Junge Union: Ein Haufen unreflektierter, narzisstischer Egos
ein Kommentar von Gerhard Klas
Wer erinnert sich noch an Junge Unionler, damals, in der Schule, 70er, 80er, 90er Jahre? Das Gendern erübrigte sich. Ihr Motto im Unterricht: Durchkommen ohne anzuecken. Karriereristen eben. Mit 18 gleich ein möglichst fettes Auto. Oder mit dem Mercedes von Papa fahren. Ein bisschen spekulieren an der Börse. Einmal im Jahr verteilten sie Werbezettel, auf denen sie zu JU-Parties mit schlechter Musik, kostenlosen Bratwürsten und Bier einluden. Bezahlt von der Partei. Schülerinnen verirrten sich kaum dorthin. Nach dem Abi Bundeswehr.
Die italienische Rechte und Israel: Eine Komplizenschaft mit Geschichte
von Matteo Tiratelli
Von den Rassengesetzen bis zur Komplizenschaft beim Völkermord in Gaza: der Weg der italienischen Rechten
Nur wenige Länder weisen, wenn es um Palästina geht, eine so große Kluft zwischen der öffentlichen Meinung und dem Staat auf wie Italien. Die italienische Regierung ist eine von nur drei Regierungen – die anderen sind Deutschland und die USA –, die seit 2020 weiterhin konventionelle schwere Waffen an Israel liefern. Neben Kampfhubschraubern, Schiffsgeschützen und Bauteilen für israelische F-35-Kampfflugzeuge hat die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ihrem israelischen Amtskollegen Netanyahu weiterhin diplomatischen Rückhalt gewährt und sich geweigert, auch nur die symbolische Geste der Anerkennung des (noch weitgehend nominellen) palästinensischen Staates zu vollziehen. Das italienische Volk hingegen hat lautstark seine Unterstützung für die Befreiung Palästinas zum Ausdruck gebracht.
Die islamistische HTS im Bündnis mit den USA und Israel
von Joseph Daher
Der Sturz des Regimes von Baschar al-Assad im Dezember 2024 und die darauffolgende Aufhebung der US-Sanktionen haben Hoffnungen für die Zukunft Syriens geweckt. Mehr als zehn Monate später wird der undemokratische, neoliberale und proimperialistische Charakter des Regimes jedoch immer deutlicher.
Morgenröte des Imperialismus?
Eine Debatte über Multipolarität und Geopolitik
Seit mehreren Jahren führen Claudio Katz und Michael Pröbsting eine kontroverse Debatte über die aktuelle Weltordnung: Stehen wir vor einer multipolaren Gegenmacht zum Westen – oder erleben wir lediglich neue Varianten imperialer Rivalität? Ihre Beiträge beleuchten unterschiedliche Perspektiven auf Imperialismus und Geopolitik.
Gibt es „gute“ und „böse“ Großmächte?
von Michael Pröbsting, 12. September 2025
Eine Antwort an Claudio Katz über die Aktualität der marxistischen Imperialismus-Theorie und der Strategie der Anti-Kriegsbewegung
Vor kurzem veröffentlichte die SoZ die Übersetzung eines Beitrages von Claudio Katz (Die Brics: Kontroversen in der Linken). Darin befasst sich dieser mit der der Aktualität der Imperialismus-Theorie in der gegenwärtigen Weltlage und setzt sich kritisch mit den Positionen verschiedener Autorinnen und Autoren, darunter auch Michael Pröbsting auseinander. Pröbsting hat in den vergangenen drei Jahren eine Debatte mit Claudio Katz geführt, die in mehreren Sprachen veröffentlicht wurde. Er ist Chefredakteur der mehrsprachigen Homepage www.thecommunists.net und Autor von zehn Büchern zu Fragen der marxistischen Theorie. (d.Red)
Aufsässigkeit
Jean-Luc Mélenchon im Gespräch mit Tariq Ali
Das Interview führte Tariq Ali für New Left Review Sidecar am 11. Juni 2025.
Polizeigewalt gegen Rheinmetall-entwaffnen-Demo
Pressemitteilung der LINKEN
Was sie nicht verbieten konnte, versucht die Polizei zu zerschlagen.
Warum der revolutionäre Defätismus der Zimmerwalder Linken auch heute noch aktuell ist
von Peter Nowak
Seit über drei Jahren führt die Armee des kapitalistischen Russlands gegen die kapitalistischen Ukraine Krieg. Zwei bürgerliche Staaten verfolgen ihre Interessen. Auf beiden Seiten sterben überwiegend Proletarier:innen und arme Menschen, so wie in allen Kriegen. Die linken Debatten in Deutschland, aber auch in anderen Ländern, erwecken den Eindruck, die Positionen des radikalen Flügels der Arbeiter:innenbewegung wären völlig vergessen. Auch radikale Linke, etwa Anarchist:innen, plädieren für Vaterlandsverteidigung und stellen sich überwiegend auf „die Seite der Ukraine“.
„Rheinmetall entwaffnen“: Antimilitaristisches Camp untersagt
Rede von Reiner Schmidt
Das Kölner Verwaltungsgericht hat das antimilitaristische Camp von „Rheinmetall entwaffnen“, das für Ende August vorgesehen war, verboten. Ebenso die Parade, die das Camp abschließen sollte. Die Argumentation, die die Polizeibehörde dafür anführt, ist teilweise hanebüchen. Nachstehend eine Rede von Reiner Schmidt auf der Pressekonferenz vor dem Dom am 15. August und Auszüge aus der Verbotsverfügung. (d. Red.)
Die Struktur des Imperialismus im Nahen Osten
von Adam Hanieh
Adam Hanieh, ein palästinensischer Schriftsteller, Autor, Wissenschaftler und Aktivist, sprach auf der Ökosozialistischen Konferenz der ISO zum Thema „Imperialismus heute: Der Niedergang der US-Hegemonie, der Kampf um Ressourcen und Trumps politisches Projekt“. Der Vortrag wurde am 20. Juni 2025 auf englisch gehalten. (d. Red.)
Teile und Herrsche
von Gilbert Achcar
Gilbert Achcar schrieb Mitte Juli über die blutigen Zusammenstöße in der syrischen Provinz Suïda und merkte dabei an, dass Israel „sicherlich auf eine Eskalation der Gewalt hofft, um sie zu nutzen, um den Einfluss der Minderheit unter den syrischen Drusen zu stärken, die danach strebt, ein drusisches Emirat unter israelischem Schutz zu errichten“ (Syria: the danger of playing with the fire, Al Quds Al-Arabi, 15. Juli 2025). (d. Red.)
Die Brics: Kontroversen in der Linken
von Claudio Katz
Claudio Katz, argentinischer Ökonom, Professor an der Universität Buenos Aires, Forscher am CONICET und Mitglied des Netzwerks Economistas de Izquierda (EDI), analysiert in seinem Artikel die politischen Kontroversen innerhalb der Linken über die BRICS. Er setzt sich kritisch mit vereinfachenden Gleichsetzungen mit dem Westen auseinander und betont die Notwendigkeit realistischer Strategien im Kampf gegen Imperialismus und Krieg. (d. Red.)