffen im Januar dieses Jahres gegen Charlie Hebdo und den jüdischen Supermarkt Hypcasher, gegen das Museum des Bardo sowie in Sousse in Tunesien. Sie sind ein Echo der Tragödien im Nahen Osten (im Libanon, in Syrien, im Irak, in der Türkei, in Palästina…). Die für diese Akte verantwortlichen terroristischen Gruppen sind vom IS/Daesh inspiriert und organisiert. Diese Organisation, die einer totalitären Ideologie folgt, behauptet sich auf die Religion zu berufen um einen regelrechten Krieg unter den Völkern zu entfachen.
Diese politisch fanatisierten Gruppen haben im Irak und in Syrien mit dem mörderischen Krieg des Bashar al-Assad gegen das eigene Volk und den furchtbaren Folgen der US-amerikanischen Intervention im Irak einen fruchtbaren Boden gefunden. Sie finden Anklang bei verzweifelten Menschen, die sich für eine mörderische Logik zurichten lassen.
Wir stehen vor einer Herausforderung.
Die Antworten sind nicht in einer vorgeblichen nationalen politischen Einheit zu suchen, und auch nicht um einen Wettbewerb um die schärfsten Sicherheitsmaßnahmen oder in der Infragestellung der öffentlichen Freiheiten. Um die Sicherheit der Bevölkerungen zu gewährleisten sind Maßnahmen nötig, aber wir wenden uns gegen den Ausnahmezustand, insofern er Versammlungen, Kundgebungen und Demonstrationen verhindert und die individuellen Freiheiten einzuschränken erlaubt.
Mehr denn je müssen alle Amalgame bekämpft werden, die rassistischen und islamophoben Reaktionen, die komplottistischen und antisemitischen Vorstellungen, die diese Akte gerade füttern wollen.
Wir rufen zur Unterstützung der Bevölkerungen Syriens, des Irak, des Libanon, Palästinas, der Türkei und des kurdischen Volkes auf und zur Verteidigung ihrer demokratoschen Freiheiten und Rechte.
Nicht die Angst soll obsiegen, sondern die Mobilisierung der Bürgerinnen und Bürger. Wir rufen zu einer gemeinsamen Kundgebung aller Kräfte auf, die für Solidarität, für den Empfang der EinwanderInnen und der Flüchtlinge, für Gleichheit, soziale Gerechtigkeit und Demokratie eintreten.
Ce n’est pas la peur qui doit prévaloir mais la mobilisation citoyenne. Nous appelons à un rassemblement unitaire et populaire pour la solidarité, l'accueil des migrant.e.s et réfugié.e.s, l'égalité, la justice sociale et la démocratie.
* (Organisierte Strömung im Rahmen des Front de Gauche, der Linksfront Frankreichs),
Bagnolet, den 14. november 2015.
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