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Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

Bert Brecht hielt nicht viel vom Recht auf geistiges Eigentum. Wir auch nicht. Wir stellen die SoZ kostenlos ins Netz, damit möglichst viele Menschen das darin enthaltene Wissen nutzen und weiterverbreiten. Das heißt jedoch nicht, dass dies nicht Arbeit sei, die honoriert werden muss, weil Menschen davon leben.

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1. Juli 2023

Eva Weissweiler: Villa Verde oder das Hotel in ­Sanremo. Das italienische Exil der Familie Benjamin

München: btb, 2022. 288 S., 22 Euro
von Manuel Kellner

Auf den ersten Blick erstaunt es, dass eine profilierte jüdische Publizistin auf der Flucht aus Nazideutschland ausgerechnet im faschistischen Italien für sechs Jahre ein Refugium gefunden hat, das auch immer wieder von ihrem geschiedenen Ehemann Walter Benjamin als »stiller Hafen« genutzt wurde. Ein genauerer Blick auf die Verhältnisse, die das ermöglichten, lohnt sich.

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1. April 2023

Vom Mythos des fortschrittlichen Imperialismus

Ernest Mandel über die Rolle der arbeitenden Klassen im Zweiten Weltkrieg
von Angela Klein

Ernest Mandel: Der Zweite Weltkrieg. Frankfurt am Main: ISP, 1991. 248 S., 17,50 Euro, über Manifest-Verlag zu beziehen

Als Ernest Mandel 1995 starb, nannte ihn die Taz den »letzten Klassenkämpfer«. Mit der Landnahme des westlichen Kapitals in Osteuropa und dem Siegeszug des Neoliberalismus schien Klassenkampf obsolet geworden zu sein; Identitätspolitik trat an dessen Stelle. Die multiplen Krisen, die uns seither heimsuchen, allen voran die laufende Produktion von failed states, der zunehmende Hunger in der Welt und über allem die Klimakrise, haben die soziale Frage aber wieder auf die Tagesordnung gesetzt. In welcher Weise der Klassenkampf innerimperialistische Kriege beeinflussen kann, zeigt Mandel am Beispiel des Zweiten Weltkriegs.

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1. November 2022

Dem Vergessen entrissen: Betty Rosenfeld

Auf den Spuren einer jüdischen Kommunistin aus der Weimarer Zeit
von Peter Nowak

Michael Uhl: Betty Rosenfeld. Zwischen Davidstern und roter Fahne. Biographie. Stuttgart: Schmetterling, 2022. 672 S., 39,80 Euro

Den Anfang machte ein vergilbtes Aktenbündel, das der junge linke Student Michael Uhl 1994 in einem spanischen Bürgerkriegsarchiv auf der Suche nach Dokumenten über die Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg fand.

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1. September 2022

Trotzki über Antisemitismus und die ›jüdische Frage‹

Eine Dokumentensammlung von Mario Keßler
von Reiner Tosstorff

Leo Trotzki oder: Sozialismus ­gegen Antisemitismus. Hrsg. Mario Keßler. Berlin: Karl Dietz Verlag, 2022. 191 S., 12 Euro

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24. Dezember 2021

Die Wannseekonferenz vor 80 Jahren

Übergang zum systematischen Massenmord an den Juden
von Larissa Peiffer-Rüssmann

In einer Villa am Berliner Wannsee treffen sich am 20.Januar 1942 hochrangige Vertreter der Ministerialbürokratie sowie der Polizei und der SS, um die Deportation und Ermordung der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas einzuleiten.

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1. September 2021

Rudolf Virchow (1821–1902)

‹Seuchen bekämpft man mit Bildung, Wohlstand und Freiheit›
von Angela Klein

Die Medizin ragt unter anderen Wissenschaften heraus, insofern sie eine soziale Wissenschaft auf der Grundlage naturwissenschaftlicher Erkenntnisse ist. In ihren Anwendungsbereichen ist sie darüber hinaus evidenz- und erfahrungsbasierte Praxis.

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Nur Online 22. Juli 2021

20 Jahre Genua

Kampfansage gegen den Kapitalismus
von Anja

Heute vor 20 Jahren fanden in Genua die Proteste gegen den G8-Gipfel statt. Ich war damals mit 250.000 anderen Menschen auf der Straße und habe gegen den Kapitalismus gekämpft. Die Proteste markierten nur den Endpunkt einer langen, intensiven Vorbereitungs- und Mobilisierungsarbeit.

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Nur Online 5. Juni 2021

Zum 50.Todestag von Georg Lukács.

1.Teil: „Die Renaissance des Marxismus“
von Jürgen Meier

Sein Buch „Die Theorie des Romans“ hatte Lukács1 bereits 1916 zu einem berühmten Schriftsteller gemacht. Nachdem er 1918 der KP beigetreten war und 1919 Volkskommissar der ungarischen Räterepublik wurde, entwickelte er sich zu einem der wichtigsten Marxisten des 20. Jh., dessen Theorien noch immer polarisieren.

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1. März 2021

Vor 150 Jahren

Die Frauen in der Pariser Kommune
von Manuel Kellner

Vor 150 Jahren, am 18.März 1871, begann der Aufstand, der zu den 72 Tagen der Pariser Kommune führte. Karl Marx und Friedrich Engels verarbeiteten diese historische Erfahrung. Ihre Schlussfolgerungen gehören bis heute zu den Grundüberzeugungen sozialistischer Revolutionäre in aller Welt.

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Nur Online 29. Januar 2021

Zum Holocaustgedenktag

An Vergangenheit erinnern ohne die Gegenwart zu vergessen
von Arn Strohmeyer*

Israel hat die Erinnerung zu einer ethnisch-nationalistischen Ideologie gemacht. Die Palästinenser als sekundäre Opfer des Holocaust werden vollständig ausgespart.

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4. Januar 2021

Ein Weltgeist mit den Mitteln des Kinos

Jean-Luc Godard wurde 90
von Paul B. Kleiser

Am 3.Dezember wurde Jean-Luc Godard 90 Jahre alt. Es gibt keinen Filmemacher, der in der Nachkriegszeit ein so vielfältiges Werk geschaffen und das Kino, vor allem natürlich das Avantgardekino, stärker beeinflusst hätte.

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1. Dezember 2020

Filmtipp

Contemporary Past – Die ­Gegenwart der Vergangenheit, Polen 2020, Regie: Kamil Majchrzak
von Peter Nowak

Der Regisseur begleitet in seinem Filmessay eine Gruppe von Jugendlichen aus Rumänien, Deutschland und Polen bei ihrem mehrwöchigen Besuch in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald.

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