Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

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PDF Version Artikellink per Mail  | Soz Nr. 05/2016
oder: Wie lässt sich kämpferische Politik am besten durchsetzen?
von vb

Wie jedes Jahr werden viele unserer Leserinnen und Leser diesen Monat an den Demonstrationen zum 1.Mai teilnehmen. Sie werden darüber sprechen, wie der Stand der Gewerkschafts- und der Arbeiterbewegung aussieht. Einige werden an das letzte Streikjahr zurückdenken. Etliche werden aus ihrem Betriebsalltag berichten und über die ein oder andere erfolgreiche Aktion. Manche werden den Kopf schütteln über die Standortpolitik und die Sozialpartnerschaft etwa der IG Metall. Einzelne werden sich über Resolutionen auf den Gewerkschaftstagen unterhalten. Andere werden erzählen von den lokalen Initiativen und Bündnissen, die sich etwa gegen Union-Busting oder in der Streiksolidarität gegründet haben, oft unabhängig, aber in Kooperation mit Gewerkschaften.

Wir wollen wissen, wie ihr über klassenkämpferische Gewerkschaftspolitik und Strategien diskutiert und sie umsetzt.

Das Tarifeinheitsgesetz hat auf gewisse Weise sehr deutlich gemacht, dass es auch außerhalb des DGB Gewerkschaften gibt. Bei ihrer Gründung sind diese nicht nur mit den Angriffen der Arbeitgeber, sondern auch denen der DGB-Gewerkschaften konfrontiert. In den letzten Jahren wurde das Dogma der Einheitsgewerkschaft etwas brüchiger. Grund genug für eine Debatte, bei der wir wissen wollen:

– Wie organisiert ihr euch im Betrieb? Wie ist eure gewerkschaftliche Erfahrung?

– Wie gelingt nach eurer Meinung Gewerkschaftsarbeit von der Basis aus, oder woran scheitert sie?

– Wie stärkt ihr die Selbstorganisation von Kolleginnen und Kollegen?

– Was macht ihr, wenn sich keine Gewerkschaft zuständig fühlt?

– Wie reagiert ihr, wenn eure Kollegen bereit sind zu kämpfen, aber die gewerkschaftliche Organisation bremst und man gleichsam vor einem Zweifrontenkrieg steht?

– Wie organisiert ihr den Erfahrungsaustausch mit anderen widerständigen Kollegen? Wo entwickelt ihr Strategien für den betrieblichen Alltag? Auf welche Weise schult ihr euch und eure Kolleginnen gegen Sozialpartnerschaft und für klare Kante im Betrieb? Was wünscht ihr euch für die Stärkung einer klassenkämpferischen Strömung in der Arbeiterbewegung?

Wir freuen uns auf eure Beiträge für die nächsten Monate und eure Gedanken, um der Arbeiterbewegung neuen Schwung zu geben oder ihn sich nicht nehmen zu lassen.

Jakob Schäfer macht in dieser Ausgabe einen Aufschlag zur Bedeutung der Organisierung in DGB-Gewerkschaften.

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