Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

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PDF Version Artikellink per Mail  | Soz Nr. 06/2019

Am 20.September 2019
dokumentiert

Am 24.Mai sind in 110 Ländern bei mehr als 1350 Veranstaltungen wieder Hunderttausende Schülerinnen und Schüler auf die Straße gegangen, um Maßnahmen hier und jetzt gegen den Klimawandel zu fordern. Da die Politik so beharrlich nicht, oder nur höchst unzureichend reagiert, verlieren sie allmählich die Geduld. Sie haben deshalb beschlossen, den Druck im Kessel zu erhöhen und am 20.September mit einem weltweiten Streik eine Aktionswoche for Future zu beginnen.
Der Aufruf dazu wurde pünktlich zum 24.Mai veröffentlicht und war zu dem Zeitpunkt von Aktivistinnen und Aktivisten aus 17 Ländern der Erde unterzeichnet.
Darin heißt es u.a.:

Wir haben begriffen: Wenn wir nun nicht damit beginnen, für unsere Zukunft einzustehen, wird niemand anderes den Anfang ma­chen. Wir selbst sind die, auf die wir gewartet haben.
Einmal mehr wird man unsere Stimmen auf den Straßen hören, aber es kann nicht nur an uns hängen bleiben.
Wir haben das Gefühl, dass viele Erwachsene noch nicht ganz verstanden haben, dass wir jungen Leute die Klimakrise nicht alleine aufhalten können. Tut uns leid, wenn Sie das nicht wahrhaben wollen. Aber das ist keine Aufgabe für eine einzelne Generation. Das ist eine Aufgabe für die gesamte Menschheit. Wir jungen Leute können unseren Beitrag für einen größeren Kampf leisten, und das kann einen großen Unterschied machen. Aber das funktioniert nur, wenn unser Aufschlag als Aufruf verstanden wird.
Deswegen ist dies unsere Einladung. Am Freitag, dem 20.September, werden wir mit einem weltweiten Streik eine Aktionswoche für das Klima beginnen. Wir bitten Sie, sich uns anzuschließen. Es gibt in verschiedenen Teilen der Welt viele verschiedene Pläne für Erwachsene, sich zusammenzuschließen, Farbe zu bekennen und sich für unser Klima aus der Komfortzone herauszuwagen. Lasst uns diese Pläne zusammenbringen; gehen Sie an diesem Tag mit Ihren Nachbarn, Kollegen, Freunden und Familien auf die Straße, damit unsere Stimmen gehört werden und dies ein Wendepunkt in der Geschichte wird.
Es geht darum, Linien zu überschreiten – es geht darum zu rebellieren, wo immer man rebellieren kann. Es geht nicht darum zu sagen, «Yeah, was die Kids da tun, ist großartig, wäre ich noch jung, würde ich so was von mitmachen». Das hilft uns nicht weiter, aber jeder kann und muss mithelfen.
Während der Französischen Revolution sind Mütter in Scharen für ihre Kinder auf die Straße gegangen. Heute kämpfen wir Kinder alleine für uns selbst, während so viele unserer Eltern damit beschäftigt sind zu diskutieren, ob unsere Noten gut sind, ob wir unsere Ernährung umstellen sollen oder was im «Game of Thrones»-Finale passiert ist – während unser Planet brennt.

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