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Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

Bert Brecht hielt nicht viel vom Recht auf geistiges Eigentum. Wir auch nicht. Wir stellen die SoZ kostenlos ins Netz, damit möglichst viele Menschen das darin enthaltene Wissen nutzen und weiterverbreiten. Das heißt jedoch nicht, dass dies nicht Arbeit sei, die honoriert werden muss, weil Menschen davon leben.

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PDF Version Artikellink per Mail  | Soz Nr. 02/2021

Die LeserInnenumfrage der SoZ
von Nora Schmid

«SoZ für die Revolution – Revolution für die SoZ», unter diesem Motto haben wir im Herbst letzten Jahres unsere Kampagne für die Neuaufstellung der SoZ gestartet. Keine Revolution jedoch ohne unsere LeserInnen, AbonnentInnen und die vielen UnterstützerInnen.

Zum Auftakt unseres Neustarts haben wir deshalb letzten Oktober eine Umfrage gestartet und nach euren Meinungen, Wünschen und Kritiken gefragt. Wir haben rund 70 Antworten per Post, Mail und Telefon erhalten. Viele langjährige UnterstützerInnen und AbonnentInnen, die die SoZ seit ihrem Bestehen lesen, haben sich zurückgemeldet. Die Mehrheit ist von ihnen eng mit der Zeitung verbunden, hat schon mal Artikel geschrieben oder Exemplare weitergegeben. Wir haben aber auch zahlreiche Rückmeldung von Leuten bekommen, welche die SoZ nicht abonniert haben, sie vornehmlich online lesen und erst seit wenigen Jahren kennen.

Ich lese die SoZ, weil…
Besonders interessiert hat uns, warum Menschen ausgerechnet auf die SoZ zurückgreifen. Manche gaben in der Umfrage an, die SoZ zu lesen, weil sie «kompetent informiert», «neue Informationen und Blickwinkel eröffnet» oder zur «eigenen Weiterbildung» dient. Für andere hebt sich die SoZ von (linken) Publikationen ab und hat durch ihre politische Ausrichtung und Schwerpunktsetzung ein klares Alleinstellungsmerkmal. Zahlreich sind regelmäßige SoZ-LeserInnen, weil sie sich der Zeitung politisch verbunden fühlen und die SoZ ihr «politisches Leben begleitet». Auch spielen Debatten und Meinungsvielfalt eine große Rolle. In einem Fragebogen heißt es beispielsweise: «Ich lese die SoZ, weil sie meinem Bedürfnis entspricht, radikale Perspektiven nicht nach Schnittmuster zu produzieren, sondern in lebendiger Debatte zu entwickeln. Mir gefällt die Offenheit in alle möglichen Richtungen, in denen sich Widerstand und kritische Gedanken regen.»

Themen und Schwerpunkte
Darüberhinaus bekam die SoZ Lob für «die Berichte mit den klügsten Ideen und dem meisten Hintergrundwissen». Gerade analytische Artikel werden von LeserInnen geschätzt, da sie helfen, «aktuelle politische Themen besser einzuordnen». Die Themenschwerpunkte Betrieb&Gewerkschaft, Ökosozialismus und Internationales wurden positiv erwähnt, da sie «viele Aspekte zu einem Thema vorstellen und so strategisches Denken ermöglichen». Viele hoben die Mischung aus Analyse und Praxis hervor, inklusive der Berichte von konkreten Kämpfen aus Bewegungen und Betrieben.
Neben Themen rund um Betrieb & Gewerkschaft wurden Ökologie und Internationales am positivsten herausgestellt. Besonders der internationale Teil ist für einige allerdings noch ausbaufähig und könnte mehr Platz einnehmen. Das gleiche gilt für die Themen Antifa, Feminismus, Bildung/ Schule/Uni, Jugend, Politische Ökonomie und, ganz im Sinne unseres Namens, den Wunsch nach mehr Artikeln über Sozialismus und zukünftigen Gesellschaftsformen. Auch ein Ausbau des Kulturteils mit Berichten zu Theater, Literatur und Musik sowie generell mehr Satire und Humor wurde gewünscht.

Von außen schöner, von innen verständlicher
Neben Themen, die zu wenig beleuchtet werden, bekam die SoZ vor allem Kritik an Verständlichkeit und Layout. Viele Artikel wurden als zu voraussetzungsvoll und ohne entsprechende Vorbildung nur schwer verständlich beschrieben. Der Sprachstil könnte zugänglicher sein. Insgesamt hat sich bei der Umfrage herauskristallisiert, dass LeserInnen sich tiefgehende Analysen wünschen, gepaart mit kürzeren, zugespitzten Artikeln. Überdies wurde das Layout der SoZ von vielen als nicht mehr zeitgemäß und verbesserungsbedürftig eingestuft.

Sozialismus ist keine Mode
Als immer noch zeitgemäß wurde dagegen unser Name bewertet. Fast alle Befragten sprachen sich für den Namen «Sozialistische Zeitung» aus, denn – um einen Fragebogen zu zitieren – «Sozialismus ist keine Mode, sondern ein gemeinsames Ziel und Überzeugung von SozialistInnen – notwendiger denn je».
Um die SoZ und den Sozialismus weiter zu verbreiten, haben wir am Ende der Umfrage nach Ideen gefragt, die Bekanntheit der SoZ zu steigern. Die Vorschläge reichen vom Verteilen bei Streiks, gewerkschaftlichen Veranstaltungen und Demos, über den Verkauf im Bahnhofsbuchhandel sowie an Verkaufsständen bis zu stärkerer Onlinepräsenz in sozialen Medien. Besonders gefreut hat uns, dass sich über die Hälfte der Teilnehmenden bereit erklärt hat mitzuhelfen, die SoZ bekannter zu machen.

Wie weiter?
Wir haben uns sehr über all die ausgefüllten Fragebögen gefreut und uns Lob wie Kritik zu Herzen genommen. Möglichst viel davon wollen wir in die Gestaltung des Layouts und des Inhalts der neuen SoZ einfließen lassen. Noch mehr freuen wir uns, wenn ihr uns auch bei den nächsten Schritten unterstützt.
Als sozialistische Zeitung möchten wir progressive Bewegungen stärken, indem wir einen Ort für Austausch zwischen ihnen bieten, Entwicklungen aufzeigen und Analysen liefern, die helfen, die Lage einzuschätzen. Im besten Falle wollen wir zu einem Referenzblatt an der Schnittstelle von radikaler Klimabewegung, oppositionellen Gewerkschaftsteilen, der antikapitalistischen Linken und antirassistischen und feministischen Organisationen werden. Um diesem Ziel ein bisschen näher zu kommen, möchten wir gerne Aktive aus Bewegungen, Partei und Gewerkschaft befragen, was sie sich von einer linken Zeitung wünschen. Wenn ihr Aktive in eurem Umfeld habt, an die ihr eine SoZ weitergeben und daraufhin ansprechen mögt – oder wenn ihr euch anderweitig beteiligen möchtet, die SoZ zu unterstützen und zu verbreiten, meldet euch unter kampagne@soz-verlag.de.

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