Flucht in Afrika
Wo Flüchtlinge ganze Städte bilden
von Klaus Engert
Die Zahlen über die Verteilung von Flüchtlingen über die Kontinente müssen Europäer immer wieder beschämen…
Als ich im Jahr 1996 in Nordkenia in der Versorgung der Kriegsopfer aus dem Bürgerkrieg im Sudan arbeitete, hatte ich einmal im Monat auch ein Flüchtlingscamp chirurgisch zu betreuen. Es handelte sich um das in der nordkenianischen Steppe, einer der ärmsten Regionen Kenias, im Gebiet der Turkana gelegene, von der Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen UNHCR eingerichtete Camp Kakuma. weiterlesen
Auf unsicheren Füßen
Der deutsch-französische Afrikaplan
dokumentiert
Wenn es darum geht, die Außengrenzen der EU tief in südsaharische Afrika hineinzuschieben, sind sich Merkel und Macron sehr einig.
Es war mal wieder ein neuer Anlauf, um angeblich Frieden im zerrissenen Libyen zu stiften: Am 25.Juli 2017 empfing Frankreichs Staatspräsident Macron in La Celle-Saint Cloud bei Paris den offiziell von der UNO als Chef einer «Einheitsregierung» anerkannten Faiez Sarraj sowie den faktischen Militärherrscher über die Osthälfte Libyens: den «Marschall» Khalifa Haftar. weiterlesen
GroKo-Bilanz 2: Innenpolitik
Vorbereitung für den permanenten Notstand
von Ulla Jelpke
Innenpolitisch war der Kurs der Großen Koalition in der vergangenen Legislaturperiode von Verschärfungen auf allen Ebenen geprägt. Immer wieder bedienten sich Politiker der demagogischen Vermischung von Flucht und innerer Sicherheit. Damit wurden nicht nur repressive Gesetze durchgepeitscht, sondern auch Rassismus geschürt, der sich in Angriffen auf Schutzsuchende oder ihre Unterkünfte wie auch in den Stimmen für die AfD entlud. weiterlesen
Seenotrettung in Gefahr
Wie Europa abgeschottet wird
von Judith Gleitze
Massive Abwehrmassnahmen senken die Ankunftszahlen von Bootsflüchtlingen – mit schrecklichen Folgen.
Anfang August genehmigte der italienische Senat auf Anfrage der Regierung Fayez al-Sarraj die Unterstützung der libyschen Küstenwache mit einem Logistik- und einem Patrouillenschiff. Human Rights Watch kritisierte: «Nach Jahren der Rettung von Leben auf See hilft Italien nun Libyen, obwohl bekannt ist, dass Menschen dort der großen Gefahr von Folter, sexueller Gewalt und Zwangsarbeit ausgesetzt sind.» weiterlesen
Bleibt draußen!
Die wichtigsten Änderungen im Asylrecht
dokumentiert
Während die etablierte Politik in der Öffentlichkeit darüber streitet, wie sie auf die AfD reagieren soll, kommt sie in der Praxis deren Forderungen weit entgegen. Das zeigt ein Blick auf die Verschärfung der Asylgesetze. weiterlesen
«50 aus Idomeni»
Kommunale Initiativen fordern die Aufnahme von Geflüchteten aus Griechenland
von Stefan Wilker*
Damit die Bundesregierung ihren Verpflichtungen zur Aufnahme von Flüchtlingen aus EU-Programmen nachkommt, braucht es politischen Druck von unten. Eine Initiative aus Osnabrück macht vor, wie es gehen kann.
Als im Frühjahr 2016 die Balkanroute geschlossen wurde, saßen plötzlich zehntausende Flüchtlinge in Griechenland fest. weiterlesen
Neujahrslegenden
Die «Nordafrikaner» der Kölner Sylvesternacht 2016 waren Syrer
von Bernard Schmid
Die politisch Verantwortlichen bedienen mit ihren geplanten Gesetzesverschärfungen in Bezug auf die sog. «Innere Sicherheit» nur die gefühlte Sicherheit. An den realen Bedrohungen setzen sie nicht an – und zielen deshalb auch häufig daneben. Das belegt unter anderem die Reaktion der Polizei auf die Kölner Sylversterereignisse der letzten beiden Jahre. weiterlesen
Wer Geld hat, darf einreisen
Über die libanesische Flüchtlingspolitik
Gespräch mit Elissa Shamma
Der Sommer 2015, der Sommer der großen Fluchtbewegung, kam für die europäischen Regierungen alles andere als überraschend. Er war nämlich eine Folge dessen, dass die libanesische Regierung für Syrer, die vor dem Assad-Regime flohen, die Grenzen dichtmachte. Libanon war die erste Station der Flüchtlinge gewesen. Die sog. inernationale Gemeinschaft trifft eine große Mitverantwortung für die Lage, in die die Flüchtlinge dadurch gebracht wurden – und für die politischen Konsequenzen, die sich daraus vor allem in der EU daraus ergaben. weiterlesen
Gestrandete Flüchtlingspolitik
Wie mit Zahlen über die Bootsflüchtlinge Schindluder getrieben wird
von Angela Huemer
Seit rund 25 Jahren sterben Bootsflüchtlinge im Mittelmeerraum. 2014 und 2015 waren es besonders viele. Ein Rückblick tut not, zur besseren Beurteilung der Gegenwart. weiterlesen
EU spielt Schiffe versenken
Pläne der EU, gegen Schleuser militärisch vorzugehen, nehmen «Kollateralschäden» bewusst in Kauf
von Angela Huemer
Nur einen Tag, nachdem am 19.April rund 800 Flüchtlinge bei der Überfahrt über das Mittelmeer ums Leben gekommen waren, reagierte der EU-Rat für Auswärtige Angelegenheiten mit einem 10-Punkte-Plan. weiterlesen
Fähren statt Frontex
Wie die EU mit den Flüchtlingen umgehen sollte
von watchthemed.net
Die Webseite watchthemed.net hat als Reaktion auf den Zehn-Punkte-Plan der EU einen eigenen Zehn-Punkte-Plan veröffentlicht, wie Flüchtlingen auf menschenwürdige Art und Weise geholfen werden kann. Hier der Wortlaut in Auszügen: weiterlesen
Terroristen oder Unternehmer?
Die Schlepperindustrie in Libyen
von Bernard Schmid
Sogenannte «Schlepper» für Migranten, vor allem wenn sie in und um Libyen herum aktiv sind, haben derzeit in Europa die denkbar schlechteste Presse. Frankreichs Präsident François Hollande bezeichnete sie bei einem Fernsehauftritt rundheraus als «Terroristen» – ein Begriff, der fast alle Maßnahmen zu legitimieren scheint. weiterlesen