von vb
Pünktlich zum Prime Day von Amazon am 16. und 17.Juli griffen Beschäftigte von Amazon in Deutschland, Spanien und Polen zu Arbeitskampfmaßnahmen. Jedes Jahr lockt Amazon am Prime Day Prime Mitglieder mit tausend Angeboten und kostenlosem Versand – ein strategisch guter Zeitpunkt, um die Arbeit niederzulegen. Aufgerufen zum Aktionstag hatten Amazon-Beschäftigte aus Spanien, die in der Gewerkschaft Confederación Sindical de Comisiones Obreras organisiert sind. Sie hatten bereits im Mai von sich reden gemacht, als der Standort in Madrid durch eine fast 100prozentige Streikbeteiligung lahmgelegt wurde.
Dem internationalen Aktionstag schlossen sich in Deutschland etwa 2400 Kolleginnen und Kollegen an, einem Aufruf von Ver.di folgend; es gab Streikaktionen an den Standorten Graben, Leipzig, Rheinberg, Werne, Koblenz und Bad Hersfeld. Auch in Polen solidarisierten sich Beschäftigte durch eine «Safe Package Aktion», also Dienst nach Vorschrift. Ver.di fordert nach wie vor einen Gesundheitstarifvertrag. Er soll Maßnahmen zur Entlastung vertraglich regeln, denn für die Beschäftigten stehen weniger die Löhne als die physische und psychische Belastung im Vordergrund. Doch Amazon weigert sich weiterhin in Verhandlungen zu treten. Nichtsdestotrotz konnte seit Beginn der Streikaktionen bereits einiges erreicht werden, angefangen von Lohnsteigerungen bis zu Verbesserungen in den Kantinenräumen sowie der Luft- und Lichtsituation.
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