Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

Bert Brecht hielt nicht viel vom Recht auf geistiges Eigentum. Wir auch nicht. Wir stellen die SoZ kostenlos ins Netz, damit möglichst viele Menschen das darin enthaltene Wissen nutzen und weiterverbreiten. Das heißt jedoch nicht, dass dies nicht Arbeit sei, die honoriert werden muss, weil Menschen davon leben.

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Zur Person 1. November 2025

Anna Seghers (1900–1983)

Der Traum von einer veränderbaren Welt
von Volker Brauch

Am 19.November jährt sich der 125.Geburtstag von Anna Seghers.

Buch 1. Juli 2025

Freigeist und Naturfreund

Der Metallarbeiter und Anarchosyndikalist Wilhelm Wehner
von Eveline Linke

Dieses Buch ist mehr als nur die individuelle Lebensgeschichte des Metallarbeiters und Anarchosyndikalisten Wilhelm Wehner.

Zur Person 1. Juli 2025

Zum 30sten Todestag von Ernest Mandel

Erinnern an die Zukunft
von Ayse Tekin

Vor fünfzig Jahren saßen drei Männer in einem Kölner Krankenhauszimmer, als ein Vierter die Tür öffnete: eine riesige Überraschung und große Freude.

Im Juli jährt sich der Todestag von Ernest Mandel (1923–1995) zum dreißigsten Mal. Eine lange Zeit, aber seine theoretischen Ansätze, seine optimistische Lebenshaltung und seine Kämpfe für eine bessere Welt sind weiterhin lebendig.

Zur Person 1. Juli 2025

Ein Weltzeuge

Der Fotograf Sebastião Salgado
von Marina Hoffmann

Ein junges Mädchen mit verschmiertem Gesicht schaut mit stiller Skepsis in die Kamera. In ihren großen, ernsten Augen spiegeln sich Licht und Schatten.
Eine Herde Rentiere zieht durch eine karge Eislandschaft – eine Einheit aus Individuen, deren Farben ineinander übergehen, strömt in die gemeinsame Richtung durch die Kälte.
Ein halbnackter Mann greift den Lauf des Gewehres, das ein anderer Mann in Uniform auf ihn richtet. Er redet auf sein Gegenüber ein. Die rechte Hand hält er auf sein Herz. Der Uniformierte erwidert nichts. Um sie herum andere Menschen, die sie beobachten.
Was hier etwas umständlich beschrieben werden muss, hat ein Mann gesehen und fotografiert: Sebastião Salgado.

Industrie 1. März 2025

Merz: Black Germany

Was wird aus Deutschland mit einem BlackRock-Kanzler?
von Werner Rügemer

Deutschland ist der erste Staat, in dem ein Ex-Funktionär des größten Kapitalakteurs der westlichen Welt auch Regierungschef wird. Seine Partei, die Merz-CDU, wurde jetzt zwar zur größten Partei gewählt, aber die 28 Prozent sind eine Marke auf dem schon lange währenden Abstieg. Und die nächstgeeignete Koalitionspartei, die SPD, hat mit nur 16 Prozent ihren historischen Absturz fortgesetzt. Die politisch billigst-willigste BlackRock-Partei, die FDP, ist aus dem Parlament ganz verschwunden: Diese Absteiger sind also der brüchige Rückhalt für die Merz/BlackRock-Politik.

Zur Person 1. März 2025

Draufgänger im Motorsport

Tazio Nuvolari – zwischen Ehrungen, Erfolgen und Knochenbrüchen
von Kai Böhne

1920 fuhr der in Norditalien nahe Mantua geborene Tazio Nuvolari (1892–1953) seine ersten Motorradrennen. Sein Vater Arturo und sein Onkel, ein Motorradhändler, waren erfolgreiche Straßen- und Bahnradrennsportler.

Zur Person 1. Januar 2025

Der Entfesselungskünstler Harry Houdini (1874–1926)

Kopfüber aus der Zwangsjacke
von Kai Böhne

Seine Mutter Cecilia konnte den besten Apfelkuchen der Welt backen, das vollendete Backwerk habe sie dann in einem Schrank verschlossen, erzählte der Magier und Entfesselungskünstler Harry Houdini gern seinen Bewunderern. Um an seine Leibspeise zu gelangen, habe er bereits in frühester Kindheit begonnen zu lernen, wie sich ein Schloss kunstvoll öffnen und wieder verschließen lässt. So erklärte er die Anfänge seiner Karriere, sich aus Handschellen, Fesselungen, Ketten, Zwangsjacken und zugenagelten Holzkisten zu befreien.

Patriarchat 1. Januar 2025

Marija Gimbutas (1921–1994)

Woher das Patriarchat kommt
von Angela Klein

Generationen von Anthropologen, Archäologen, Ethnologinnen und Feministinnen haben versucht herauszufinden, ob es in der Vorgeschichte der Menschheit Beweise für die Existenz nichtpatriarchalischer und egalitärer Gesellschaften gegeben hat. Ein solcher Nachweis ist für die Glaubwürdigkeit der marxistischen Gesellschaftskritik von herausragender Bedeutung. Würde er doch bekräftigen, dass Klassengesellschaft und Patriarchat – beides hängt eng zusammen – etwas geschichtlich Gewordenes und nicht etwas dem Menschen wesenhaft Anheftendes sind; und da sie menschengemacht sind, können sie auch wieder abgeschafft werden.

Zur Person 1. Oktober 2024

Bertha von Suttner (1843–1914)

Die Waffen nieder!
von Gisela Notz

Als Vorkämpferin der Friedensbewegungen hat die Schriftstellerin Bertha von Suttner den bürgerlichen Frauengruppen der Jahrhundertwende entscheidende Impulse gegeben. Obwohl sie aus österreichischem Adel stammte, fand sie die Verbindung zur sozialistischen Frauenbewegung und selbst August Bebel hatte Kontakt zu ihr. Mit dem Antikriegsroman Die Waffen nieder! schrieb sie einen der wichtigsten Romane ihrer Zeit. Ihr Leben ist selbst ein Roman.

Zur Person 1. September 2024

Erich Kästner

An den Rand notiert
von Rolf Euler

Lieber Erich Kästner,
dies Jahr ist dein 125.Geburtstag und – leider auch – dein 50.Todestag. Wenn ich dir trotzdem schreibe, dann weil du natürlich weitaus lebendiger bist, als diese Daten vermuten ließen. Gratulationen sind daher zwar eher unangebracht, Mitdenken aber hoffentlich in deinem Sinne.

Buch 1. September 2024

Lisa Fittko

Eva Weissweiler: Lisa Fittko. Biographie einer Fluchthelferin. Hamburg: Hoffmann und Campe, 2023. 380 S., 25 Euro
von Manuel Kellner

Lisa Fittko ist bekannt geworden als Fluchthelferin von Walter Benjamin. 1985 schrieb sie Mein Weg über die Pyrenäen. 1986 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz erster Klasse aus den Händen des deutschen Bundespräsidenten Weizsäcker. Doch sie und ihre Mitstreiter haben auch viele andere Flüchtlinge über die rettende Grenze geführt. Das war eine erste Motivation für die Biografin Eva Weissweiler, ihre Tätigkeit genauer zu beleuchten. Sie zitiert dafür in ihrem Vorwort Walter Benjamin selbst: »Schwerer ist es, das Gedächtnis der Namenlosen zu ehren als das der Berühmten.«

Zur Person 1. Juli 2024

Maria Mies (1931–2023)

Für globalen Frieden, Ökologie und soziale Gleichheit
von Kai Böhne

«Du brauchst nur aufzuheben, was dir vor die Füße fällt«, erzählte Maria Mies der Taz-Autorin Elisabeth Meyer-Renschhausen, während sie auf einem Spaziergang gesammeltes Fallobst schälte und klein schnitt, um es zu Kompott zu verarbeiten. Meyer-Renschhausen hatte die Soziologin im Oktober 2018 für ein Porträt in einem Kölner Altenheim besucht.