Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

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PDF Version Artikellink per Mail  | Soz Nr. 03/2018
Übers. Mechthild Barth. München: btb, 2018. 509 S., 10 Euro
von Udo Bonn

Jacob Zuma muss gehen. Das Führungsgremium des ANC hat beschlossen, dass der korrupte Präsident Südafrikas zurückzutreten hat.

In Mike Nicols Thriller Korrupt ist der Präsident allerdings auf Lebenszeit gewählt, das verleiht ihm einen noch größeren Spielraum für seine Geschäfte, seine sexuellen Ausschweifungen, seine Intrigen. Und unterschiedliche Fraktionen der Geheimdienste decken ihn, intrigieren gegen ihn und seinen Sohn Zama und wechseln dabei auch mal schnell die Seiten. Nie ist klar, wer hier die Strippen zieht.

In diesen Strudel aus Mord, Menschenhandel, riesigen Investitionen werden Vicki Kahn und Fish Pescado hineingezogen. Und kämpfen darum, in ihm nicht unterzugehen. Vicki Kahn ist eigentlich Rechtsanwältin, aber irgendetwas hat sie bewogen, Mitarbeiterin des Geheimdienstes zu werden, und nun hat sie ihren ersten Auslandseinsatz. Ohne genau zu wissen warum, soll sie Linda Nchaba bewegen, nach Südafrika zurückzukehren. Auf dem Amsterdamer Flughafen ist ein erstes Treffen vereinbart. Ein scheinbar leichter Job. Die junge Frau, die einst die Freundin des Präsidentensohns war und jetzt in Europa als Mannequin arbeitet, hat aber Angst vor der Rückkehr in ihre Heimat. Sie musste ihrer Großmutter versprechen, für immer fort zu bleiben.

Während die unerfahrene Agentin alles daran setzt, ihre Aufträge in Europa zu erfüllen – eine Reise nach Berlin führt sie auch noch auf die Spuren einer tragischen Familienangelegenheit –, wird ihr Freund Fish Pescado in eine politische Affäre gezogen. Die Ehefrau eines aus der Zentralafrikanischen Republik geflohenen Oberst beauftragt den Privatdetektiv, nach den Hintermännern für den Mordanschlag auf ihren Mann und ihr Kind zu suchen. Und als sie ihm erzählt, wer ihr den Tipp gegeben hat, ihn mit der Recherche zu beauftragen, wird ihm klar, wie gefährlich der Auftrag werden kann. Aber nach dem Surfer-Motto «Nimm die Welle, wie sie kommt»  kann er nicht widerstehen.

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