Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

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PDF Version Artikellink per Mail  | Soz Nr. 12/2024

Liebe Leserinnen und Leser!

Diesmal habe ich etwas zur Linken bezüglich RAZEM , über Tusk, die Präsidentschaftswahlen, die Kohle und das Treffen von Mißbrauchsopfern mit den Bischöfen gefunden.

RAZEM fällt auseinander OKO.press 24. 10. 2024

Die Fraktion von Magdalena Biejat (Co-Vorsitzende) hat sich zu einem präventiven Schritt entschlossen. Mehr als 30 Personen verlassen die Partei. Die Spaltung von RAZEM ist eine neue Chance für die Linke. Wie sieht es mit dem Präsidentschaftskandidaten aus?

„In der Partei RAZEM waren wir grundlegend geteilt durch unsere Vision, wie wir in der Politik arbeiten wollen“, schrieben fünf Politikerinnen in einer am Donnerstag, den 24. Oktober 2024, veröffentlichten Erklärung. Die Senatorinnen Magdalena Biejat und Anna Gorska sowie die Abgeordneten: Dorota Olko, Daria Gosek-Popiolek und Joanna Wicha.

„Dies ist eine Partei, die eine Geisel ideologischer Reinheit ist und die Dinge nicht vorantreiben will. Sie will von der Seitenlinie aus zusehen, wie die Liberalen mehr linke Forderungen aufgreifen und dann selbst umsetzen. Wir wollen handeln, nicht zuschauen“, sagt Gorska.

Die Politikerinnen, die Razem verlassen haben, haben nicht vor, sich der Neuen Linken anzuschließen. „Wir werden gemeinsam entscheiden, ob wir eine neue Organisation gründen wollen. Wird es ein Verein oder eine Partei sein? Das ist keine Entscheidung für heute. Heute haben wir einen Schritt getan. Wir werden die Menschen, die Razem verlassen, sicher nicht im Stich lassen“, sagte Senatorin Gorska.

Szenario einer Katastrophe Przeglad, 04. 11. 2024

so betitelt der Kommentator der Zeitschrift den Bruch innerhalb der Partei RAZEM (Gemeinsam). Tusk habe dies auf X so kommentiert: „Prawo i Sprawiedliwosc (Recht und Gerechtigkeit) und Razem (Gemeinsam), diese Namen der Parteien hat sich jemand ausgedacht, der einen außerordentlichem schwarzen Humor hat“.

Zu diesen beiden passt aber auch die Bürger Koalition, denn sie hat’s weder mit Bürgern noch mit Koalition. Aber das hat Tusk wohl nicht gemerkt.

Nun ist wieder eine Diskussion entbrannt um die Zukunft der Linken in Polen. Das Problem sei folgendes, es gibt eine Gruppe von ca. 20-25% Wähler, die linke Auffassungen vertreten und auf der anderen Seite zeigen Umfragen und Wahlen, dass nur 6-7% diese wählen.

Und in der heutigen Politik zeigt man gern mit dem Finger auf die anderen, anstatt sich den eigenen Wählern zuzuwenden, damit eine starke und widerstandsfähige Wählerschaft hinter ihnen steht. Auch ihnen fehlen intelligente Politiker, die schnell und angemessen auf verbale Angriffe reagieren können. Die PiS hat sie und so ist sie sehr widerstandsfähig gegenüber kleinen und großen Stürmen, außerdem glaubt die PiS Wählerschaft Jaroslaw Kaczynski und seinen Aussagen.

Die linken Parteien leben in ihrer Blase und ihre Führer sind wenig überzeugend. Jetzt hat sich auch noch Robert Biedron mit seinem Partner in das bequeme Leben in Brüssel verzogen, ihn kümmert schon lange nicht mehr die Politik in Polen. Und Chef der SLD jetzt Neue Linke hat nach einigen Wahldebakel versprochen nun nach 9 Jahren endlich Platz für andere zu machen. Aber er gibt sein Amt nicht ab und seine „Getreuen“ suchen sich auch bald ein neues Nest.

Linke auf doppeltem Scheideweg POLITYKA, 02. 11. 2024

Razem hat die toxische Beziehung innerhalb der Neuen Linken nicht ausgehalten. Nach den Wahlen im vergangenem Herbst ist die Neue Linke in die Regierung eingetreten. Aber ein Teil des linken Klubs, nämlich Razem war nicht bereit in der Regierung mitzumachen. So gab es im Grunde genommen eine Opposition innerhalb der Koalitionäre. Allerdings wurden einige von Razem durch den Vorsitzenden der Neuen Linken eingebunden. Die Co-Vorsitzende Magdalena Biejat erhielt dann sogar noch den ersten Listenplatz bei den Wahlen für Warschau. Zandberg war schon durch seine politischen antikapitalistischen Überzeugungen nicht daran interessiert die Politik von Tusk mitzutragen. Schließlich kommt er aus einer globalisierungskritischen Bewegung und Tusk ist bekannt für seinen ökonomischen Liberalismus. Das war auch der Grund warum sie nicht in die Regierung wollten. Nun zeigten sich ihnen das Fiasko in der Regierung: Abtreibungsprojekt auf Eis, Unklarheit bei den Lebenspartnerschaften, die harte Verteidigung der Grenze samt Schießbefehl. Biejat hingegen und andere Mitgliederinnen war mehr auf die linken Zentren der realen Macht ausgerichtet.

Es gibt keine Linke - Es gibt nur Profiteure Przeglad, 02. 12. 2024

Je mehr schöne Worte über die Werte und Rechte der Menschen im Umlauf sind, um so schwieriger ist die Lage der arbeitenden Bevölkerung. Denn auf dem globalen Markt ist nur ein Grundsatz von Bedeutung – Gewinn um jeden Preis. Die einen profitieren, weil sie die Menschen mit Minderwertigen vergiften, die anderen, weil sie sie dann privat behandeln.

Worauf können sich nun die Geschädigten verlassen? Die Staaten sind zunehmend ratlos angesichts der Macht der globalen Konzerne. In vielen Ländern sind nicht Parteien und Politiker die reale Macht. Sie sind nicht in der Lage die Interessen der Gesellschaft wahrzunehmen. Die Zeiten sind auch vorbei als die Linken diese Interessen wahrnahmen. Erreicht die polnische Linke heute die 2,5 Millionen Menschen, die in extremer Armut leben? Sie versuchen es nicht einmal. Und da sie es nicht brauchen, da die Millionen von Arbeitnehmern mit ihren täglichen Problemen nicht auf sie zählen können, suchen sie woanders nach Hilfe. Die Parteilinke in Polen hat ausnahmslos völlig versagt. Um sie zu ersetzen, ist es notwendig, sich neu zu organisieren, Strukturen aufzubauen Führungspersönlichkeiten suchen. Nur auf diese Weise werden sie den Weg ins Parlament wieder finden.

Ist Tusk ein Liberaler? Przeglad, 04. 11. 2024

Seine politische Laufbahn begann in Danzig bei den Liberalen, die dann mit Bielecki 1990 unter Präsident Walesa die Regierung übernahmen. An der Spitze der KLD (Liberal-Demokratischer Kongress) stand der weitaus jüngere Donald Tusk, der 1991 diese Partei zu den Wahlen führte. Sie gewannen 7,5% der Stimmen und damit 37 Sitze, die zum größten Teil von neureichen Geschäftsleuten besetzt wurden. Dies führte nicht nur zu vielen Affären, sondern deren Wirtschaftsminister Lewandowski hat auch die besten polnischen Betriebe an das westliche Kapital verschachert. Dies mag eine Ursache sein, dass Tusk selbst sich nicht gern als Liberaler bezeichnet.

Jedoch ist die Plattform nicht einfach eine Fortsetzung der KLD, so wie die Partei Recht und Gerechtigkeit
nicht einfach eine Fortsetzung des Zentrum-Abkommens ist.

Die personelle Flexibilität von Donald Tusk verbindet sich perfekt mit programmatischer Flexibilität, dank derer die Plattform weiterhin einen wichtigen Platz in der polnischen Politik einnimmt. Niemand hätte geglaubt, dass Tusk in der Lage sein wird der PiS die Regierung zu entziehen. Heute glaubt kaum einer, dass er in der Lage wäre die Präsidentschaftswahlen zu gewinnen.

Egal wie man zu ihm steht, Fakt ist, dass er die größte politische Erfahrung hat, er weiß wie die Politik im Land, in Europa und auf der Welt funktioniert. Mit ihm kann man auch nicht einen zeitlich so langen Parteichef wie Jaroslaw Kaczynski vergleichen, der hat nur Erfahrungen in Ränke schmieden und Spielchen sowohl mit Gegnern als auch mit eigenen Leuten.

Ist nun Tusk ein Liberaler? Ja, aber ein Liberalismus zu dem sich die meisten westlichen Eliten bekennen, von den amerikanischen Demokraten, den deutschen Sozialdemokraten und Christdemokraten, den französischen Sozialisten,...

Tusk ist der Hüter der pro-westlichen und vor allem pro-europäischen Linie der Dritten Republik. Es ist nicht nur eine geopolitische Wahl, sondern auch einem System, das als liberal-demokratisch bezeichnet werden kann.

Bäumchen wechsle Dich Przeglad, 04. 11. 2025

Joanna Izabela Scheuring Wielgus, ist sehr einfallsreich und in der Politik wechselt sie die Parteien wie ein Hemd. Sie läuft dem größerem eignen Nutzen hinterher. Innerhalb weniger Jahre hat sie es geschafft vom Vorstand der Partei Nowoczesna, des Ryszard Petru in den der Linksallianz von Wlodzimierz Czarzasty. Ein recht lukrativer Wechsel. Und nun hat sie über die Partei Wiosna (Frühling) des Robert Biedron den Weg in das EU Parlament geschafft. Und dort sieht man sie in einer herzlichen Umarmung mit Anna Zalewska, ja - der ehemaligen Bildungsministerin der PiS.

Wenn die Partei Recht und Gerechtigkeit wieder an die Macht käme, hätte Joanna Scheuring-Wielgus einen Fuß in der Tür. Schließlich hat sie gezeigt, dass sie in der Lage ist jede Rolle zu spielen.

Vor allen Dingen Wählerinnen sind von ihr enttäuscht, hatte sie doch versprochen sich für die Rechte der Frauen in Polen einzusetzen. Und nun ist sie, wie manch andere Politiker nach großen Versprechen auch im besser dotierten EU Parlament verschwunden.

Das Amt des Präsidenten der Republik Polen studioopinii.pl 27. 11. 2024

In sechs Monaten finden in Polen die Präsidentschaftswahlen statt. Es sei nur zu hoffen, dass er eine starke Mehrheit erhält. Wahlen sind ein Theater, ein Marktplatz, auf dem Personal und Geld, viel Geld, eine entscheidende Rolle spielen; moderne Wahlen sind ein Scheitern der Demokratie, kein Fest der Demokratie. Wir werden sehen, was in sechs Monaten aus dieser Auseinandersetzung wird - man muss hoffen, dass das Ergebnis für die Wiederherstellung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit günstig sein wird.

Erinnern wir uns daran, wie der wenig bekannte Kandidat der Partei Recht und Gerechtigkeit, Andrzej Duda, den „ Spitzenkandidaten“ Bronislaw Komorowski bei der Wiederwahl besiegte. Und in den folgenden zehn Jahren hat er getan, was er getan hat: Er hat Polen geschadet und wurde zu einer der berüchtigtsten Figuren unserer Geschichte.

Die Befugnisse des Präsidenten wurden in der Verfassung auf einige wenige Möglichkeiten reduziert: das Vetorecht gegen ein im Sejm verabschiedetes Gesetz und seine eigene Gesetzesinitiative. Der Präsident ist nur eine Ergänzung des in Polen geltenden Systems aus Parlament und Kabinett. Er ist auch Oberhaupt der Streitkräfte (aber nicht Oberkommandierender), unterzeichnet Ernennungen von Professoren und Richtern (er entscheidet aber nicht, wer ernannt wird) und erteilt Befehle. Er hat auch das Recht auf Begnadigung, und es ist lustig und beängstigend zugleich, Präsident Duda dabei zuzusehen, wie er davon Gebrauch macht.

Umfrageergebnisse zur Demokratie sind recht aufschlussreich: Demokratie ist vor allem Freiheit: 1995-72%; 1996- 67%; 1997-63% und Demokratie ist Chaos: 1995- 19%; 1997-23%; 2005 31%.

Innerhalb von 1995 bis 2005 ist das Vertrauen in die Demokratie um 12% zurückgegangen, nur noch 45% der Befragten waren 2005 der Auffassung, dass die Demokratie die beste Regierungsmethode ist und 40% meinte, dass eine Starke Persönlichkeit könnte die beste Option für das Regieren sein.

Kampf um das Amt des Präsidenten POLITYKA, 26. 11. 2024

Die Beziehungen innerhalb der Regierungskoalition sind alles andere als freundschaftlich. Die Zusammenarbeit wurde von dem höheren Gebot der Rettung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit diktiert, aber Vertrauen und Sympathie sind nicht vorhanden. Es ist bereits abzusehen, dass es keine Idylle geben wird.

Die Situation des Präsidentschaftskandidaten der KO Rafal Trzaskowski ist schwierig. Nicht allein, dass PiS & Co. alles versucht, um ihn unglaubwürdig zu machen. Da meinen die kleineren Koalitionäre, dass es erst beim zweiten Wahlgang auf Loyalität ankommen wird und jetzt das Ansehen des Kandidaten beschädigt werden kann. Mit Argusaugen wird jedes seiner Worte und Schritte beobachtet.

„Wenn man für das Amt des Präsidenten der Republik Polen kandidiert, sollte man im ersten Satz der Rede sagen, dass man für Polen und die Polen kandidiert. Und ich habe im ersten Satz gehört: ‚Ich kandidiere, um die PiS zu besiegen‘. Und wir haben die PiS bereits bei den Parlamentswahlen besiegt. Ich warte also darauf, dass Trzaskowski zeigt, dass er willens und in der Lage ist, etwas Wichtiges für alle Polen zu tun, und nicht wieder gegen jemanden zu sein.“ sagt Marek Sawicki von der Bauernpartei PSL.

Bereit vor dessen Kandidatur hat er verkündet, dass er ihn aus weltanschaulichen Gründen nicht wählen wird. Trzaskowski hat als Präsident von Warschau die Kreuze in den Amtsstuben entfernen lassen. Es ist also fraglich, ob die PSL Trzaskowski im zweiten Wahlgang überhaupt unterstützen wird.

Das Beispiel von Sawicki zeigt, wie schwierig es ist, sich an die Formel des höflichen Wettbewerbs zu halten und keine negative Kampagne gegen eine befreundete Partei und ihren Kandidaten zu führen. Schließlich können weder die Unterstützer von Szymon Holownia noch er selbst sagen, dass Rafal Trzaskowski ein guter Kandidat ist. Und wenn er nicht gut ist, bedeutet das, dass ihm etwas fehlt und er den Besten in etwas unterlegen ist. Und wenn man dann erklären muss, worin diese Mängel und Schwächen bestehen, ist die „Negativ-Kampagne“ bereit.

Ein Ende für Kohle in Polen? OKO.press 30.11. 2024

Die Fachleute scheinen sich einig zu sein, dass sich die Förderung der Steinkohle in Polen nur für die Grubenarbeiter lohnt, weil sie einen guten Lohn erhalten und traditionell sozial gut abgesichert sind. Die Kohle selbst ist von geringer Qualität und viel zu teuer. Schon in den dreißiger Jahren würde es ein Aus für die Kohle geben.

Die einen schwören auf Erdgas, aber ihre Gegner sind der Auffassung, dass erneuerbare Energien im Vormarsch auch in Polen sind. Ihr Anteil soll von 26% auf 56% in der nächsten Dekade wachsen.

„Sowohl die Richtung als auch das Tempo der im Plan vorgeschlagenen Veränderungen im Energiebereich sind fragwürdig. Die Regierung überschätzt eindeutig die künftige Energieerzeugung aus Kohlekraftwerken und unterschätzt das Potenzial erneuerbarer Energiequellen. Die Regierenden sollten davon ausgehen, dass die letzten Kohlekraftwerke spätestens 2035 geschlossen werden. Bis dahin sollten wir sie durch grüne Energie ersetzen - vor allem durch Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen, Photovoltaik, Biogas und Energiespeicherung“, fordert Mikolaj Gumulski, Greenpeace-Experte.

Ihm zufolge gibt es „viele Punkte im Plan der Regierung, die völlig unlogisch sind“. Dazu gehört zum Beispiel die Annahme, dass sich der Ausbau der Windenergie an Land nach 2030 verlangsamen wird. „Auf dem Markt verfügbare Gutachten zeigen, dass sich die Windkraft weiterhin rasant entwickeln wird, schließlich ist sie eine billige Energiequelle. Solche von der Obergrenze abweichenden Bestimmungen sind sehr schädlich, da sie eine realistische Planung von Investitionen im Energiesektor unmöglich machen“. - meint Gumulski.

29.000 ANLAGEN UND „0“ STROM www.wzz.org.pl 25.11. 2024


Dies ist vom Internetauftritt der Gewerkschaft Sierpien 80 (August 80). Schon vor einigen Jahren, als ich den Vorsitzenden B. Zietek nach Umorientierungen und Umschulungen für die Bergleute fragte, wurde er fuchsteufelswild. „Was denkst Du denn, wir brauchen weiter Kohle und ist es nicht umweltschädlicher die Kohle aus Kolumbien, Südafrika etc. zu importieren und unsere im Boden zu lassen?“

Wenn wir über deutsche Windenergie sprechen, sprechen wir über die Säule der Energiewende. Ende 2023 sind bundesweit fast 29.000 Anlagen in Betrieb. Im Jahr 2023 erzeugte die Windenergie sogar 32 Prozent der gesamten Energie in Deutschland. Doch was passiert, wenn der Wind nicht mehr weht?
Im November dieses Jahres wurde Deutschland auf eine harte Probe gestellt: 12 Tage mit wenig Wind. Die Produktion von Windkraftanlagen sank fast auf Null. Es handelte sich um die so genannte Dunkelflaute“, eine Zeit, in der weder Windräder noch Solarkraftwerke arbeiten können, weil es weder Wind noch Sonnenlicht gibt. Dies geschieht in der Regel, wenn ein Hochdruckgebiet, schwache Winde und eine tief liegende dicke Wolkenschicht herrschen. Das Land wurde bisher von Kohlekraftwerken unterstützt.
DIE POLNISCHE REGIERUNG PLANT, DIESE AUF DAUER ABZUSCHAFFEN. DAS IST POLEN

Expertenanalysen zufolge wird die Einführung Gesetzes zum Emissionshandel die Haushaltsbudgets erheblich belasten. Eine Familie, die mit Gas heizt, muss in den ersten drei Jahren des Systems mit zusätzlichen Kosten in Höhe von rund 6,3 Tausend PLN rechnen, und bis 2035 wird diese Summe auf 24 Tausend PLN ansteigen. Auf Besitzer von mit Kohle beheizten Häusern kommen sogar noch höhere Kosten zu - bis zu 39 000 PLN im gleichen Zeitraum. Diese Kosten ergeben sich nicht nur aus den Emissionsgebühren, sondern auch aus der Notwendigkeit, die Heizungsanlagen zu modernisieren, was oft hohe Investitionen erfordert.

Treffen der Missbrauchsopfer mit den Bischöfen POLITYKA, 21. 11. 2024

Robert Fidura ist einer von drei Personen, die an diesem Tag nach den Beratungen der polnischen Bischofskonferenz mit den römisch-katholischen Bischöfen in Jasna Góra, dem wichtigsten Wallfahrtsort der polnischen Katholiken in Tschenstochau, zusammenkamen. Neben ihm waren dies Toska Szewczyk (Pseudonym) und Jakub Pankowiak. Dies war das erste Gespräch dieser Art. Es fand hinter verschlossenen Türen statt. Es dauerte drei Stunden.

Fidura beschreibt sich selbst als: untot, aklerikal, schwul und nüchternen Alkoholiker. Er setzt sich sozial für sexuell missbrauchte Menschen ein und war der erste, der das Wort „untot“ zur Beschreibung dieser Menschen verwendete.

Die Pankowiaks, neben Jakub auch sein Bruder Bartolomej, verlangten von der Diözese Wiedergutmachung, sie wollten den Bischof zum Handeln bewegen, eine Einigung herbeiführen und den Weg für andere Opfer und andere Diözesen ebnen. Da dies nicht gelang, zogen sie vor Gericht. Jakub war enttäuscht: Die Kirche behandelte ihn wie einen Gegner und die Medien hatten nur Interesse an der Auflagenhöhe. Er zog seine Klage zurück. Sein Bruder tat dies nicht - und der Fall wurde gewonnen.

Die dritte - Toska Szewczyk - wurde vor einem Monat für den Pater Jozef Tischner Preis von Znak - Hestia nominiert. Von einem Geistlichen sexuell missbraucht, hat die Autorin des Buches „Ich starb nicht. Vom Unrecht zur Freiheit“ (Wi?? 2023), engagiert sich für die Stärkung der Rechte von Missbrauchsopfern in der Kirche.

Nach dem Treffen wurde eine Pressekonferenz organisiert. Zu den Teilnehmern gehörten der Primas Erzbischof Wojciech Polak, der Bischof von Sosnowiec Artur Wazny und die beiden Opfer: Fidura und Pankowiak. Alle vier zogen ein konstruktives Resümee über den Zweck und den Verlauf des Treffens, ohne jedoch auf Einzelheiten einzugehen. Die Zeit wird für sie noch kommen. Aber wann - das ist nicht bekannt.

Am nächsten Tag schrieb der Krakauer Weihbischof Damian Muskus in einem Beitrag: „Diejenigen, die sich auf der Kanzel am wohlsten fühlen, saßen gestern wie Jünger im Kreis. Sie hörten in ihrer Ansprache nicht die Titel, mit denen sie bei feierlichen Zeremonien und auch im Alltag beglückt werden. Es gab also keine Eminenzen und Exzellenzen, es gab Brüder. Auf diese Weise wurden Dutzende von Bischöfen, darunter auch ich, von Menschen angesprochen, die in der Vergangenheit großen Schaden durch Kirchenmänner erlitten hatten. Das war eine sehr wichtige Lektion für uns polnische Bischöfe.“

Aby tak bylo – hoffen wir es!

Nach der Show in Tschenstochau alles beim alten onet.pl 27.11 2024

Nach dem Lesen des Beitrags des Krakauer Weihbischofs in der Polityka (s.o.) war mir ganz flau im Magen und so suchte ich nach einem Kommentar. Die Realität für die Missbrauchsopfer bleibt erschütternd.

Es nun sechs Monate her ist, dass eine Gruppe von verwundeten Menschen durch der Kirche den Bischöfen eine Liste mit neun Forderungen vorgelegt hat. Von diesen neun Punkten sind bisher nur zwei erfüllt worden. Was nach dem Treffen übrig blieb, waren schöne Bilder, rührende Worte, aber wenig Konkretes.

Nur eine Woche nach diesem historischen Ereignis in Jasna Góra hat die polnische Kirche erneut sexuell missbrauchte Menschen völlig gedemütigt und geschädigt. Die Diözese Tarnow will für den Serien Vergewaltiger keine Verantwortung übernehmen. In seiner Antwort auf die Klage der Opfer behauptete der Anwalt des Bischofs sogar, dass die sexuell missbrauchten Personen selbst dazu beigetragen hätten, da sie sich „den Taten von Pater Marian nicht widersetzt“ hätten.

Außerdem erklärte ein Vertreter der Kurie, dass keine Rücklagen vorhanden wären, um die Opfer zu entschädigen

Der Test, ob sich der Episkopat wirklich dem Schicksal der Geschädigten beugt, ist die freiwillige Zahlung eines konkreten Entschädigungsbetrags. Ohne Gerichtsverfahren, ohne Gerichte und ohne Anwälte, ohne die Opfer zu gegnern zu erklären. Und vor allem ohne so verletzende und unverschämte Aussagen wie die, das vergewaltigte Kind sei selbst schuld.

Besser für die Kirche als Ganzes wäre ein finanzieller Bankrott als ein moralischer Bankrott!

+++

Julia Przylebska von Kaczynskis Gnaden ist nicht mehr Präsidentin des Verfassungsgerichts (2.12.24)

Das Verfassungsgericht gibt bekannt, dass Julia Przylebska die für die Arbeit des Gerichts zuständige Richterin ist, nicht die Präsidentin. Die Information über den Status von Przylebska wurde auf der Website des Verfassungsgerichts unter der Registerkarte „Amtszeit der Richter“ veröffentlicht. Dies bestätigt die Information von letzter Woche, wonach Julia Przylebska von ihrem Amt zurückgetreten ist.

Zu Eurem Wohl in unsere Kehlen“ ist ein alter Trinkspruch von Lech Walesa und passt gut zu den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der Gewerkschaft OPZZ. Auf der einen Seite Berichte über die steigende Armut unterschiedlicher Schichten der Bevölkerung und auf der anderen Seite ein großes Bankett – eine Gala der Gewerkschaftsführer mit geladenen illustren Gästen. Es ist ein Leid zuzusehen, was aus einer von charismatischen Führern gegründete Organisation der Arbeitswelt, übrig geblieben ist.

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