100 Jahre Bauhaus. Vielfalt, Konflikt und Wirkung
(Hrsg. Bernd Hüttner, Georg Leidenberger.) Berlin: Metropol, 2019. 272 S., 22 Euro
von Angela Klein
Es gibt bei dem ganzen Rummel, der um das Bauhaus gemacht wird, wenig Literatur, die sich kritisch damit befasst: mit seinen inneren Widersprüchen; dem, was es zusammengehalten und was es auseinandergetrieben hat; mit seiner Verortung zwischen dem Aufbruch in eine neue, noch zu gestaltende Welt und dem ästhetischen Ausdruck des entwickelten Industriekapitalismus. weiterlesen
Frauen am Bauhaus
«…für die Werkstatt nicht geeignet»
von Angela Klein
Das 1919 gegründete Bauhaus hat viele Vorläufer. Seine Besonderheit liegt darin, dass bei ihm nicht nur der Wunsch nach künstlerischer Erneuerung Pate stand, sondern auch die gefühlte Notwendigkeit, «alle Bereiche des Lebens zu reformieren», wie es in der lesenswerten Geschichte des Bauhauses von Magdalena Droste heißt. weiterlesen
Alles Bauhaus oder was?
Wie die inneren Widersprüche zugekleistert werden
von Dietrich Heißenbüttel*
Die Weißenhofsiedlung wurde im Bauhaus-Stil erbaut: Solche Halbwahrheiten haben zur Hundertjahrfeier der Kunstschule in Weimar und Dessau Konjunktur. Richtiger werden sie dadurch nicht. Zeit, ein wenig Essig in den Schaumwein zu tröpfeln. weiterlesen
Kein Denkmal für Le Corbusier
Trotz Ruhm – Faschist bleibt Faschist
von Manuel Kellner
Charles-Eduard Jeanneret-Gris, geboren als Schweizer, später französischer Staatsbürger und bekannt unter seinem Künstlernamen Le Corbusier, war Architekt, Architekturtheoretiker, Stadtplaner, Maler, Zeichner, Bildhauer und Möbeldesigner. Siebzehn seiner Bauten gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die von ihm vertretene Stilrichtung des «Purismus» (vom französischen «pur» für «rein») befürwortet rationale Kompositionen aus elementaren geometrischen Figuren ohne gewollt dekorative Effekte. weiterlesen
Das Bauhaus – ein politisch unliebsames Projekt
Eine szenische Lesung erinnert an den Kulturkampf der Nazis
von Gregor Kritidis
«Wir fordern deshalb größte Sparsamkeit und … sofortige Streichung sämtlicher Ausgaben für das Bauhaus.» Mit dieser Forderung trat die NSDAP zur Gemeinderatswahl am 25.Oktober 1931 an. Zudem sollte «der Abbruch des Bauhaus sofort in die Wege geleitet» werden. Kaum ein Jahr später – vor 85 Jahren – wurde die erste Forderung umgesetzt. Aus diesem Anlass hat die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt am 19.11. im Bauhaus eine szenische Lesung zur Vertreibung der Kunst-, Design und Architekturschule aus Dessau veranstaltet. weiterlesen