Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

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PDF Version Artikellink per Mail  | Soz Nr. 05/2022

Ein Freund des Asow-Regiments?
von gk

«Liebe @tagesschau, lassen Sie doch endlich das Asow-Regiment in Ruhe. Bitte. Wie lange wollen Sie dieses russische Fake-Narrativ – jetzt mitten im russischen Vernichtungskrieg gegen Zivilisten, gegen Frauen und Kinder in Mariupol – bedienen?», schrieb der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk am 19.März.

Anlass war ein Tweet der Tagesschau, die über die rechtsextreme Unterstützung der Truppe innerhalb Deutschlands berichtete. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs ist der studierte Jurist regelmäßig Gesprächspartner in Nachrichtensendungen und Talkshows. Laut Frankfurter Rundschau war es nicht der einzige Tweet, den der Botschafter zur Verteidigung des Asow-Regiments absetzte, dem Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen vorgeworfen werden. Zu den Unterstützern des Regiments hierzulande zählen die rechtsextreme Partei «Der III.Weg» und die «Identitäre Bewegung». Am 20.März legte der Botschafter noch einmal nach. Mariupol würde «mutig verteidigt. Und zwar vom Asow-Regiment». Der Kreml habe «hässliche Propaganda verbreitet … die auch in Deutschland gerne aufgegriffen» werde.
Bereits wenige Wochen nach seinem Amtsantritt 2014 hatte Melnyk den Unmut von Antifaschist:innen hierzulande erregt, weil er auf Twitter über seinen Besuch am Grab des ukrainischen Partisanenführers und Nazikollaborateurs Stepan Bandera in München berichtet hatte. Melnyk bezeichnete Bandera, der sich im Zweiten Weltkrieg an Verbrechen gegen polnische, jüdische und ukrainische Zivilisten und Amtsträger mitschuldig gemacht hatte, als «unseren Helden».

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