Dem Vergessen entrissen: Betty Rosenfeld
Auf den Spuren einer jüdischen Kommunistin aus der Weimarer Zeit
von Peter Nowak
Michael Uhl: Betty Rosenfeld. Zwischen Davidstern und roter Fahne. Biographie. Stuttgart: Schmetterling, 2022. 672 S., 39,80 Euro
Den Anfang machte ein vergilbtes Aktenbündel, das der junge linke Student Michael Uhl 1994 in einem spanischen Bürgerkriegsarchiv auf der Suche nach Dokumenten über die Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg fand.
weiterlesenAlexandra Kollontai und die Neue Frau
Die Vordenkerin der sexuellen Befreiung wurde vor 150 Jahren geboren
von Elfriede Müller
Alexandra Kollontai (1872–1952) war eine der schillerndsten Persönlichkeiten der kommunistischen Weltbewegung. Sie widmete sich zwei Schlüsselfragen: der Sexualität und der Familie.
weiterlesenKommunismus in Graz
Verankerung, Verankerung, Verankerung
von Violetta Bock
„Sprechstunde mit Elke Kahr unter der Treppe“ – so steht es auf einem unscheinbaren weißen Zettel am Volkshaus in Graz. Das Volkshaus ist ein großzügiges Gebäude in der Lagergasse 98a im Bezirk Gries. Hier, im Arbeiterstadtteil, befindet sich der Sitz der KPÖ. Direkt nebenan ein Bildungs- und Kulturzentrum.
weiterlesenWarum die Taliban gewonnen und die Kommunisten verloren haben
Afghanistans Fluch ist seine geostrategische Lage und seine Armut an Agrarüberschüssen. Das prägt bis heute seine Geschichte und Entwicklung und erklärt den Einfluss des Islam
von Jonathan Neale*
Die Armut
Armut und Patriarchat sind der Nährboden für die Herrschaft des Islam
Afghanistan ist weitgehend unfruchtbar und öde, nur in wenigen Gegenden reichen die Niederschläge für den Ackerbau aus. Und nur an wenigen Stellen der Ebenen des Tieflands können die Bauern den Wasserreichtum der Flüsse nutzen.
Georg Lukács (1885–1971): Marxismus als Philosophie der Praxis
Vom romantischen Antikapitalisten zum unbequemen Kommunisten: ein linker Intellektueller im 20.Jahrhundert
von John Will
Vor 50 Jahren, am 4.Juli 1971, starb der ungarische Philosoph Georg Lukács. In eine assimilierte jüdische Familie des Großbürgertums im damaligen österreichisch-ungarischen Budapest geboren, gilt Lukács bis heute als einer, wenn nicht sogar als der wichtigste marxistische Theoretiker des 20.Jahrhunderts.
weiterlesenMax Hoelz…
...und die individuelle Expropriation der Expropriateure
von Manfred Dietenberger
Das bilderbuchschöne, kleine Dorf Todtmoos-Rütte im Südschwarzwald dient schon seit langem vielen, Erholung an Leib und Seele suchenden Städtern als romantisches Refugium. Todtmoos-Rütte war über viele Wochen auch der Ort, an dem sich nach fast siebeneinhalb Jahren Gefängnis der zwar nicht gebrochene, aber durch die lange Isolierung und Einzelhaft doch angegriffene Revolutionär Max Hoelz (1889–1933) daran machte, wieder zu Kräften zu kommen und sich wiederzufinden. Viel zulange war er unschuldig von der Klassenjustiz der Freiheit beraubt gewesen.
weiterlesen«Offensive» und Niederlage
Zur gescheiterten Märzaktion der VKPD 1921
von Manuel Kellner
Im Dezember 1920 war aus der Fusion der KPD mit dem linken Flügel der USPD die Vereinigte Kommunistische Partei Deutschlands (VKPD) mit schätzungsweise 350000 Mitgliedern hervorgegangen (siehe SoZ 9/2019).
weiterlesenFriedensbedingungen von Versailles
Die Linke und die deutsche nationale Empörung 1919-1923
von Manuel Kellner
Die revolutionäre Linke, voran die Bolschewiki, waren für "Frieden ohne Annexionen und Kontributionen". Weil es sich von beiden Seiten her um einen imperialistischen Krieg handelte. Weil die Einverleibung von Gebieten und das Eintreiben von Beute den Keim des nächsten Kriegs in sich tragen, Revanchismus und Nationalismus befeuern. Was Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg betrifft, so ist das mit den Bestimmungen der Versailler Friedensbedingungen bekanntlich prächtig gelungen. weiterlesen
Der eigenständige Weg zum Sozialismus
Das Schisma zwischen Stalin und Tito
von Paul B. Kleiser
Am 28.Juni 1948 wurde die jugoslawische KP aus dem Kominform ausgeschlossen. weiterlesen
200 Jahre Karl Marx, Teil 5
Materialistische Geschichtsauffassung
von Manuel Kellner
Karl Marx war dafür, «alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist». Aktuell bleibt auch seine Kritik der kapitalistischen Produktionsweise, die «die Erde und den Arbeiter untergräbt». Immer bereit an allem zu zweifeln, verdient er nicht, zum Säulenheiligen gemacht zu werden. Sein Konzept der Selbstbefreiung der Arbeiterklasse als Mittel universaler Emanzipation bleibt allerdings entscheidender Bestandteil des revolutionären Kampfs für eine weltweite sozialistische Gesellschaft. weiterlesen