Vor 100 Jahren: Rebel Girl auf Rädern
Alfonsina Strada, die einzige Starterin beim Giro d’Italia der Männer
von Kai Böhne
Neben der Tour de France und der Vuelta a España gehört der Giro d’Italia weltweit zu den bedeutendsten Länderrundfahrten des Straßenradsports. Seit 1909 wird der Giro alljährlich im Mai ausgetragen. Die wechselnde Streckenführung führt durch Italien und das angrenzende Ausland. Bis in die 60er Jahre startete das Rennen in Mailand, dem Hauptsitz der Tageszeitung Gazzetta dello Sport, die den Wettstreit als Werbeaktion initiiert hatte.
Rund acht Jahrzehnte hindurch war der Giro eine reine Männerdomäne. Frauen waren ausgeschlossen.
Platz der Heinze-Frauen
An den Rand notiert
von Rolf Euler
Passenderweise am 8.März, dem Internationalen Frauentag, wurde in Gelsenkirchen ein neuer Platz benannt: »Platz der Heinze-Frauen«.
Endlich hat damit ein alter Kampf von Frauen aus den 1970er Jahren um gleichen Lohn für gleiche Arbeit eine erneute öffentliche Aufmerksamkeit gefunden und eine dauernde Stelle zur Erinnerung.
Brigitte Kiechle: Frauen*streik. «Die Welt steht still, wenn wir die Arbeit niederlegen»
Stuttgart: Schmetterling, 2019. 112 S., 10 Euro
von Gisela Notz
Frauenstreiks gestern und heute
Das 21. soll das Jahrhundert der Frauenbefreiung werden. Das ist ein Resümee des Buches Frauen*streik, das Brigitte Kiechle geschrieben hat. Es ist ein handliches Büchlein, schön zu lesen, ein Essay ohne akademische Floskeln, gut gegliedert und sparsam mit Literaturverweisen. In acht kurzen Abschnitten werden viele Facetten von Frauenstreiks, Frauenkämpfen, Protesten und Demonstrationen vorgestellt. weiterlesen
Ein Riesenerfolg
Der Frauenstreik in der Schweiz am 14.Juni setzt neue Maßstäbe
Redaktionskollektiv der Bewegung für den Sozialismus, Zürich
Ohne zentrale Führung, aber mit Hunderten von lokalen Initiativen ist der Schweizer Frauenstreik zu einer richtigen Bewegung geworden. weiterlesen
Über den Schweizer Frauen*streik im Juni
«Unsere Forderungen sind konkret genug, um legal zu streiken»
Interview mit Hannah B.
Ein landesweiter Frauenstreik für die aktive Gleichstellung der Frauen in allen gellschaftlichen Bereichen der Schweiz erregte am 14.Juni 1991 weltweite Aufmerksamkeit. Die Losung hieß: «Frauen Basta, niente Pasta!» Das Beispiel fand 1994 Nachahmung auch in Deutschland. Doch es hat sich in Sachen Gleichstellung nur wenig getan. Die Schweizerinnen beklagen, dass die bürgerlichen Politiker und die Unternehmen verbindliche Maßnahmen zur Umsetzung des Gleichstellungsartikels aktiv verhindern. Deshalb rufen sie zu einem neuen Frauenstreiktag am 14.Juni 2019 auf. weiterlesen
Frauen am Bauhaus
«…für die Werkstatt nicht geeignet»
von Angela Klein
Das 1919 gegründete Bauhaus hat viele Vorläufer. Seine Besonderheit liegt darin, dass bei ihm nicht nur der Wunsch nach künstlerischer Erneuerung Pate stand, sondern auch die gefühlte Notwendigkeit, «alle Bereiche des Lebens zu reformieren», wie es in der lesenswerten Geschichte des Bauhauses von Magdalena Droste heißt. weiterlesen
Die gewerkschaftliche Basis erweitern
Zur Debatte um den Frauen*streik
von Tina Ress und Violetta Bock
Diesen Monat ist es also soweit. Der Frauen*streik ist auch in Deutschland angekommen. Gründe gibt es zuhauf, nicht zuletzt durch den erneuten Verrat der SPD, den §219a nicht zu streichen. Gut, dass sich vor ein paar Monaten Frauen und Queers auf den Weg gemacht haben, um den Frauen*streik auch hier zu starten, und vielen Beteiligten ist klar, dass dieses Jahr der Auftakt für eine längerfristige Mobilisierung ist. weiterlesen
«Feminismus der 99 Prozent»
Eine antikapitalistische Alternative zum neoliberalen Feminismus
Interview mit Cinzia Arruzza
Die italienische Feministin Cinzia Arruzza lehrt Philosophie an der New School of Social Research in New York und ist Autorin von Feminismus und Marxismus (Neuer ISP Verlag, 2016). Zusammen mit Nancy Fraser und Tithi Bhattacharya veröffentlichte sie kürzlich das Manifesto for a Feminism for the 99% (Verso, 2019). Das folgende Interview mit Arruzza führte Josefina L. Martínez für das spanische Internetmagazin ctx – Revista Contexto im August 2018. weiterlesen
«Verboten? Erlaubt? Notwendig!»
Frauen*Streik am Internationalen Frauenkampftag
von Gisela Notz
«Zahlreiche Polizeimannschaften in der Nachbarschaft der Versammlungslokale bewahrten revolvergerüstet die Stadt vor dem Umsturz der Frauen.» Die Stadt war Berlin.
Das ist kein Auszug aus einem Bericht über den FrauenStreik, den Feministinnen am Internationalen Frauentag 1994 losgetreten haben. Der Satz stammt aus einem Artikel der sozialdemokratischen Frauenzeitschrift Die Gleichheit vom 27.März 1911 über die Demonstrationen anlässlich des ersten Internationalen Frauentags am 19.März 1911, den Sozialistinnen und Gewerkschafterinnen 1910 in Kopenhagen auf der II.Konferenz der Sozialistischen Fraueninternationale beschlossen hatten. weiterlesen
An die Redaktion
Frauen* werden streiken!
von Eleonora Roldán Mendívil, Hannah Vögele
Betr.: «Kritischer Einwurf zum Frauenstreik», SoZ 1/2019
Am 8.März ist Frauen*streik. Wirklich? Ja. Denn am Internationalen Frauen*kampftag werden dieses Jahr erneut Frauen* auf der ganzen Welt auf die eine oder andere Weise ihre Arbeit niederlegen. weiterlesen
Vor 100 Jahren: Frauen dürfen wählen!
Waren damit alle Frauenträume erfüllt?
von Gisela Notz
In vielen Veröffentlichungen zum 100.Jahrestag der Durchsetzung des Frauenwahlrechts werden heute vor allem die Verdienste der Frauen aus der bürgerlichen Frauenbewegung hervorgehoben, die für das Stimmrecht gekämpft haben, aber lange Zeit nicht wussten, ob sie das wirklich auch für die unteren Klassen erkämpfen sollen. Vergessen wird der Kampf der sozialistischen Arbeiterinnenbewegung, ohne den das allgemeine und gleiche Wahlrecht für Frauen nicht durchgesetzt worden wäre. weiterlesen
«Alles was Recht ist» ist «Jetzt erst recht»
In Österreich wurde das Frauenvolksbegehren 2.0 erfolgreich abgeschlossen
von Ute Abraham
Anfang Oktober konnten Österreichs Bewohner mit ihrer Unterschrift das Frauenvolksbegehren 2.0 unterstützen. Fast eine Million unterschrieben. Die Initiatorinnen knüpften mit dieser Initiative an ein ähnliches Volksbegehren aus dem Jahr 1997 an, das damals zu den zehn erfolgreichsten in Österreich zählte und von fast 650000 Menschen unterstützt wurde,
«Alles was Recht ist»: Unter dem Motto gründete 1997 das UnabhängigeFrauenForum (UFF) eine überparteiliche Plattform, es war eine Reaktion auf die damals beschlossenen Sparpakete der Koalitionsregierung. weiterlesen