Ein Freund des Asow-Regiments?
von gk
«Liebe @tagesschau, lassen Sie doch endlich das Asow-Regiment in Ruhe. Bitte. Wie lange wollen Sie dieses russische Fake-Narrativ – jetzt mitten im russischen Vernichtungskrieg gegen Zivilisten, gegen Frauen und Kinder in Mariupol – bedienen?», schrieb der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk am 19.März.
Anlass war ein Tweet der Tagesschau, die über die rechtsextreme Unterstützung der Truppe innerhalb Deutschlands berichtete. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs ist der studierte Jurist regelmäßig Gesprächspartner in Nachrichtensendungen und Talkshows. Laut Frankfurter Rundschau war es nicht der einzige Tweet, den der Botschafter zur Verteidigung des Asow-Regiments absetzte, dem Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen vorgeworfen werden. Zu den Unterstützern des Regiments hierzulande zählen die rechtsextreme Partei «Der III.Weg» und die «Identitäre Bewegung». Am 20.März legte der Botschafter noch einmal nach. Mariupol würde «mutig verteidigt. Und zwar vom Asow-Regiment». Der Kreml habe «hässliche Propaganda verbreitet … die auch in Deutschland gerne aufgegriffen» werde.
Bereits wenige Wochen nach seinem Amtsantritt 2014 hatte Melnyk den Unmut von Antifaschist:innen hierzulande erregt, weil er auf Twitter über seinen Besuch am Grab des ukrainischen Partisanenführers und Nazikollaborateurs Stepan Bandera in München berichtet hatte. Melnyk bezeichnete Bandera, der sich im Zweiten Weltkrieg an Verbrechen gegen polnische, jüdische und ukrainische Zivilisten und Amtsträger mitschuldig gemacht hatte, als «unseren Helden».
Kommentar zu diesem Artikel hinterlassen
Spenden
Die SoZ steht online kostenlos zur Verfügung. Dahinter stehen dennoch Arbeit und Kosten. Wir bitten daher vor allem unsere regelmäßigen Leserinnen und Leser um eine Spende auf das Konto: Verein für solidarische Perspektiven, Postbank Köln, IBAN: DE07 3701 0050 0006 0395 04, BIC: PBNKDEFF
Schnupperausgabe
Ich möchte die SoZ mal in der Hand halten und bestelle eine kostenlose Probeausgabe oder ein Probeabo.