Der deutsche Völkermord an den Herero
Bis heute ungesühnt
von Klaus Engert
Die Geschichte Schwarzafrikas ist voll von Kriegen und Massakern an der einheimischen Bevölkerung. Aber die fast völlige Auslöschung eines ganzen Volkes, der Herero, in der damaligen deutschen Kolonie Südwestafrika (heute: Namibia) ist etwas Einmaliges und für Deutschland etwas Besonderes. Das Thema ist ungebrochen aktuell, denn erst jetzt, nach über 100 Jahren, wurde dieser Völkermord endlich offiziell als das anerkannt, was er ist. weiterlesen
Herero und Nama gehören an den Verhandlungstisch
Deutsche Seite tut sich schwer
von Niema Movassat*
Es hätte ein Wendepunkt im Umgang mit der eigenen Kolonialvergangenheit werden können, als sich die Bundesregierung 2015 in Verhandlungen mit der namibischen Seite begab, um den Genozid an den Herero und Nama zwischen 1904 und 1908 im damaligen Deutsch-Südwestafrika aufzuarbeiten. Doch der Prozess, ursprünglich angetreten, um Versöhnung zu fördern, ist dabei, alte Wunden aufzureißen und neue Verwerfungen zu schaffen. weiterlesen
Kolonien ein Randthema?
Das DHM und die deutsche koloniale Vergangenheit
von Angela Klein
Im Jahr 2009, mitten in den Wirren der Finanzkrise, starteten einige entwicklungspolitische Gruppen und Einzelpersonen einen Kampagnenaufruf «125 Jahre Berliner Afrika-Konferenz – erinnern – aufarbeiten – wiedergutmachen», mit dem sie um Aufmerksamkeit für die koloniale Vergangenheit Deutschlands warben. weiterlesen
Deutscher Kolonialismus – eine Ausstellung in Berlin
Versuch einer Aufarbeitung
von Larissa Peiffer-Rüssmann
Das Deutsche Reich gehörte von 1884 bis 1919 zu den großen Kolonialmächten – über 35 Jahre lang. Umso erstaunlicher ist es, dass es im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin, das sich als Ort der «Vermittlung von Geschichte» versteht, «kaum Hinweise auf Deutschlands Kolonialgeschichte» gibt, wie schon vor Jahren eine Gruppe junger Historikerinnen kritisierte. weiterlesen