Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

Bert Brecht hielt nicht viel vom Recht auf geistiges Eigentum. Wir auch nicht. Wir stellen die SoZ kostenlos ins Netz, damit möglichst viele Menschen das darin enthaltene Wissen nutzen und weiterverbreiten. Das heißt jedoch nicht, dass dies nicht Arbeit sei, die honoriert werden muss, weil Menschen davon leben.

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Klima 1. Oktober 2025

Energiewende rückwärts

Windkrafthersteller werden in die Zange genommen
von Wolfgang Pomrehn

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche, bis 2024 noch Vorstand der E.on-Tochter Westenergie, will die Axt an die Energiewende legen und lieber neue Gaskraftwerke bauen. Anlagen mit 20 Gigawatt Leistung stehen auf der Wunschliste ihrer Auftraggeber. Die ersten Neubauten sollen noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden.

Klima 1. Oktober 2025

Lang lebe der Verbrennermotor

IG Metall und Automobilindustrie gegen EU-Klimaschutzziele
von Thies Gleiss

Das Verfahren ist hinlänglich bekannt, der Zeitpunkt aber etwas verspätet: Immer dann, wenn eine neue Regierungsbildung und Koalitionsverhandlungen anstehen, haben sich in der Vergangenheit Unternehmerverbände und Gewerkschaftsvorstände in »gemeinsamen Erklärungen« oder »Mahnbriefen« zu gesellschaftlich strittigen Themen geäußert, wo soziale Interessen und Umweltschutz oder Friedenspolitik aufeinander prallen, und angeblich gemeinsame Forderungen vorgetragen.

Landwirtschaft 1. Oktober 2025

Alternativen für die Agrarproduktion

Wie Landwirtschaft ökologisch nachhaltig und solidarisch werden kann
von Matthias Becker

Landwirtschaft bedeutet: sich Sorgen machen. Kommt genug Regen? Genug Sonne? Wie wird das Erntewetter? Wegen der klimatischen Veränderungen wird der Anbau immer mehr zu einer Zitterpartie.

Aufmacher Klima 1. Oktober 2025

Klimakollapscamp: Jenseits der Dystopie

Ein Camp in Brandenburg bereitet sich vor
von Annette Schlemm

Dass die kapitalistische Produktions- und Lebensweise Menschen wie auch die außermenschliche Natur nur begrenzt reproduziert und letztlich zerstört, ist lange bekannt. Wie lange kann das noch gut gehen? Für viele ging es noch nie gut und inzwischen kommen die sog. »Polykrisen« auch im Herzen der Bestie an.

Industrie 1. Oktober 2025

Anti-IAA-Proteste: Antimilitaristisch und klassenbewusst

Das waren die Aktionstage gegen die Automesse in München
von Claudia Wangerin

Dass die Proteste gegen die Automesse IAA Mobility vom 9. bis 14.September in München dieses Jahr kleiner ausfielen als 2021 und 2023, war zu erwarten – obwohl das Organisationsteam nichts falsch gemacht hat und der noch aktive Teil der Klimabewegung schnell dazulernt. Aber der Reihe nach.

Amerika 1. Oktober 2025

Klimakrise, Männlichkeit und der neue Autoritarismus

›Das autoritäre Begehren begreifen‹
Interview mit Cara Daggett

Cara New Dagett ist US-amerikanische Politikwissenschaftlerin. Das Interview führten Karin Zennig und Christian Sälzer für den Rundbrief 2/25 von medico international, in dem die längere Originalversion zu lesen ist.

Wasser 1. Juli 2025

Recht auf Wasser

Klimaerwärmung, soziale Ungleichheit und industrielle Interessen bedrohen das Recht auf Wasser
von Gerhard Klas

Klimaerwärmung, soziale Ungleichheit und industrielle Interessen bedrohen das Recht auf Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Leben. Aber wer entscheidet eigentlich, wer wie viel davon bekommt? Wer leben darf, wer sterben muss? Konzerne machen Wasser knapp: durch Privatisierung, durch seine vorrangige Nutzung für industrielle Zwecke, durch Verschmutzung bis hin zur Vergiftung – ob bei Tesla in Brandenburg oder durch die Pharmaindustrie, ob in Uruguay, Guatemala oder Großbritannien. Und fast alle Regierungen spielen mit.

Wasser 1. Juli 2025

Tesla gefährdet Trinkwasser

Brandenburgs Regierung ist dem Autobauer hörig
von Heidemarie Schroeder

Vor drei Jahren, am Weltwassertag, dem 22.März 2022, eröffnete Elon Musk in Anwesenheit von viel Politprominenz seine Gigafabrik im südöstlich von Berlin gelegenen Grünheide. Das Thema Wasser verschwindet seitdem nicht aus den Schlagzeilen, was gute Gründe hat. Gehört das Land Brandenburg schon generell zu den trockensten Regionen Deutschlands, erlebte es in diesem Frühjahr zusätzlich die größte Dürre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881.

Wasser 1. Juli 2025

Wasserkrise in Uruguay

Massenproteste gegen Konzerninteressen
von Gerhard Klas

Uruguay steht zunehmend unter Druck: eine historische Dürre, steigende Temperaturen und sinkende Grundwasserspiegel haben das kleinste spanischsprachige Land Südamerikas in eine dramatische Wasserkrise gestürzt. Während die klimatischen Herausforderungen nicht kurzfristig geändert werden können, rücken politische Entscheidungen und wirtschaftliche Interessen immer stärker in den Fokus der Kritik – insbesondere im Spannungsverhältnis zwischen öffentlicher Daseinsvorsorge und privatwirtschaftlichen Lösungen.

Wasser 1. Juli 2025

Wasserversorgung in Großbritannien

Teuer, gesundheitsgefährdend, überschuldet
von Terry Conway

Jede Woche berichten britische Medien über die hiesige Wasserkrise: im Juni wies die Umweltbehörde darauf hin, dass England bis zum Jahr 2055 eine Wasserknappheit von fünf Milliarden Litern im Jahr droht. Als Ursachen werden der Klimawandel, das Bevölkerungswachstum und die Bevölkerungskonzentration sowie die industrielle Entwicklung genannt, insbesondere die sehr durstigen Callcenter. Die Presse appelliert meist an individuelle Nutzer, ihren Verbrauch zu senken.

Wasser 1. Juli 2025

Die Pharmaindustrie: Auch eine Dreckschleuder

Die Europäische Union will Wassergroßverbraucher zur Kasse bitten
von Matthias Becker

Die Pharmaindustrie benutzt und verschmutzt riesige Wassermengen – höchste Zeit, sie in die finanzielle Verantwortung zu nehmen.

Metformin ist eines der häufigsten Medikamente überhaupt. Fast drei Millionen Diabetiker in Deutschland nehmen es täglich, um ihren Blutzucker unter Kontrolle zu halten. Glücklicherweise kostet eine Tablette nur etwa zehn Cent. Aber damit könnte es bald zu Ende sein. Die Hersteller Zentiva und Sandoz drohten im Mai, das Arzneimittel nicht länger anzubieten.

Aufmacher Klima 1. Juli 2025

Vergiftete Zukunft

Moderne Brunnenvergifter
von Nele Johannsen

Dass Ewigkeitschemikalien fortwährend in die Umwelt gelangen, ist eine schleichende Katastrophe.

Was heute ins Grundwasser sickert, stammt oft aus vergangenen Jahrzehnten. Löschschäume, Industrieabwässer und kontaminierte Schlämme wurden lange bedenkenlos verwendet, was heute zu einem Umweltproblem ersten Ranges geführt hat. Denn die darin enthaltenen PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen*), sog. Ewigkeitschemikalien, sind schwer abbaubar und wandern langsam, aber stetig durch die Bodenschichten nach unten. Was einmal freigesetzt wurde, erreicht früher oder später das Grundwasser. Diese Kontamination ist weder sichtbar noch rückgängig zu machen.