Gegen den Zwang zum Töten und Sterben
Jugendverbände mobilisieren gegen die kommende Wehrpflicht
von Wolfgang Pomrehn
Eigentlich hatte sich das Bundeskabinett bereits auf das Wehrdienstmodernisierungsgesetz geeinigt, im Oktober sollte es in den Bundestag eingebracht werden. Doch dann gab es Streit in der Koalition. Die Unionsfraktion forderte Veränderungen, und auch der Blackrock-Kanzler äußerte sich auf einmal kritisch zu dem Papier, das er zuvor unterstützt hatte.
Abschied von der Kriegslogik
Alternativlos ist nur der Frieden
von Albrecht Kieser
Fabian Scheidler: Friedenstüchtig. Wie wir aufhören können, unsere Feinde selbst zu schaffen. Wien: Promedia, 2025. 224 S., 18 Euro
Antikriegsbewegung
Die Jugend ist wieder da
von Dominik Müller
Der 30.August markiert ein trauriges Kapitel im Umgang mit Antikriegsprotesten: Ein großer Block der Abschlussparade des bundesweiten Camps »Rheinmetall entwaffnen« in Köln wurde von mehreren Polizeieinheiten brutal zerschlagen. Das »kriegsfähige« Deutschland lässt grüßen.
Wehrpflicht? Ziviler Ungehorsam!
Gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht braucht es ein breites Bündnis
von Christoph Tophoven
Die Bundesregierung plant, die Bundeswehr zur stärksten Armee Europas auszubauen und künftig bis zu 225 Milliarden Euro jährlich bereitzustellen. Die größte Hürde dafür: das Personal. Derzeit dienen rund 183.000 Soldatinnen und Soldaten – Ziel sind 260.000. Trotz kostspieliger Werbekampagnen konnte im vergangenen Jahr die Zahl der Soldatinnen und Soldaten nicht in erwünschten Umfang erhöht werden.
Nieder mit dem Krieg, niemand muss mehr töten lernen
Für das Leben aller Menschen
Rede von Gisela Notz
Nachstehend die Rede von Gisela Notz am Veteranentag, auf der Gegenkundgebung vor dem Berliner Reichstag am 15. Juni 2025.
Wenn das Vaterland ruft
Wehrpflicht und Zwangsarbeit für junge Erwachsene
von Tobias Michel
Gesellschaftlich bringt es keinen Nutzen: in einem ersten Schritt 80.000 zusätzliche Bundeswehrsoldaten und die Ankurbelung des Baus von Drohnen und Panzern. Die Nachfrage nach Arbeitszeit steigt. Die Regierung setzt auf Zwang. Ein Blick zurück ist aufschlussreich.
Militärunion EU?
Ganz Europa rüstet auf – aber es kommt sich dabei nicht näher
Gespräch mit Claude Serfati
Deutschland und Frankreich bilden das Rückgrat der Europäischen Union, deren Zusammenhalt hängt – insbesondere nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU – davon ab, dass beide Länder einen gemeinsamen Kurs finden. In dieser Partnerschaft knirscht es schon seit längerem. Der dramatische Militarisierungsschub seit dem russischen Krieg gegen die Ukraine weckt in einschlägigen Kreisen die Hoffnung, das Manna, das nun auf die Rüstungsindustrie niederregnet, werde aus der Rezession herausführen und die EU im Kampf gegen Russland zusammenschweißen: Deutschland und Frankreich vorneweg. Doch das Gegenteil kann passieren.
Infrastrukturprogramm und Kriegsprofite
15 Punkte des Infrastrukturprogramms, über die wenig berichtet wurde
von Tobias Pflüger
An das Infrastrukturpaket knüpfen sich viele Hoffnungen auf eine Verbesserung der Lebensverhältnisse. Aber viele dieser Ausgaben für Infrastruktur sind eng mit den Rüstungsmilliarden verknüpft: Wenn Soldaten für den Krieg im Osten durch Deutschland ziehen sollen, da dürfen Brücken nicht zusammenbrechen. Auch das Deutsche Rote Kreuz und die Feuerwehr sollen mitmachen. Stupid: „Die Infrastruktur ist Teil unserer Sicherheitsarchitektur“.
Rationale Sicherheitspolitik statt Alarmismus
›Die russische Bedrohung wird über alle Maßen aufgebauscht‹
Gespräch mit Herbert Wulf
Der Friedens- und Konfliktforscher Herbert Wulf beschäftigt sich seit den 70er Jahren mit internationalen Beziehungen, Rüstung und Krieg. 1994 gehörte er zu den Gründern des Internationalen Konversionszentrum Bonn (BICC), das sich Fragen der Militarisierung und Rüstungskontrolle widmet. Im April dieses Jahres hat Herbert Wulf – wie viele deutsche Wissenschaftler:innen aus der Konfliktforschung – einen Appell für eine »rationale Sicherheitspolitik statt Alarmismus« unterzeichnet.
Mit Herbert Wulf sprach Matthias Becker.
Das Geschäft mit Mord und Totschlag boomt
Große Gewinne für die Rüstungsindustrie
von Wolfgang Pomrehn
Die NATO-Staaten, nicht zuletzt Deutschland, rüsten im beschleunigten Tempo (weiter) auf und die Kurse der Rüstungskonzerne explodieren förmlich.
Zerstörung oder Entwicklung?
Wiederaufbauperspektiven der Ukraine
von Angela Klein
Statt nachhaltigem Wiederaufbau blüht der Ukraine eine Zukunft als Waffenschmiede.
Am 22. Juli rief eine Entscheidung von Staatspräsident Selenskyj bei der EU und den G7-Staaten große Aufregung hervor: Im Schweinsgalopp hatte er ein Gesetz durchs Parlament gebracht, das die Arbeit der beiden Antikorruptionsbehörden NABU (Nationales Antikorruptionsbüro) und SAPO (Spezialisierte Antikorruptionsstaatsanwaltschaft) unter die Aufsicht des von ihm persönlich bestallten Generalstaatsanwalts stellte und sie damit ihrer Unabhängigkeit beraubte – angeblich gäbe es unter ihnen russische Spione.
Kriegsspiele
Jonas Tögel: Kriegsspiele. Neu-Isenburg: Westend, 2025. 112 S., 15 Euro
von ak
Bekannt ist der Ausspruch des ersten NATO-Generalsekretärs, des Briten Lord Ismay, bei der Vorstellung der Ziele der neuen Militärallianz: »Keep the Russians out, the Americans in and the Germans down.« An dieser grundsätzlichen strategischen Orientierung der US-Politik hat sich bis heute nichts geändert.