Vor 50 Jahren – der Ford-Streik
Erinnerungskultur und Arbeitskämpfe von Migrant:innen
von Ayse Tekin
In diesem Jahr wurde mit zahlreichen Veranstaltungen und Publikationen an den Kölner Ford-Streik 1973 und andere Arbeitskämpfe von Migrant:innen erinnert. So gut und so umfangreich diese Erinnerungsaktionen auch waren, stellt sich die Frage dennoch, warum diese Arbeitskämpfe nicht in das kollektive Gedächtnis der Gesellschaft, der Migrationsgesellschaft und auch nicht in die Gewerkschaftsgeschichte als ein Meilenstein für einen Wechsel der Perspektive eingegangen sind.
weiterlesenStreiks und Inflation: Die Streikwelle 1973/74
Zweistellige Inflationsraten und eine Tarifrunde im öffentlichen Dienst, die aus dem Rahmen fällt, das gab es schon einmal in Deutschland – vor fast 50 Jahren
von ak
Da ist zunächst die Inflation. Nach der Rezession 1966/67, der stärksten seit den 50er Jahren, die einen Rückgang des Wirtschaftswachstums, aber kein Minuswachstum brachte, kletterte die Konjunktur sehr schnell wieder auf einen Höhepunkt 1970 mit Wachstumsraten um die 5,6 Prozent – auch dank der Konzertierten Aktion, die der damalige Wirtschaftsminister Karl Schiller in die Wege leitete.
weiterlesenDas war der ÖTV-Streik 1974
Er machte der Regierung einen Strich durch die Rechnung
Nachdruck aus Was tun
Lange Zeit galten im öffentlichen Dienst nur die Müllmänner und die Eisenbahner als kampffähig. Der ÖTV-Streik 1974 bewies erstmals das Gegenteil. Der nachstehende Nachdruck eines Artikels aus Was tun, einer Vorläuferzeitung der SoZ, beschreibt, wie es dazu kam.
weiterlesenDie 48er Revolution und die Bauern
Zum Andenken an Roman Rosdolsky (1898–1967)
von Angela Klein
Vor 175 Jahren erschütterten revolutionäre Erhebungen die europäischen Kernlande, die die Grundfesten der 1815 auf dem Wiener Kongress restaurierten Feudalordnung ins Wanken brachte. Danach setzte auch in Mitteleuropa ein Prozess der Nationalstaatsbildung ein, der erst nach dem Ersten Weltkrieg einen (vorübergehenden) Abschluss fand.
weiterlesenIm Schatten des Doms
Der Stadthistoriker Fritz Bilz geht einem dunklen Kapitel in Köln nach
von Larissa Peiffer-Rüssmann und Hans Peiffer
Fritz Bilz: Im Schatten des Doms zu Köln. Bausteine einer Gegengeschichte. Köln: PapyRossa, 2022. 106 S., 12,90 Euro
Der Kölner Dom ist weit über Köln hinaus bekannt und bewundert. Als prächtiger gotischer Bau ist er das Sinnbild schlechthin für Köln. Aber in seinem Schatten verübte die katholische Kirche zahlreiche Verbrechen, verbündete sich mit den Mächtigen und verweigerte Hilfe für Verfolgte. In 18 Episoden blickt Fritz Bilz auf die Schattenseiten einer Kathedrale.
weiterlesenHitler und das Kapital
Ein vernachlässigtes Kapitel – brandaktuell
dokumentiert
Mit freundlicher Genehmigung des Autors und des Papyrossa-Verlags veröffentlichen wir Auszüge aus dem Vorwort und dem Kapitel »Krisenauswege der wirtschaftlichen und politischen Eliten« von Ulrich Schneiders Buch 1933 – Der Weg ins Dritte Reich* (Zusammenstellung: Gerhard Klas).
weiterlesenGejagt und verraten
Die KPD Südbayern in den 20er und 30er Jahren
von Peter Nowak
Max Brym: Skizzen – Arbeiterwiderstand in Südbayern. Berlin: Die Buchmacherei, 2022. 83 S., 6,50 Euro
Bayern ist als Ort der Reaktion schon in der Weimarer Republik bekannt. In München begann der Aufstieg der NSDAP. Nürnberg wurde zum Inbegriff der Reichsparteitage der NSDAP. Viel weniger ist über den linken Widerstand in Bayern bekannt.
weiterlesen›Lies Marx!‹
Was es heißt, Marxist zu werden und zu bleiben
von Mike Davis*
Seine Bücher öffneten neue Horizonte. Mike Davis schrieb über die Geschichte der Vereinigten Staaten, die koloniale Politik des Hungers, die wachsende Gefahr durch Pandemien, Megastädte im Globalen Süden und, immer wieder, über die politische Ökonomie der Stadt. Als »marxistischer Umweltschützer«, wie er sich selbst bezeichnete, deckte er Zusammenhänge auf, die bis dahin weder in der bürgerlichen Öffentlichkeit noch in der linken Debatte beachtet worden waren.
weiterlesenDem Vergessen entrissen: Betty Rosenfeld
Auf den Spuren einer jüdischen Kommunistin aus der Weimarer Zeit
von Peter Nowak
Michael Uhl: Betty Rosenfeld. Zwischen Davidstern und roter Fahne. Biographie. Stuttgart: Schmetterling, 2022. 672 S., 39,80 Euro
Den Anfang machte ein vergilbtes Aktenbündel, das der junge linke Student Michael Uhl 1994 in einem spanischen Bürgerkriegsarchiv auf der Suche nach Dokumenten über die Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg fand.
weiterlesenAnna Piccardi: Kontrapunkt ’44
Aus dem Italienischen von Elfie Padovan. Bodenburg: Edition AV, 2023. 80 S., 14 Euro
von Angela Klein
August 1944: Unter dem Druck des Vormarschs der Alliierten zieht die Wehrmacht nach Norden ab, die Front erreicht Prato, nördlich von Florenz. Auf dem Gutshof in der kleinen Gemeinde Capalle kommt der Krieg in Form einer Beschlagnahmung an: Die großen Räume und die landwirtschaftlichen Möglichkeiten sind ideal für die Einrichtung eines Notlazaretts.
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