Köln, Karlsruhe: Neuer ISP Verlag, 2021. 188 S., 19,80 Euro
von ak
Die kommenden Bundestagswahlen werden eine Zäsur darstellen – allein schon deshalb weil mit Merkels Abschied die Ära der Großen Koalitionen zu Ende gehen wird. Und weil die Grünen mehr denn je in die Regierungsveranwortung drängen, und zwar ausdrücklich in der Rolle als Modernisierer des Kapitals – ein Schritt, der in der Union durchaus umstritten ist.
Paul Kleiser nimmt die Zäsur zum Anlass, nicht nur die 16jährige Regierungszeit von Angela Merkel Revue passieren zu lassen. Er gibt auch einen biografischen Abriss ihrer politischen Entwicklung seit ihrer Jugendzeit in der DDR über die Wende bis zum Generalsekretärin der CDU und schließlich Kanzlerin. Dabei entsteht eine Zeichnung aller einschneidenden Krisen der letzten zwanzig Jahre – nachdem die Höhenflüge der deutschen Einheit in der Wirtschaftskrise 2003 zerplatzt sind.
Schließlich beschreibt Kleiser die langsame Erosion von Merkels Macht, die am sinnfälligsten im Aufschwung des Rechtsextremismus, erst als diffuse Massenbewegung, dann in Parteiform der AfD zum Ausdruck kommt. Und er wirft einen ersten Blick auf die Neuaufstellung der Union für die Zeit nach Merkel.
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