von Jessica Reisner
Wenn Pflegepersonal, das kurz vor dem Kollaps steht, Patienten mit Burnout behandelt, dann klingt das nach einer Reha-Einrichtung des Median-Konzerns. Die Initiative aktion ./. arbeitsunrecht ruft zu Protesten in dessen Einrichtungen und vor Büros des Kostenträgers Deutsche Rentenversicherung auf. Ein weiteres Ziel sind Büros der Wirtschaftskanzlei Beiten Burkhardt, deren Anwälte mit Zermürbungsmethoden gegen aufmüpfige Beschäftigte, Betriebsräte und Gewerkschafter vorgehen.
Median betreibt über 120 Häuser und beschäftigt rund 15000 Angestellte. Der niederländische Hedgefonds Waterland hat die größte private Reha-Kette Deutschlands 2014 erworben und als erste Amtshandlung sämtliche Klinikimmobilien an den US-amerikanischen Klinikimmobilienhai Medical Properties Trust verscherbelt, um sie in den kommenden Jahrzehnten teuer zurückzumieten. Ein beliebter Trick, um kurzfristig Geld abzuschöpfen und künstlich rote Zahlen zu erzeugen. Den resultierenden Druck reicht das Management an die Belegschaft weiter in Form von flächendeckender Tarifflucht, Behinderung der Betriebsratsarbeit und sogar Schließung eines gewerkschaftlich gut organisierten und streikbereiten Standorts in Bad Oeynhausen.
Nicht nur gewerkschaftlich organisierte Median-Beschäftigte freuen sich über zusätzliche Aufmerksamkeit, die durch den Schwarzen Freitag auf die Brachialmethoden des Managements gelenkt wird, selbst Hausleitungen sollen höchst unzufrieden mit der zentralistischen Herrschaft der Berliner Median-Hauptverwaltung und ihrer kaltherzigen Steuerung durch Waterland-Manager Carsten Rahlfs sein.
Vor dessen Düsseldorfer Residenz (Neuer Zollhof 1) findet deshalb am 13. Januar um 13.13 Uhr eine Blutsaugerdemo statt. Bitte in Vampirkostümen erscheinen und Knoblauch, Weihwasser sowie andere Exorzismusutensilien mitbringen!
Der Aktionstag Schwarzer Freitag gegen Hedgefonds und Union Buster findet am 13. Januar 2017 statt.
Weitere Infos: https://arbeitsunrecht.de; Kontakt: buero@arbeitsunrecht.de.
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