Gisela Notz: Genossenschaften. Geschichte, Aktualität und Renaissance. Stuttgart: Schmetterling, 2021. 266 S., 16,80 Euro
von Angela Klein
Weibliche Lohnabhängige fordern verstärkt Beteiligungsrechte und Gestaltungsmöglichkeiten, nicht nur über die Erwerbsarbeit, deren Bedingungen und Organisation, sondern auch über den Ertrag ihrer Arbeit und deren Sinnhaftigkeit und sie fordern Beteiligungsmöglichkeiten daran, wie sie zusammenleben und -wohnen, ihren Stadtteil, ihre Region und die Umwelt, also auch die kommunale und die «große» Politik gestalten.
Die Idee der Genossenschaften ist uralt, aber auch brandaktuell. Sie sind von ihren Entstehungsbedingungen her nicht unbedingt eine sozialistische Veranstaltung. Sie sind sogar ein wichtiger Faktor in der bundesdeutschen Wirtschaft. Aber sie sind auch eine reale Utopie von einem kollektiven Leben und Arbeiten gegen die herrschende Ellbogengesellschaft, die hier und heute verwirklicht werden kann.
Gisela Notz will mit ihrem neuen Buch einen möglichst umfassenden Überblick über die Genossenschaftsbewegungen in Geschichte und Gegenwart geben. Dabei zeigt sie auf, wie die konkrete Ausgestaltung des Genossenschaftsgedankens immer von den jeweiligen gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen und ideologischen Bedingungen abhängen. Den Schwerpunkt bilden sozialistische genossenschaftliche Ansätze. Doch die Auswahl erfolgte nach persönlichen Schwerpunktsetzungen, wie Gisela Notz hervorhebt. Sie verrät damit auch etwas über ihren Lebensweg.
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