In eigener Sache
„Lebensschützer“
von Angela Klein
In SoZ 10/2018 hat Ute Abraham einen Artikel über den §219a geschrieben. Dieser Paragraf ist ein Relikt aus der Nazizeit. Er beinhaltet, dass Ärztinnen und Ärzte nicht öffentlich darüber informieren dürfen, dass sie Abtreibungen durchführen. Er wurde der Ärztin Kristina Hänel zum Verhängnis, die deshalb im November 2017 wegen unerlaubter Werbung angeklagt wurde (siehe SoZ 1/2018, 5/2018 und 10/2018).
Das große Geld verdirbt den Spaß
Warum viele Fußballfans rebellieren
von Manuel Kellner
Zwanzig Schweigeminuten in den Stadien aus allen drei Profiligen – so in Berlin, Bremen, München, Hannover, Freiburg und Köln – was ist da los? «Stimmungsboykott»! Zu sehen sind Transparente mit Aufschriften wie «United by money. Korrupt im Herzen Europas», oder «Fußball is for you and me – not for fucking Pay-TV».
Ab ins Museum
An den Rand notiert
von Rolf Euler
Im Ruhrgebiet gilt das Interesse der Museumsbetreiber in diesem Jahr vorrangig der Beendigung der Steinkohlenförderung auf den letzten beiden Bergwerken. Damit soll mehr als nur örtliches oder kurzfristiges Interesse angesprochen werden. Es ist Anlass für 17 Kunstmuseen, Bilder, Videos oder Skulpturen diesem Thema zu widmen. Für die Industriemuseen der beiden Landschaftsverbände gilt sozusagen «Bergbau» und alles was damit zu tun hat, als «Pflichtveranstaltung».
Herzlichen Glückwunsch!
Die SoZ gratuliert
von der Redaktion
In dieser Ausgabe haben wir die Freude, gleich zwei unserer langjährigen Mitstreiter zu ihrem 80.Geburtstag gratulieren zu dürfen.
«Das Zeitalter der Kohle»
Schicht im Schacht. Die Ausstellung «Das Zeitalter der Kohle»
Der Steinkohlenbergbau in Deutschland wird in diesem Jahr eingestellt. Anlass für viele Kunst- und Industriemuseen, diesem wichtigen Industriezweig einen Nachruf zu widmen. Auf der Kokerei Zollverein, Teil des Weltkulturerbes in Essen, heißt die Ausstellung «Das Zeitalter der Kohle». Die SoZ widmet dem eine Innen- und eine Außenansicht.
Serie 200 Jahre Karl Marx, Teil 6
Die «endlich entdeckte politische Form»
von Manuel Kellner
Karl Marx war dafür, «alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist». Aktuell bleibt auch seine Kritik der kapitalistischen Produktionsweise, die «die Erde und den Arbeiter untergräbt». Immer bereit an allem zu zweifeln, verdient er nicht, zum Säulenheiligen gemacht zu werden. Sein Konzept der Selbstbefreiung der Arbeiterklasse als Mittel universaler Emanzipation bleibt allerdings entscheidender Bestandteil des revolutionären Kampfs für eine weltweite sozialistische Gesellschaft.
Produktive oder unproduktive Arbeit?
Was die Klassenlage bestimmt
von Manuel Kellner
In der bürgerlichen Soziologie und Statistik gilt die Kategorie «Arbeiterinnen und Arbeiter» als Bezeichnung für eine Minderheit und dazu noch schwindende gesellschaftliche Größe. Rinnt uns also unser – potenziell – «revolutionäres Subjekt» durch die Finger? Bilden nicht auch nach Ansicht von Karl Marx nur die «produktiven Arbeiterinnen und Arbeiter» der Industrie das Proletariat?
Erfolgreiche SoZ-Feier
Zum 200.Geburtstag von Karl Marx
die Redaktion
An die 80 Interessierte fanden ins Naturfreundehaus Köln-Kalk, um an der SoZ-Feier zum 200.Geburtstag von Karl Marx teilzunehmen. Die meisten waren aus Köln, manche angereist aus anderen Städten, vorwiegend aus unserem politischen Umfeld. Es waren aber auch eine Reihe von Leuten da, die wir vorher nicht kannten.
Veranstaltungsreihe „Revolution, Revolution!“ in Oberhausen
Auftaktveranstaltung mit Dr. Manuel Kellner
Deutsche Revolution 1848/49 – Was hat das mit heute zu tun?
Dienstag, 17. April 2018
19:00 Uhr
Fabrik K14, Lothringer Str. 64, 46045 Oberhausen.
Das wichtigste Werk der documenta 14
“The most important piece at documenta 14 in Kassel is not an artwork. It’s evidence.”*
von Serdar Kazak
Es ist nicht von der Hand zu weisen: Bei dem auf der documenta präsentierten Stück des Forschungsinstituts Forensic Architecture der Londoner Goldsmith University handelt es sich nicht um ein Kunstwerk, sondern um einen forensischen Beweis. Wenigstens hatten die Macher am Anfang nicht vor, ein Kunstwerk zu schaffen. Sie hatten den Auftrag, die existierenden Beweise zum neunten NSU-Mord in Kassel zu analysieren und Klarheit über die staatliche Unterstützung und Verwicklung in den Mord herzustellen.
Wie stoppen wir die Rechten in Europa?
Bericht von ISO-Veranstaltungen in Köln und Berlin
von Angela Klein
Für Olivier Besancenot war es erst das zweite Mal, dass er in Deutschland gesprochen hat, sein erster Weg führte ihn vor drei Jahren nach Berlin – da stand die Veranstaltung der Neuen antikapitalistischen Organisation (NaO) noch unter dem Motto «Die kommenden Aufstände in Südeuropa – was tun?»
documenta 14
Ein Streifzug am Rande der diesjährigen Weltkunstausstellung
von Violetta Bock
Die politischste Documenta jüngerer Zeiten, so heißt es zumindest. Seit 1955 verwandelt sich Kassel alle fünf Jahre für hundert Tage in das Zentrum für zeitgenössische Kunst. Begründet wurde sie von Arnold Bode, der in der NS-Zeit als «entartet» gebrandmarkt worden war; die documenta sollte nach dem Krieg die Menschen mit zeitgenössischer Kunst vertraut machen. Diesmal ist Adam Szymczyk Kurator, gemeinsam mit einem internationalen Kuratorenteam.