Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

Bert Brecht hielt nicht viel vom Recht auf geistiges Eigentum. Wir auch nicht. Wir stellen die SoZ kostenlos ins Netz, damit möglichst viele Menschen das darin enthaltene Wissen nutzen und weiterverbreiten. Das heißt jedoch nicht, dass dies nicht Arbeit sei, die honoriert werden muss, weil Menschen davon leben.

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1. Februar 2025

Der Verfall der deutschen Erinnerungspolitik

Enzo Traverso kritisiert den Missbrauch der Erinnerung an den Holocaust zur Rechtfertigung des Völkermords in Gaza
von Arn Strohmeyer

Enzo Traverso: Gaza im Auge der Geschichte. Berlin: Wirklichkeit Books, 2024. 132 S., 18 Euro

In Deutschland gibt es nicht viele Medien, die aussprechen, was gerade in Gaza passiert. Da ist immer noch die Rede von der »Selbstverteidigung« gegen die »Terroristen« der Hamas. Schilderten diese Medien die wirklichen Geschehnisse im Gazastreifen, müsste man das unaufrichtige Verhältnis, das Deutschland mit Israel verbindet und das das ideologische Fundament des deutschen Staates ist, in Frage stellen.

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1. Februar 2025

Der Bauernkrieg in Lindau

Broschüre über die Erhebung der Bauern am Bodensee und im Allgäu
von ak

Karl Schweizer, Johannes C. Wolfart: Der Bauernkrieg 1525/26 in Stadt und Landkreis Lindau. Lindau: Edition Inseltor, 2024. 118 S., 19 Euro
www.edition-inseltor-lindau.de

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1. Februar 2025

Der Albtraum vom grünen Kapitalismus

Tesla zeigt, was alles bei uns schiefläuft
von Angela Klein

Heidemarie ­Schroeder: Eine Gigafabrik in Grünheide oder der Albtraum vom grünen Kapitalismus. Marburg: Büchner, 2025. 204 S., 22 Euro

Heidemarie Schroeder ist den SoZ-Lesenden durch ihre engagierte Berichterstattung über den Bau der Teslafabrik in Grünheide und den Widerstand dagegen wohl bekannt. Sie hat über die Jahre »die Eroberung eines kleinen Ortes im Berliner Umland durch den reichsten Mann der Welt« erlebt und soviele Einsichten in die Verhältnisse vor und hinter den Kulissen gewonnen, dass sie jetzt ein Buch darüber geschrieben hat.

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1. Februar 2025

Jake Lamar: Das schwarze Chamäleon

Hamburg: Edition Nautilus, 2024. 328 S., 22 Euro
von Gerhard Klas

Wer kennt noch Eldridge Cleaver? 1968 war er einer der bekanntesten und extremsten Vertreter der Black-Power-Bewegung in den USA. Nach einem siebenjährigen Exil vollzog er eine radikale politische Wendung. Er wandte sich der Religion zu, bezeichnete sich als Antikommunist und wurde Unternehmer. Brogus, ein Universitätsprofessor und Hauptverdächtiger im Kriminalroman von Jake Lamar, ist an diese historische Figur angelehnt.

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1. Januar 2025

Eine alte, zweischneidige Waffe

Hannes Hofbauer: Im Wirtschaftskrieg. Die ­Sanktionspolitik des Westens und ihre Folgen. Das Beispiel Russland. Wien: Promedia, 2024. 254 S., 22 Euro
von Albrecht Kieser

Wirtschaftssanktionen ziehen sich durch die Gewaltgeschichte der Menschheit.
Schon vor fast 2500 Jahren begannen Würgeversuche mit dem Handel, als Athen eine Wirtschaftsblockade gegen Sparta verhängte. Sie mündete in den 30jährigen Peloponnesischen Krieg um die Vorherrschaft im antiken Griechenland.

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1. Januar 2025

Befreiung aus den Fesseln der Konkurrenz

Plädoyer für solidarische Kooperation
von Manuel Kellner

Jakob Schäfer: Konkurrenz – Grundprinzip einer vernünftigen Gesellschafts­ordnung?, Wien: new academic press, 2024. 151 S., 12,90 Euro

Wie so oft bei Titeln mit Fragezeichen lautet die Antwort »Nein!«. Konkurrenz ist keineswegs das »Grundprinzip einer vernünftigen Gesellschaftsordnung«. Sie ist das Grundprinzip der kapitalistischen Produktionsweise.

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1. Januar 2025

Wie Russland wurde, was es ist

Kapitalismus ohne Demokratie
von Elfriede Müller

Katharina Bluhm: Russland und der Westen. Ideologie, Ökonomie und Politik seit dem Ende der Sowjetunion. Berlin: Matthes und Seitz, 2024. 490 S., 34 Euro

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1. Januar 2025

Dogan Akhanli: Sankofa

Bremen: Sujet Verlag, 2024. 563 S., 29,80 Euro
von Ayse Tekin

»Wenn mein Mann mich über seine Flucht informiert hätte, warum sollte ich hierbleiben und darauf warten, dass ich festgenommen werde? Wenn Ihre Frau flüchten würde, würden Sie dann zu Hause auf sie warten? Hätte ich gewusst, dass er fliehen wird, wäre ich zumindest in Erzincan, damit ich ihm helfen kann.« So Gülsen zu dem Offizier, der sie ins Revier mitgenommen hat um zu fragen, wo ihr Mann sein könnte. So sind alle Frauen in Sankofa, Dogan Akhanlis posthum erschienenem Buch: direkt, herausfordernd und kämpferisch.

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1. Dezember 2024

›Nicht mit den herrschenden Wölfen heulen‹

Antimilitaristische Positionen aus der Ukraine
von Angela Klein

AK Beau Séjour: Sterben und ­sterben lassen. Der Ukrainekrieg als Klassenkonflikt. Berlin: Die Buch­macherei, 2024. 208 S., 15 Euro

Die Buchmacherei ist schon ein kleines Trüffelschwein. Immer findet sie zu wichtigen Debatten Beiträge, die abseits des Mainstreams liegen und gerade deshalb höchst wertvoll sind.
So auch jetzt wieder zum Thema Ukraine. Das vorliegende Büchlein – klein gedruckt und mit ziemlich viel Stoff – leistet vier Dinge:

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1. Dezember 2024

Die belgische Linke auf Erfolgskurs

Politik für die Arbeiterklasse ist der Schlüssel für linke Erfolge
von Peter Nowak

Peter Mertens: Meuterei – wie unsere Weltordnung ins Wanken gerät. Berlin: Brumaire, 2024. 284 S., 19 Euro

Der belgische Sozialist Peter Mertens stellte in Berlin seine Thesen für erfolgreiche linke Politik vor. Doch sind sie auf Deutschland übertragbar?

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1. Dezember 2024

Gewalt?

Mithu Sanyal: Antichristie. München: Hanser, 2024. 544 S., 18,99 Euro
von Elfriede Müller

Antichristie ist ein überzeugendes Buch, das ein anspruchsvolles, anregendes und witziges Lesevergnügen bietet. Es thematisiert die komplexe Frage linker Gewalt am Beispiel des indischen Unabhängigkeitskampfes.

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1. Dezember 2024

Blenden, lügen, schmieren

Politiker in Maßanzügen, die sich für unbesiegbar halten
von Manuel Kellner

Petra Hartlieb: Freunderlwirtschaft. Kriminalroman, Köln: Dumont, 2024. 413 S., 18 Euro. www.buecherserien.de/petra-hartlieb/

Das vorliegende Buch gehört auf jeden Gabentisch zum Jahresende. Petra Hartlieb, Buchhändlerin in Wien, präsent in den großen Medien Österreichs mit ihren Buchempfehlungen und selbst Bestsellerautorin (das fing an mit Meine wundervolle Buchhandlung, inzwischen sind viele Romane dazu gekommen) hatte einige Jahre lang in Dezemberausgaben der SoZ auf bemerkenswerte Titel aufmerksam gemacht. Angesichts der Qualität ihrer jüngsten Buchveröffentlichung drängt es sich nun auf, unsererseits ihr letztes Werk zu empfehlen.

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