Im Oktober finden mehrere Gewerkschaftskonferenzen statt
dokumentiert
Am 8. und 9.Oktober lädt VKG (Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften) nach Frankfurt am Main zur Konferenz. Nach Ansicht der VKG müssten die DGB-Gewerkschaften jetzt ihre fast sechs Millionen Mitglieder für Proteste mobilisieren und einen heißen Herbst organisieren. Denn die Arbeiterklasse und Teile der Selbständigen bezahlen für die Krise, für die Kosten der Pandemie und für den Krieg.
Doch trotz guter Signale des Widerstands wie bei Hafenarbeiter:innen, Krankenhäusern oder beim Bodenpersonal der Lufthansa, fehlt es an einem branchenübergreifenden und flächendeckenden Kampf gegen Regierung und Kapital. Das Hauptproblem liegt laut VKG an den Spitzen der Gewerkschaften, die dem Kurs der Regierung kritiklos folgen, genauso wie den »wirtschaftlichen Zwängen« der Unternehmen. Notwendig wären dagegen nicht nur Tarifabschlüsse, die mindestens die Inflationsrate ausgleichen, sondern ebenso Preiskontrollen (vor allem bei Energie) und eine automatische Erhöhung der Löhne und Sozialeinkommen entsprechend der Inflationsrate.
Hauptziel der Konferenz ist daher konkrete Schritte zu diskutieren, wie eine Protestkampagne der Gewerkschaften gegen die Preissteigerung und Lohnverluste angestoßen werden kann und welche Initiativen gemeinsam ergriffen werden können, um Widerstände aus den Apparaten zu bekämpfen und praktisch die Bewegung aus den Betrieben heraus auszubauen und zu unterstützen.
Auf der Konferenz sprechen verschiedene Gewerkschaftsaktive: Jana Kamischke erzählt von den Erfahrungen des Hafenarbeiterstreiks. Alexandra Willer und Anne Pötzsch werten ihre Erfahrungen mit den Krankenhausstreiks aus. Sonntags gibt es neben einer Arbeitsgruppe zum Gesundheitswesen eine Gruppe zum ökologischen Umbau und Kampf gegen Arbeitsplatzabbau mit Matthias Fritz, ehem. Betriebsrat und VK-Leiter Mahle Stuttgart und Kolleg:innen der »Zukunftsforums Stuttgart«.
Die VKG wurde vor knapp drei Jahren gegründet, um Kolleg:innen zusammenzubringen, die in ihren Betrieben und Gewerkschaften für kämpferische Gewerkschaften eintreten und sich dafür auch übergreifend vernetzen wollen.
Weitere Infos zu Teilnahmebeitrag, Ort und Flyer: https://vernetzung.org/
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