Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

Bert Brecht hielt nicht viel vom Recht auf geistiges Eigentum. Wir auch nicht. Wir stellen die SoZ kostenlos ins Netz, damit möglichst viele Menschen das darin enthaltene Wissen nutzen und weiterverbreiten. Das heißt jedoch nicht, dass dies nicht Arbeit sei, die honoriert werden muss, weil Menschen davon leben.

Hier können Sie jetzt Spenden
PDF Version Artikellink per Mail  | Soz Nr. 02/2025

Staatsanwaltschaft des Landes überprüft Urteile

Gazeta Wyborcza, 17.12.2024

Über 600 Urteile aus den Jahren 2016 bis 2024 überprüft Dariusz Korneluk, Chef der Staatsanwaltschaft des Landes. Der ehemalige Justizminister und Generalstaatsanwalt Ziobro will Tusk, den Justizminister Bodnar und alle anderen Beteiligten wegen dieses Vorgehens verklagen. Korneluk jedoch erklärt, dass diese Überprüfung rechtens sei und die Justizorgane dabei sind, wieder rechtsstaatliche Normen einzuführen. Seine Berufung durch Tusk sei rechtens und die Ablehnung durch den Präsidenten gegenstandslos.

Die Leute von Ziobro versuchen mit allen Mitteln, den Bürgern den Kopf zu verdrehen, indem sie behaupten, dass ihre Entscheidungen, die im Grunde genommen die Rechtsstaatlichkeit aushöhlten, rechtens gewesen seien und die jetzige Regierung, die die rechtswidrigen Entscheidungen von Ziobro & Co. aufhebt, gegen das Gesetz handeln würde.

Dariusz Korneluk: „Für Staatsanwälte, die sich nach politischen Vorgaben und nicht nach den gängigen Gesetzen richteten, ist kein Platz in der Staatsanwaltschaft. Das habe ich vor einem Jahr gesagt und dabei bleibe ich. Warten wir mal auf die Berichte und Ergebnisse der Untersuchungen, die wohl entsprechende Früchte tragen werden!“ „Heute gibt es keine Heiligen mehr! Sollten entsprechende Beweise vorliegen, hat jeder Staatsanwalt das Recht, auch Politiker zur Verantwortung zu ziehen, und da wird sich weder auf eine positive noch auf eine negative Weise eine obere Behörde einmischen.“

Polnische Jugend hier und heute

studioopinii.pl, 15.12.2024

Der Autor Zbigniew Szczypinski, Soziologe und Politiker, wirft einen Blick auf die polnische Jugend – der Zukunft Polens. Wo stehen die 19- bis 29jährigen ein Jahr nach der Regierungsübernahme von Tusk und seinen Koalitionären? Wo sehen sie ihren Kandidaten für das Amt des Präsidenten – bei Herrn Slawomir Mentzen, Unternehmer und Steuerberater, Doktor der Rechtswissenschaften?

Ein beträchtlicher Teil dieser Altersgruppe, vor allem Männer, aber auch Frauen, erklären ihre Unterstützung für ihn. Die anderen Kandidaten haben praktisch keine Chance, und wenn nur junge Menschen den Präsidenten wählen würden, würde Slawomir Mentzen nach Andrzej Duda, ebenfalls Doktor der Rechtswissenschaften, für die nächsten fünf Jahre Präsident Polens werden.

Die Tatsache, dass Slawomir Mentzen der Liebling der jungen Leute ist, hat mit dem zu tun, was ich Ihnen jetzt erzählen werde. Es geht darum, wie junge Leute, die Sozialwissenschaften, einschließlich Soziologie, studieren, auf einer auf ihren Wunsch einberufenen Fakultätssitzung dem Dekan und ihren Professoren direkt sagten, was sie von dem hielten, was ihnen beigebracht wurde. Die jungen Leute sagten, dass sie ihr Geld schlecht angelegt hätten, weil sie mit diesem Wissen nichts anfangen könnten. Denn sie interessieren sich überhaupt nicht für Soziologie, sie wollen nur ein Zertifikat wie einen Magister, der sie dazu berechtigt, in Unternehmen zu sitzen, vorzugsweise in der staatlichen Finanzverwaltung, wo sie für viel Geld nichts tun und Spaß am Leben haben können, so wie es bekannte politische Persönlichkeiten tun.

Ich muss zugeben, dass mich schon lange nichts mehr so sehr erschüttert hat wie diese Geschichte. Eine wahre Geschichte, denn sie stammt von einem der Wissenschaftler dieses Instituts. Junge Leute, die Soziologie studieren, konnten ihren Professoren ins Gesicht sagen, dass Soziologie kein Wissen ist, dass das Fach zu nichts zu gebrauchen ist, dass sie nur daran interessiert sind, Geld zu verdienen wie Prominente und Social Media Influencer.

Wenn so etwas an der Universität passiert, wenn Soziologiestudenten so denken, was muss dann in den Köpfen anderer junger Menschen vorgehen, die keinen Kontakt zur Reflexion über soziale Prozesse haben, über das, was in der Politik passiert, im Großen und im Kleinen, in den großen Städten, aber auch im Rest des Landes?

Die Einstellungen junger Menschen, die auf einer Tagung der soziologischen Fakultät einer polnischen Universität vorgestellt wurden, sind nur ein Zeichen dafür, was in den Köpfen junger Menschen in Polen vor sich geht. Manche mag es trösten, dass die Beteiligung Jugendlicher an Wahlen gering ist. Aber was würde passieren, wenn die sozialen Medien sie animieren, zur Wahl zu gehen?

Kohle gehört ins Museum

Polityka, 4.12.2024

Wir hatten schwarzes Gold,und jetzt haben wir die schwarze Verzweiflung. Wir zahlen Milliarden an Subventionen für Bergwerke, die immer weniger Kohle fördern, die dann auf immer größer werdenden Halden liegt. Inzwischen fahren Schiffe nach Polen mit importierter Kohle, die billiger ist. Kann das jemand verstehen?

Am 4.Dezember begehen die Bergleute das traditionelle Barbara-Fest, ihrer Schutzpatronin. Unter der Flagge der Solidarnosc gab es eine Wallfahrt nach Tschenstochau. Der Vorsitzende spricht: „Wir beten, dass die Machthaber verstehen, dass Stein- und Braunkohle unser letztes nationales Gut und unser letzter Reichtum sind. Dies ist Rohstoff, der den Polen die Energiesicherheit und die Sicherheit für unsere Familien bieten kann.“

Allerdings meint der Autor, dieses Gebet hätte er an Judas Thaddäus, den Patron für hoffnungslose Fälle richten sollen. Denn nichts wird den Trend aufhalten. In drei Jahren ist der Verbrauch an Kohle zum Heizen von 73 auf 63 Prozent zurückgegangen. Sogar die PiS, die bei ihrer Übernahme der Regierung vollmundig erklärte, die Gruben zu retten, musste zurückrudern.

Bei den Bergwerken gibt es Berge von Kohle, die die Energiewirtschaft nicht abnehmen will. Allein die Polska Gru auf Halde liegen. Auch andere Unternehmen haben große Lagerbestände, die Gesamtvorräte belaufen sich auf 5,5 Millionen Tonnen.

Etwas Hoffnung gab das Ministerium den Bergleuten: Die EU würde Bergwerke suchen, die bis 2050 Kohle fördern, die in den Museen benötigt werden, z.B. für Lokomotiven.

Angelas Fluch

Polityka, 4.12.2024

Die eben erschiene Autobiografie der Kanzlerin Angela Merkel sagt weniger etwas über sie als über die aktuelle politische Krise in Berlin aus. 16 Jahre hat Merkel regiert und darauf geachtet, dass der status quo erhalten blieb und sich weniger um die Zukunft geschert. Liberalismus, Pazifismus, die soziale Marktwirtschaft, Offenheit, das Primat der Ökonomie und die Vernachlässigung der Verteidigungsbereitschaft triumphierten. Billiges russisches Gas, der Schutzschirm der Amerikaner und der gigantische chinesische Markt öffneten ein Eldorado des Wohlstandes.

Gleich nach ihrem Abgang haben sich die Verhältnisse grundlegend geändert. Dann kamen mit dem Überfall auf die Ukraine die Sanktionen gegen Russland, wodurch das billige Gas wegfiel. Scholz kam mit der neuen Situation nicht klar. Ob es Merz, der ehemalige Rivale Merkels schaffen wird? Es stehen viele Aufgaben an: Digitalisierung, Aufbau der Armee, Modernisierung der Infrastruktur und vieles andere. Dazu kommt noch die Hilfe für die Ukraine, ein möglicher Handelskrieg, Probleme mit dem größten Handelspartner China. Und das alles mit Merz an der Spitze, ein Mensch aus der Vergangenheit.

Keine „O Du fröhliche…“

Es haben sich einige negative Nachrichten aus dem Raum der polnischen katholischen Kirche angehäuft. Nun habe ich zum Beispiel Prof. Obirek gefragt, ob es nicht auch Positives gäbe, und er sagt:

„Ich glaube schon, es gibt eine gute Nachricht, Adrian Galbas ist Bischof von Warschau geworden. Er ist ein Pallotiner und bis jetzt hat er keine Dummheiten gesagt oder getan. Muss man sehen wie es weiter geht.“

Eine Lehrerin 49 J., praktizierende Katholikin: „Ich sehe nichts Positives. Die Kirche hat durch ihre Romanze mit der PiS viel verloren.“

magazynkontakt.pl

„Die katholische Kirche in Polen befindet sich in einer tiefgreifenden Krise – sowohl moralisch als auch systemisch. Skandale, gesellschaftliche Veränderungen und eine rasche Säkularisierung werfen Fragen nach der Zukunft dieser Institution auf. Ist es in diesen schwierigen Zeiten möglich, eine Kirche zu schaffen, die offen und solidarisch ist und zuhört, statt zu moralisieren? Eine Kirche, die auf die Herausforderungen der Gegenwart antwortet, anstatt sich an die Vergangenheit zu klammern?“,

schreibt die links-katholische Internetplattform „Kontakt“ und bringt dann drei Beispiele von der südlichen Weltkugel. Aber wir schauen nach Polen:

Wie der Katholizismus sein Narrativ zur Abtreibung durchsetzte

Stanislaw Obirek

geboren am 21. August 1956 in Tomaszow Lubelski, Theologe, Historiker, Kulturanthropologe, Professor für Geisteswissenschaften, ordentlicher Professor an der Universität Warschau, ehemaliger Jesuit.

Ich möchte mich nicht in die Riege der Verfechter von Verschwörungstheorien einreihen, die Juden, Jesuiten, Freimaurer oder Vertreter noch anderer Gruppen als Hauptakteure mit angeblich unendlichen Möglichkeiten der Einflussnahme auf den Lauf der Geschichte ausmachen. Was mich allerdings stutzig macht, ist die Tatsache, dass die katholische Lehre vom Schutz des ungeborenen Lebens, die sich vor allem in Polen seit Ende der 50er Jahre intensiv entwickelt hat, zu einem wichtigen Bestandteil im Denken immer größerer Gruppen von Menschen geworden ist, und zwar nicht nur in Polen.

Wichtige Etappen für ihre wachsende Dominanz waren zweifellos die Verkündigung der Enzyklika Humanae vita durch Paul VI. im Jahr 1968, gefolgt vom langen Pontifikat Johannes Pauls II. Andererseits haben auch fundamentalistische protestantische Gruppen, die in der amerikanischen Gesellschaft immer mehr Unterstützung finden, eine wichtige Rolle gespielt, insbesondere in der jüngsten Geschichte der USA unter der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump. Ihr letztes Wort haben sie noch nicht gesprochen, wie wir in der zweiten Amtszeit von Trump, die am 6.Januar 2025 beginnt, sehen werden.??Es ist schwer nachzuvollziehen, wie das US-Abtreibungsurteil am 24.Juni 2022 gekippt wurde. In der abschließenden Stellungnahme kam die Mehrheit der Richter in einem Verhältnis von 5 : 3 zu dem Schluss, dass sowohl die Entscheidung Roe vs. Wade als auch das Urteil Planned Parenthood vs. Casey, das die frühere Entscheidung bestätigte, falsch waren und gekippt werden müssen. Ein Richter des Obersten Gerichtshofs, Samuel Alito, schrieb in seiner abschließenden Stellungnahme, dass „die Verfassung die Abtreibung nicht behandelt und kein solches Recht implizit durch irgendeine Verfassungsbestimmung geschützt ist“.

Alito wurde von den Richtern Clarence Thomas, Neil Gorsuch, Brett Kavanaugh und Amy Coney Barrett unterstützt. Die drei letztgenannten wurden noch vor Donald Trump für den Obersten Gerichtshof nominiert. Richter Stephen Breyer, Richterin Sonia Sotomayor und Richterin Elena Kagan – der liberale Flügel des Gerichts – sprachen sich gegen die Aufhebung aus. Der Oberste Richter des Obersten Gerichtshofs, John Roberts, nahm eine zweideutige Position ein.

Wie konnte es dazu kommen, dass eine der ältesten liberalen Demokratien die Rechte der Frauen in Frage stellt? Eine mögliche Antwort ist, dass die konservativen Richter katholisch sind und nach der katholischen Doktrin abgestimmt haben. Das ist erstaunlich, denn nach der Doktrin der Gründerväter der USA sollte die Religion in der Politik keine Rolle spielen (erstmals 1802 so deutlich formuliert in Thomas Jeffersons »Mauer der Trennung«, aber auch in den Schriften des Philosophen Thomas Paine oder des Theologen Roger Williams).

Sie steht auch im Einklang mit dem Ersten Zusatzartikel der Verfassung, in dem genau diese Trennung von Politik und Religion erwähnt wird. Die Erklärung, wie es den katholischen Konfessionen, die in den USA immer noch in der Minderheit sind, gelungen ist, dem Obersten Gerichtshof ihr eigenes Verständnis vom Recht auf Abtreibung aufzuzwingen, wird wahrscheinlich Gegenstand eingehender Studien sein. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch zu früh, um eine Antwort zu geben.

Ähnliche Verwirrung löste die Aberkennung des Rechts der Frauen auf Schwangerschaftsabbruch durch ein Gesetz aus, das einige Jahre nach der politischen Wende am 7. Januar 1993 vom polnischen Parlament verabschiedet wurde. Heute, dank des Buches von Marcin Koscielniak: „Abtreibung und Demokratie. Die Gegengeschichte Polens 1956-1993", das im Jahr 2024 veröffentlicht wurde, wissen wir ziemlich viel über dieses Thema. Gerade deshalb lohnt es sich es zu lesen. Für mich war die Lektüre insofern eine besondere Erfahrung, als mir die vom Autor beschriebenen Fakten aus der Autopsie bekannt waren. Vor allem ab den 1970er Jahren hatte ich das Gefühl, an der schrittweisen Befreiung der polnischen Gesellschaft von der kommunistischen Versklavung teilzunehmen.

Das Thema ist jedoch viel wichtiger, als nur über das Agieren der Religion, insbesondere der katholischen Kirche, im öffentlichen Raum zu streiten. Es geht um eine neue Perspektive auf das Recht auf Abtreibung als Teil des Emanzipationsprozesses von Frauen und ihr Recht, über sich und ihren Körper zu entscheiden. Die Sprache, in der diese Fragen in Polen nach 1989 diskutiert wurden, wurde von fundamentalistischen religiösen Gruppen übernommen. Es gibt in der polnischen öffentlichen Debatte keine andere, neutralere Sprache, oder sie wurde zumindest wirksam unterdrückt und verunglimpft. Daher muss man dem Autor von „Abtreibung und Demokratie« dankbar sein.

Ende der 1990er Jahre überkamen mich Zweifel, aber 1993 hatte ich sicherlich keine. In dieser Zeit hatte ich auch den festen Eindruck, dass ich verstand, was damals in Polen geschah. Ja, in meiner Umgebung begegnete ich Gruppen von sogenannten Lebensschützern, angeführt von dem Ingenieur Antoni Zieba, aber sie erschienen mir harmlos und eher exotisch. Ihre kompromisslose Art war eher amüsant als beängstigend. Ich brachte die Krise der Demokratie mit der schwindenden Kraft von Johannes Paul II. und der allmählichen Machtübernahme durch seine konservative und fundamentalistische Entourage in Verbindung. Es stellt sich heraus, dass ich vieles nicht gesehen habe, und dass das, was ich gesehen habe, ein Fragment eines größeren Ganzen war, das für mich völlig unlesbar war. In gewisser Weise erinnerte die Lektüre von „Abtreibung und Demokratie“ an den kognitiven Schock, den ich bei der Lektüre von Frederico Martels Buch „Sodom“ erlebte.

Es lohnt sich, die Lektüre des Buches mit dem letzten Satz zu beginnen: „Die Verletzung der Rechte der Frauen durch die Verschärfung des Abtreibungsverbots im Jahr 2020 ist Teil des Modells der polnischen Demokratie, das sich auf dem 'polnischen Weg zur Freiheit' entwickelt hat. Auch im Jahr 2024 bleiben wir auf diesem Weg.“

Für Koscielniak gehört die Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs zu den Rechten der Frauen, die langsam, wenn auch nicht ohne wiederkehrende Einschränkungen, von immer mehr Ländern anerkannt werden. In Polen wurde es zum ersten Mal am 27. April 1956 mit der Verabschiedung des Gesetzes über die Bedingungen für die Zulässigkeit von Schwangerschaftsabbrüchen anerkannt.

Dies geschah im Zuge des Tauwetters und der schrittweisen Abkehr von der stalinistischen Gesetzgebung. Es wurde jedoch von Anfang an von der katholischen Kirche angegriffen, die, obwohl sie ihrer privilegierten Stellung beraubt war, ihre eigene Doktrin propagierte und nicht nur ihre Gläubigen, sondern auch den kommunistischen Apparat und die kommunistische Opposition, die Anfang der 1970er Jahre entstand, beeinflusste. Offensichtlich die linke Opposition, denn die rechte war bereits ausreichend von der katholischen Ideologie durchdrungen. Seine Schlussfolgerung bringt es auf den Punkt: „In einer Situation, in der die Kirche und ihre eifrigsten Post-Solidarnosc-Parteigänger die Befürworter des Abtreibungsrechts mit einem Schlag aus dem polnischen Symboluniversum ausschlossen (als Vertreter eines 'getarnten Totalitarismus'), kaschierte eine Gruppe der verbliebenen Post-Solidarnosc-Parlamentarier das Scheitern der Demokratie mit dem Ruf nach einem angeblichen 'Kompromiss' – und beteiligte sich im Namen der Solidarität an der Verletzung der Frauenrechte am 7.Januar 1993.“

Wie kam es, dass Marcin Koscielniak etwas sah, was ich (und wahrscheinlich viele andere) nicht sahen oder nicht sehen wollten? Ich denke, einer der Gründe war und ist die Blindheit gegenüber den Rechten der Frauen, die Behandlung der reproduktiven Rechte jeder Frau als ein Randthema, das im Namen von „wichtigeren Themen“ ruhig geopfert werden kann. Aber nicht nur das. Auch die Faszination für die wichtigsten Vertreter der katholischen Kirche, wie Stefan Wyszynski, Karol Wojtyla oder Jozef Tischner, hat die dunkle Seite der Ideologie der von ihnen vertretenen Institution effektiv verschleiert. Die siegreiche Konfrontation mit dem Kommunismus schien ihnen weitaus wichtiger zu sein als das sensible Anhören des Schmerzes von getöteten Embryonen. Abtreibung oder die Kontrolle der menschlichen Sexualität schienen uns im Zusammenhang mit dem Kampf um die Gestaltung eines zukünftigen freien Polens von geringer Bedeutung zu sein.

Als jahrzehntelanger beharrlicher Konsument von Texten sogenannter weltoffener Katholiken muss ich zugeben, dass ich bis vor kurzem davon überzeugt war, dass ihr Beitrag (bestätigt durch den Eintritt vieler von ihnen in die Politik nach 1989) zum Zerfall des kommunistischen Systems nicht nur real, sondern auch positiv war. Es geht nicht nur um Premierminister Tadeusz Mazowiecki oder Minister Krzysztof Kozlowski, sondern um ein echtes Heer engagierter Katholiken, die bis heute selbstbewusst nicht nur die drei genannten charismatischen Priester, sondern auch die kompromisslose katholische Lehre vom „Schutz des Lebens von der Empfängnis an“ verteidigen. Die »Offene Kirche“ als progressiver Flügel der polnischen Kirche. In Wirklichkeit war der „Offenen Demokratie“ zustimmen, dass das Gesetz von 1956 in einem völlig neuen Licht gesehen werden sollte, nicht als Ausgeburt der stalinistischen Kultur des Todes, sondern gerade als emanzipatorische Geste: „Die partikularistische Perspektive der Frauenrechte zu isolieren und zu berücksichtigen, ist eine sowohl politische als auch historiographische Forderung. Nur wenn man diese Perspektive einnimmt, ist es möglich, in der Verabschiedung des Abtreibungsgesetzes einen revolutionären Akt der Ermächtigung der Frauen zu sehen, indem man mit dem patriarchalen und totalitären Prinzip bricht, das die Frauen auf die Rolle eines Objekts reduziert. Unter diesem Gesichtspunkt geben die Statistiken der Volksrepublik Polen, die von mehr als hunderttausend durchgeführten Abtreibungen pro Jahr sprechen, Aufschluss über die Zahl der Frauen, die ohne die Risiken heimlicher und illegaler Verfahren eine souveräne Entscheidung über ihr Leben treffen konnten. Aus Sicht der Frauenrechte – und mehr noch aus Sicht des Lebens dieser hunderttausenden Frauen – ist es völlig unerheblich, wer hinter der Abtreibungsrevolution stand und welche Absichten sie verfolgte.“ Ob wir uns diese Interpretation leisten können, wird sich wohl in der Rezeptionsgeschichte dieses Buches zeigen.

Bei allem Respekt für die enorme Archivarbeit, die Koscielniak geleistet hat, glaube ich, dass seine wichtigste Leistung in seinem Vorschlag für eine neue Lesart dieser Archive besteht. Es ist der Schlüssel zur Gegengeschichte, d.h. eine bewusste und gezielte Infragestellung des Narrativs, das Historiker:innen und Soziolog:innen seit 1989 mühsam geschaffen haben.

Für Ko?cielniak handelt es sich also nicht um eine mythologische Erzählung, die so offensichtlich geworden ist, dass wir uns der Existenz anderer, alternativer Interpretationen im Grunde nicht bewusst sind. Es geht darum, das katholische Paradigma in Frage zu stellen, in dem der polnisch-katholische Mensch die willkommenste Verkörperung der polnischen Identität und des polnischen Patriotismus darstellt.

Es genügt jedoch, dieselben Fakten, dieselben Dokumente und dieselben politischen Entscheidungen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, um zu zeigen, dass wir es nicht so sehr mit dem Aufbau einer polnischen Identität zu tun haben, sondern vielmehr mit der schrittweisen Übernahme einer katholischen Ideologie, deren versklavende Macht nicht weniger unterdrückerisch ist als der Kommunismus, von dem uns der Katholizismus angeblich befreit hat: „Die Annahme der Frauenrechte als oberstes analytisches und politisches Kriterium bei der Betrachtung der polnischen Nachkriegsrealität bricht das Siegel der Zensur und stellt uns für einen Moment außerhalb des katholischen Paradigmas.“

Die Geschichte, die sich um die Rechte der Frauen dreht, oder allgemeiner gesagt, die Geschlechterperspektive, fehlt in der traditionellen Erzählung völlig. Mit seinem Buch stellt Marcin Koscielniak die richtigen Proportionen wieder her.

Wichtig ist auch, dass das Buch »Abtreibung und Demokratie« der erste Teil eines entstehenden Diptychons ist: „Insofern das vorliegende Buch von Macht und Gewalt handelt, wird das nächste – vor diesem Hintergrund – eine Rekonstruktion des feministischen Ungehorsams, des Widerstands und des Kampfes sein, erzählt unter Beteiligung der Protagonistinnen und im Dialog mit den Ergebnissen der Forscherinnen, die sich mit der Geschichte der Frauen beschäftigen. Dieses Buch ist ein Feld für die Demontage nationaler Mythen – letztere werden auf ihren Trümmern eine Geschichte des feministischen Aktivismus für Frauenrechte, Pluralismus und den säkularen Staat aufbauen.“

Während Sie auf den zweiten Teil warten, empfehle ich Ihnen, den ersten Akt zu lesen. Er ist nicht nur ikonoklastisch, sondern vor allem eine Aufforderung an uns alle, das, was wir so gut kennen, neu zu erzählen. Man kann es also mit dem unsterblichen Herrn Jowialski halten: „Sie kennen es, lesen Sie es.“ Es wird aber nicht dasselbe sein, sondern etwas ganz anderes.

Kommentar eines Lesers:

Während die so genannten Lebensschützer ihre verdrehten Parolen rufen, erleiden Tausende von bereits geborenen polnischen Kindern noch immer großes Leid. Die neuesten Zahlen zeigen, dass 2,5 Millionen unserer Landsleute in extremer Armut leben. Sie leben unter härtesten Bedingungen und kämpfen ohne Übertreibung ums Überleben. Unter ihnen ist eine große Zahl unschuldiger Kinder. Sie sind nicht nur unterernährt, sondern werden auch oft auf verwerfliche Weise behandelt, missbraucht von unreifen Eltern oder anderen, die ihr Vertrauen und ihre Schutzlosigkeit rücksichtslos ausnutzen.

Das jüngste Beispiel eines wehrlosen 13jährigen Jungen (seine Mutter ist seit langem tot, sein Vater im Gefängnis), der in einer Erziehungsanstalt versucht hat, sich das Leben zu nehmen, weil er es nicht ertragen konnte, misshandelt zu werden, ist eines von tausenden ähnlicher Vorfälle, denen unsere Kinder ausgesetzt sind. Wenn ich von solchen Vorfällen lese, frage ich mich immer, warum diejenigen, die schreien, dass das Empfangene geschützt werden muss, nicht versuchen, dieses Leben zu retten, das die Welt bereits mit seinen wehrlosen Augen gesehen hat, das so sehr Unterstützung, Herz, Wärme, Rettung braucht... Warum sehen wir solche „Verteidiger“ nicht, wo bloße Worte nicht ausreichen, wo es notwendig ist, etwas mehr zu tun, aufrichtige Absichten zu zeigen und ein junges Leben aktiv zu unterstützen…?

Ein weiterer Leser:

Was mich betrifft, so endete die ganze langjährige kirchliche Darstellung mit dem spektakulären Schweigen der Bischöfe während des fast vierzigtägigen Protestes der Mütter behinderter Kinder im Parlamentsgebäude in der Regierungszeit der PiS. Seitdem sollte das Thema von kirchlicher Seite aus abgeschlossen sein. Es sollte eingeräumt werden, dass es sich nur um Schaumschlägerei handelte, auch wenn sie viele Jahre andauerte.

Pfarrer vertreibt Einwohner aus ihren Häusern

Polityka, 17.12.2024

Dorota Gorgo? lebt seit 18 Jahren in der Malta-Siedlung in Pozna?, Iwona Chrzanowska seit 37 Jahren, Zbigniew Banicki seit 70 Jahren. Sie gehören zu denjenigen, die aus ihren Häusern ausziehen müssen, weil das Grundstück, auf dem sie gebaut wurden, der Kirche gehört, die es an einen Bauträger verkaufen will – für 300, vielleicht 400 Millionen Z?oty. Der Bürgermeister von Pozna? behauptet, dass „die Stadt nicht in den Streit verwickelt ist“, obwohl einige Menschen schon seit ihren Großeltern auf dem Malta-Grundstück leben, Steuern bezahlt haben und registriert waren. „Es ist, als ob unsere Welt zusammengebrochen sei. Man verliert sein ganzes Lebenswerk, man wird ein Niemand“, sagt Dorota Gorgo?.

„Auf die Straße im Namen Gottes", "Eine Familie rausgeworfen – eine Million für die Gemeinde", "Wir kämpfen gegen die Untätigkeit der Kurie und der Stadtverwaltung" – die Transparente an den Zäunen der Malteser-Siedlung sind schon von weitem zu sehen.

Es ist eine Schrebergartenkolonie, aber keine gewöhnliche. Der Anbau ist spärlich, es gibt nicht viel Platz für Kleingärten, und es dominieren Gebäude: Schuppen, Garagen und schließlich Wohngebäude. Man kann sie nicht als Gartenlauben bezeichnen: Sie sind niedrig, aber geräumiger und im Laufe der Jahre mit Anbauten und Nebengebäuden zugewachsen.

Es gibt alleinstehende ältere Menschen, die hier leben, weil ihr Ehemann oder ihre Ehefrau verstorben ist, Ehepaare und Familien mit Kindern, auch kinderreiche Familien (mit sechs Kindern) und Mehrgenerationenfamilien (mit einer Großmutter oder einem Großvater und Enkelkindern). Einige Bewohner haben aktuelle (und bezahlte) Mietverträge (befristet oder unbefristet), andere befinden sich mitten in einem „Briefwechsel“ mit dem Pfarrer (d.h. im Streit), und wieder andere leben in der freien Natur, ohne Vertrag, nicht selten nachdem sie einen Rechtsstreit mit der Gemeinde verloren haben, entweder aufgrund ihrer Klage oder zur Vermeidung von Gebühren (aufgrund der Klage des Pfarrers).

Gemeinsam ist ihnen, dass sie in den letzten Monaten eine Kündigung der Pachtverträge und eine Aufforderung zum Verlassen der Gärten erhalten haben. Die Briefe klingen fast identisch: Sie sollen ihre Habseligkeiten nehmen, dem Pfarrer die Schlüssel übergeben und verschwinden. Nur die Fristen für den „Zwangsauszug“ sind unterschiedlich – wer seine Angelegenheiten mit der Gemeinde geregelt hat, kann länger auf den Parzellen bleiben. Die ersten müssen die Grundstücke bis Ende 2024 verlassen, die letzten bis zum 31. September 2025. „Die Stadt kann uns nicht einfach so alleine lassen, denn seit fast 100 Jahren hat sie unseren Aufenthalt auf dem Gelände legalisiert und dafür Steuern kassiert.“

?

Strafe für die sexuellen Belästigung eines Mädchens

Przegl?d, 9.12.2024

Der Weg von der sexuellen Belästigung Minderjähriger bis zum Gerichtsurteil kann auch kurz sein. Pfarrer Henryk K., ehemaliger Gemeindepfarrer in Raszowa in der Region Opole, berührte ein minderjähriges Mädchen, wo es ihm nicht erlaubt war bei mehreren Gelegenheiten, von November 2021 bis Mai 2023. Für polnischen Verhältnisse wurde er schnell vor das Regionalgericht in Strzelce Opolskie gestellt. Er soll sechs Monate verbüßen und ein Jahr lang gemeinnützige Arbeit leisten, 30 Stunden pro Monat. Er muss 5000 PLN an das Mädchen zahlen. Außerdem ist es ihm verboten, sich sich ihr bis auf 50 Meter zu nähern. Die Arbeit in Bildung, Erziehung usw. kann er ebenfalls vergessen.

Nach der Show in Tschenstochau bleibt alles beim Alten

onet.pl, 27.11.2024

Nach dem Lesen des Beitrags des Krakauer Weihbischofs in der Polityka (PPS 219) war mir ganz flau im Magen und so suchte ich nach einem Kommentar. Die Realität für die Missbrauchsopfer bleibt erschütternd.

Es ist nun sechs Monate her, dass eine Gruppe von durch die Kirche verwundeten Menschen den Bischöfen eine Liste mit neun Forderungen vorgelegt hat. Von diesen neun Punkten sind bisher nur zwei erfüllt worden, wie dieses Treffen in Tschenstochau. Was nach dem Treffen übrig blieb, waren schöne Bilder, rührende Worte, aber wenig Konkretes.

Und nur eine Woche nach dem historischen Ereignis in Jasna Góra hat die polnische Kirche erneut sexuell missbrauchte Menschen völlig gedemütigt und geschädigt. Die Diözese Tarnów will für den Serienvergewaltiger keine Verantwortung übernehmen. In seiner Antwort auf die Klage der Opfer behauptete der Anwalt des Bischofs sogar, die sexuell missbrauchten Personen hätten selbst dazu beigetragen, da sie sich „den Taten von Pater Marian nicht widersetzt“ hätten.

Außerdem erklärte ein Vertreter der Kurie, dass keine Rücklagen vorhanden seien, um die Opfer zu entschädigen. Der Test, ob sich der Episkopat wirklich dem Schicksal der Geschädigten beugt, ist die freiwillige Zahlung eines konkreten Entschädigungsbetrags – ohne Gerichtsverfahren, ohne Gerichte und ohne Anwälte, ohne die Opfer zu Gegnern zu erklären. Und vor allem ohne so verletzende und unverschämte Aussagen wie die, das vergewaltigte Kind sei selbst schuld.

Besser für die Kirche als Ganzes wäre ein finanzieller Bankrott als ein moralischer Bankrott!

Skandalöse Soutanenträger

onet.pl, 02.12.2024

„Kardinal Stanis?aw Dziwisz hat die polnische katholische Kirche erschüttert und erschüttert sie weiterhin, weil er alles blockiert. Mit seiner Duldung legt die Kirche keine Rechenschaft über die Verbrechen ab, die sie im Laufe der Jahre begangen hat. Das Problem ist, dass der Kardinal auch der Hauptverantwortliche für die Krise in der Kirche ist“, meint Prof. Stanis?aw Obirek, Mitautor des Buches ‚Skandali?ci w sutannych‘, in einem Interview mit Onet.

Für Johannes Paul II. war Dziwisz einfach bequem. Wojtyla fühlte sich, wie er über ihn sagte, bei Sta? sicher. Er wusste, dass Pater Stanis?aw nicht zulassen würde, dass sein Wohlbefinden beeinträchtigt wird, dass er dafür sorgen würde, dass diese Mission, die die Vorsehung dem slawischen Papst zugedacht hatte, bis zum Ende erfüllt wird. Es mag schrecklich sein, das jetzt zu sagen, aber ich glaube, dass er in dieser Hinsicht ein sehr geschickter Schüler von Johannes Paul II. war“, fügte Obirek hinzu.

Es ist bekannt, dass Dziwisz alle Versuche, zum Papst vorzudringen, um ihm über skandalöse Vorfälle auch in seiner Heimat zu unterrichten, unterbunden hat. Wie Freundinnen aus Krakau berichteten, hat Dziwisz mit allen Mitteln versucht, ihnen den Kontakt mit Wojtyla zu verweigern.

Es war Wanda Pó?tawska, die den Papst über den Sexualstraftäter, den Erzbischof von Pozna?, Juliusz Paetz, informierte. Sie hat ein entsprechendes Schreiben, unter ihrer Bluse versteckt, zum Besuch beim Papst mitgenommen. Danach wurde Paetz abgesetzt, der sich Seminaristen ins Bett geholt hatte. Der Rektor Prof. Tomasz W?c?awski hatte zuvor versucht, dies zu unterbinden und ist gescheitert. Er trat später aus der Kirche aus und nahm den Namen seiner Frau, Polak, an. Der Weihbischof J?draszewski versuchte, Priester zu nötigen eine Solidaritätserklärung für Paetz zu unterschreiben. Er stieg die Leiter hoch und wurde schließlich Erzbischof in Krakau als Nachfolger von Dziwisz.

Brisant ist der Fall vom Chef der Legion Christi, Marciel Macial Degollado, dem Dziwisz immer Zugang gewährte. Er hatte mit einigen Frauen Kinder, die er dann missbrauchte. Ratzinger war es bekannt und als Papst hat er sofort die nötigen Schritte eingeleitet. Es gibt auch andere Fälle von Sexualstraftätern, denen Dziwisz einen ungehinderten Zugang zum Papst gewährte. Auch Theodore Edgar McCarrick wurde dieses Privileg zuteil, obwohl im November 1999 Erzbischof Giovanni Battista, Kardinal Re, und auch andere Bischöfe den Papst über den Vorwurf des Missbrauchs unterrichtet hatte. Im Gegenteil, er wurde im November Erzbischof im einflussreichen Washington und sogar Kardinal.

Teile diesen Beitrag:
Kommentar zu diesem Artikel hinterlassen

Folgende HTML-Tags sind erlaubt:
<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>



Spenden

Die SoZ steht online kostenlos zur Verfügung. Dahinter stehen dennoch Arbeit und Kosten. Wir bitten daher vor allem unsere regelmäßigen Leserinnen und Leser um eine Spende auf das Konto: Verein für solidarische Perspektiven, Postbank Köln, IBAN: DE07 3701 0050 0006 0395 04, BIC: PBNKDEFF


Schnupperausgabe

Ich möchte die SoZ mal in der Hand halten und bestelle eine kostenlose Probeausgabe oder ein Probeabo.


Kommentare als RSS Feed abonnieren