Philipp Metzger: Wohnkonzerne enteignen! Wie Deutsche Wohnen & Co. ein Grundbedürfnis zu Profit machen. Wien: Mandelbaum, 2021. 291 S., 17 Euro
von Peter Nowak
Die Kampagne «Deutsche Wohnen und Co. enteignen» hat über Berlin hinaus eine Diskussion darüber entfacht, dass Wohnraum keine Ware sein muss und eine Enteignung von Immobilienkonzernen im Interesse der Mehrheit der Bevölkerung liegen könnte.
Der Soziologe Philipp Metzger in seinem neuen Buch viele Argumente dafür gesammelt. Für Laien verständlich zeichnet er nach, wie in der Mieternation Deutschland die profitorientierten Immobilienkonzerne politisch gewollt die Macht bekommen haben, die sie heute haben. In der Kohl-Ära wurden dafür die Weichen gestellt, sie leitete den Ausstieg aus dem sozialen Wohnungsbau ein.
«Die Deregulierung des Kapitalmarktes sowohl unter der rot-grünen Regierung Schröder (I und II) als auch unter dem folgenden Kabinett Merkel (I bis III) war ein wichtiger Wegbereiter der aktuellen Finanzialisierungsprozesse», benennt Metzger die Verantwortlichen. Die Privatisierung des großen Bestands an kommunalen Wohnungen in der ehemaligen DDR in den 90er Jahren hat die neoliberale Transformation des deutschen Wohnungsmarktes nochmals vorangetrieben.
Metzger zeichnet auch den Aufstieg der börsennotierten Wohnkonzerne nach und beschreibt deren Geschäftsmodelle. Eigene Kapitel sind Vonovia und Deutsche Wohnen, aber auch BlackRock und Airbnb gewidmet.
Andere Kapitel widmen sich ausführlich den Alternativen.
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