Tausend kleine Schritte
dokumentiert
Straff und zügig will Frankreich sein Verkehrswesen umbauen und der Elektromobilität, der Schiene und dem Rad mehr Raum geben.
Zugpferde beim klimafreundlichen und nachhaltigen Umbau sind nicht nur Paris, sondern auch einige Regionen wie beispielsweise Okzitanien. Die transition écologique ist eine Initiative der Städte.
Die Verkehrswende auf der Straße
Umweltplaketten
Die Umweltplakette Crit’Air erlaubt, in Umweltzonen mit dem Auto zu fahren. Die Fahrzeuge werden je nach ihrer Umweltbelastung in Kategorien von 1 bis 6 eingeteilt, die jeweils durch eine Plakette kenntlich gemacht werden. Umweltzonen dürfen nur mit bestimmten Plaketten befahren werden. Städte wie Straßburg, Montpellier, Lyon haben die Stufe 5 und 6 aus den Umweltzonen verbannt; Toulouse auch die Kategorie 4, und Reims lässt sogar nur die Stufen 1–3 zu. Bei Zuwiderhandlung gibt es Strafzettel.
Runter vom Gas
Es gibt viele Möglichkeiten, Autofahrer unterhalb der Schwelle von Knöllchen zum Langsamfahren zu zwingen: Dazu gehören bauliche Maßnahmen wie Bodenschwellen, Straßenverengungen, Aufpflasterungen… Aber auch die »pädagogischen Radars«, die nur die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit anzeigen, nicht blitzen. Oder intelligente Ampeln: Sobald die zugelassene Geschwindigkeit überschritten wurde, springen sie auf Rot.
Städte und Gemeinden sind frei, solche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung durchzuführen. Diese Freiheit wird aber durch ein zentrales Dekret abgesichert, das bereits 1990 eingeführt wurde!
Auf den Autobahnen herrscht selbstverständlich Tempolimit 130 km/h. Jetzt wird über eine weitere Drosselung auf 110 km/h diskutiert.
Tempo 30 in den Innenstädten
Seit 2005 verhängen Städte und Gemeinden ein grundsätzliches Tempolimit 30 für den innerstädtischen Verkehr. Bis 2023 ist daraus ein Netzwerk von fast 300 Gemeinden entstanden, darunter zwei dutzend Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern – seit August 2021 gehört auch Paris dazu (eine Ausnahme bilden der Périphérique und einige andere zentrale Verkehrsachsen).
Als erste Stadt des Landes hat Paris am 4.November 2024 zudem sein Zentrum (1. bis 4.Arrondissement) für den Durchgangsverkehr von Motorfahrzeugen gesperrt. Nur Anwohnern, Personen mit berechtigtem Ziel und bei bestimmten Ausnahmen ist die Einfahrt erlaubt. Durchfahrten ohne Halt sind verboten. Bei Verstößen droht eine Geldstrafe von 135 Euro.
Teures Parken
Einst viel befahrene, breite Boulevards werden zurückgebaut und auf eine Fahrspur für Autos und separate Spuren für Radfahrer und Busse des ÖPNV reduziert. Dazu gehört auch der Rückbau von Parkplätzen. Parken ist richtig teuer geworden. In Lyon sind deshalb wütende Anwohner auf die Idee gekommen, Mieter in Sozialwohnungen aufzusuchen, die kein Fahrzeug besaßen, und deren Stellplätze zu mieten. Die Gemeinden können die Gebühren für das Parken auf ihren Straßen selbst festlegen. Paris hat nach einer Volksabstimmung im Februar 2024 die Parkgebühren für SUVs und andere schwere Fahrzeuge um das Dreifache angehoben.
Fahrgemeinschaften
Mitfahrangebote werden gefördert, sie richten sich vor allem an Pendler. Wer Fahrgemeinschaften bildet, bekommt eine Prämie – bis zu 220 Euro sind möglich. Auch Mitreisende können den Zuschuss erhalten. Für kollektives Fahren wird aber auch durch bauliche Maßnahmen geworben: Immer mehr Metropolen richten auf den Hauptverkehrsachsen, die in die Stadtzentren führen, eigene Spuren für Fahrgemeinschaften (covoiturage) ein. Um die Einhaltung der Regel zu kontrollieren, werden derzeit Radargeräte getestet.
Bonus für E-Autos
Es gibt eine Art Abwrackprämie für Besitzer alter Verbrenner, die auf ein Elektroauto umsteigen möchten. Die Höhe der Prämie hängt vom Einkommen des Käufers und dem Typ des neuen Fahrzeugs ab. Das alte Fahrzeug darf allerdings nicht als Gebrauchtwagen verkauft werden, sondern muss in einer zugelassenen Auto-Recyling-Anlage verschrottet werden
Auch Käufer neuer Elektroautos, die in Frankreich produziert wurden, erhalten eine Prämie. Die Höhe der Förderung ist einkommensabhängig. Die Prämie beträgt bis zu 7000 Euro für Neuwagen und 1000 Euro für gebrauchte E-Autos.
Eine zusätzliche Prämie speziell für einkommensschwache Haushalte wurde im September 2023 eingeführt, um auch ihnen den Zugang zu Elektroautos erleichtern. Voraussetzung ist ein Jahreseinkommen unter 15400 Euro, ein Führerschein und ein ständiger Wohnsitz in Frankreich. Zudem muss der Leasingvertrag über mindestens drei Jahre abgeschlossen werden. Die Fahrzeuge müssen in Europa hergestellt und umweltfreundliche Merkmale wie geringe CO2-Emissionen und eine ausreichende Batteriekapazität aufweisen.
Für Unternehmen, die in Frankreich Elektroautos herstellen, gibt es Steuererleichterungen.
Malus für Verbrenner
Seit 2009 gibt es in Frankreich einen Malus für Autos mit Verbrennungsmotor, der sich an den CO2-Emissionen orientiert und mehrfach verschärft wurde. Der Malus ist gestaffelt: Je höher die CO2-Emissionen, desto höher der Malus. Der maximale Malus betrug 2024 40.000 Euro für Fahrzeuge mit einem CO2-Ausstoß von mehr als 225 g/km.
Lade-InfrastrukturDie Bereitstellung von Ladesäulen wird nicht allein der Privatinitiative überlassen: Ein Dekret vom Februar 2021 verpflichtete alle Autobahnbetreiber, bis zum 1.Januar 2023 auf allen Raststätten mit Tankstelle Ladestationen für E-Autos zu installieren. Das Dekret schrieb mindestens vier Ladestationen vor, wobei der Schwerpunkt auf dem Schnellladen lag. Entlang der Autobahn wurde dies geradezu vorbildlich umgesetzt, im Schnitt stehen hier sieben bis acht Ladestationen pro Tankstelle, oft auch mehr.
Landesweit wird das Netz der Ladestationen weiter ausgebaut – auf Straßen, Parkplätzen von Geschäften, vor Tankstellen. Die Regierung hat Geld bereitgestellt, um die Installation von Schnellladestationen an ländlichen Stationen zu finanzieren.
Die Verkehrswende im ÖPNV
Für 1 Euro oder für lau
Vor über zehn Jahren wurde im Département Pyrénées-Orientales, einem stark ländlich geprägten Gebiet, der 1-Euro-Bus eingeführt. Es gibt ihn sogar für Fahrten über die Grenze nach Katalonien.
46 städtische Verkehrsnetze in Frankreich bieten inzwischen eine teilweise oder komplett kostenlose Nutzung ihrer öffentlichen Verkehrsmittel an, hunderte Gemeinden haben sich dem Netz angeschlossen. Einige Städte übernehmen die Kosten ganz oder teilweise für bestimmte Bevölkerungsgruppen (Jugendliche, Senioren, Arbeitslose, Geringverdiener, Behinderte) oder bieten kostenlose Nutzung zu bestimmten Zeiten an (bei Smog, nachts, an Wochenenden) oder beschränken sie auf einen Teil des Netzes. In Straßburg und Lille etwa sind die Verkehrsmittel für alle Minderjährigen kostenlos. In Nantes gilt freie Fahrt an Wochenenden.
Ganz kostenloser Nahverkehr ist keine Seltenheit mehr: Seit 2023 gilt für alle Einwohner der Metropolregion Montpellier freie Fahrt in Tram und Bus. Die Stadt lässt sich das jährlich 24 Millionen Euro kosten. Völlig gratis und fahrscheinfrei ist der ÖPNV auch in Aubagne, Bernay, Castres, Châteauroux, Compiègne, Dinan, Dinard, Dunkerque, Douai, Gaillac, Issoudun, Levallois, Libourne, Figeac, Gap, Joigny, Mayennes, Morlaix, Neuves-Maisons, Nyons, Porto-Vecchio, Saint-Brévin-les-Pins, Saint-Flour, Vitré und Villeneuve-sur-Lot.
Mehrere Städte bieten kostenlose City-Shuttles an, so Toulouse: Ein einfacher Wink mit der Hand genügt, und schon hält der Fahrer an. Beim Aussteigen genügt ein Knopfdruck, um auszusteigen, wo man möchte. Die Navette Centre-Ville hält auch mitten in der Gasse, setzt ihre Passagiere ab – und lässt andere Fahrzeuge warten. Alle zehn Minuten saust der kleine Bus so kreuz und quer durch die Innenstadt von Toulouse.
Zehn dieser kleinen Minibusse sind von Montag bis Samstag während der Geschäftszeiten unterwegs. Sie haben Elektroantrieb und Niederflur und sind rollstuhl- und kinderwagentauglich.
Die Verkehrswende auf der Schiene
Auch in Frankreich hat in den letzten Jahren die Staatsbahn SNCF viele Linien geschlossen. Dadurch sind heute viele ländliche Gebiete abgeschnitten – das Auto ist dort zum unverzichtbaren Verkehrsmittel geworden. Zudem laufen nach wie vor die meisten nationalen Bahnlinien über Paris, Querverbindungen sind selten.
Rein theoretisch wohnen 90 Prozent der Franzosen weniger als 10 Kilometer von einem Bahnhof entfernt. Tatsächlich jedoch werden 30 Prozent der Bahnhöfe nicht mehr vom Schienennetz bedient. Zum Vergleich: Vor dem Zweiten Weltkrieg umfasste das französische Schienennetz mehr als 42.000 Kilometer, heute sind es weniger als 28.000 Kilometer. Doch das Umdenken hat begonnen – besonders in der Region Okzitanien. Hier eröffnete Regionalpräsidentin Carole Delga am 22.August 2022 eine Bahnstrecke, die 50 Jahre lang für Reisende geschlossen war. Sie verläuft entlang des rechten Ufers der Rhône zwischen Avignon (Vaucluse) und Pont-Saint-Esprit (Gard). Die Schienen wurden zuletzt nur vom Güterverkehr genutzt.
Der 1-Euro-Zug
In Ergänzung zum 1-Euro-Bus startete Okzitanien die Initiative Le Train à 1 Euro. Seit Dezember 2022 kann man am ersten Wochenende im Monat auf 21 Regionalzuglinien für einen Euro unterwegs sein, Kinder wie Erwachsene, von früh bis spät. Einzig in den Hauptferienmonaten Juli und August gibt es dieses Angebot nicht.
Die Initiative zur Verkehrswende in Frankreichs Süden war zunächst als zeitich beschränkte Maßnahme zur Bekämpfung der hohen Spritpreise gedacht und sollte ursprünglich nur bis Ende April 2023 laufen. Aufgrund des großen Erfolgs und der positiven Resonanz wurde der 1-Euro-Zug jedoch zum dauerhaften Angebot gemacht. Die Region verzeichnet täglich 70.000 Fahrgäste auf ihrem 2483 Kilometer langen Schienennetz, bis 2030 sollen es täglich 100.000 Fahrgäste werden. Diese Schwelle hat die Region im Sommer 2022 bereits fünfmal überschritten.
Günstige Preise erleichtern den Umstieg auf die Schiene. Für 18- bis 26jährige ist die Fahrt kostenlos. Der Sozialtarif SolidariO umfasst 20 kostenlose Fahrten, die sechs Monate lang gültig sind. Für alle über 60 gibt es degressive Tarife.
Laut dem Vorstandsvorsitzender der SNCF gehören die Regionalzüge in Okzitanien zu den billigsten in ganz Frankreich. Die Region ist außerdem die einzige in Frankreich, die die Tarife für Regionalzüge seit 2018 nicht erhöht hat.
Liberalisierung des Schienenverkehrs
Frankreich hat im Dezember 2020 den Schienenverkehr für den Wettbewerb geöffnet. Seitdem können auch andere Betreiber als die SNCF Züge auf dem französischen Schienennetz betreiben. Als erstes hat das italienische Unternehmen Trenitalia die Strecke Paris–Mailand über Lyon in Betrieb genommen; seit 2021 betreibt das Unternehmen zudem eine Zugverbindung zwischen Paris und Lyon.
Seit Dezember 2022 betreibt die spanische Staatsbahn Renfe zweimal täglich die Hochgeschwindigkeitsstrecke Barcelona–Paris, Dauer: 6 Stunden 30 Minuten. Im Juli 2023 folgte einmal täglich die Verbindung Lyon–Barcelona, später erweitert bis Madrid, Fahrzeit: 4 Stunden und 30 Minuten. Die Verbindung Marseille–Madrid gibt es einmal täglich, Dauer: 10 Stunden und 30 Minuten. Renfe will sich im gesamten französischen Schienennetz als direkter Konkurrent zur französischen SNCF aufstellen.
Mit Kevin Speed wurde 2021 auch ein französisches privates Eisenbahnunternehmen gegründet, es will ab 2028 drei Hochgeschwindigkeitsstrecken in Frankreich betrieben.
Auf lokale Strecken setzt Transdev, das 2011 aus der Fusion mit Veolia Transport entstand. Die größten Anteilseigner sind die französische Staatsbank Caisse des Dépôts und die deutsche Rethmann-Gruppe. Ab 2025 wird Transdev für zehn Jahre (mit Option auf zwei Jahre Verlängerung) die160 Kilometer lange Bahnlinie Marseille–Toulon–Nizza betreiben. Ziel ist, die Zugpaare zwischen Marseille und Nizza zu verdoppeln und damit die ständig verstopfte Küstenautobahn zwischen den beiden Metropolen signifikant zu entlasten. Auf der Strecke will Transdev 16 neue Omneo Premium-Triebwagen von Alstom einsetzen. Für sein neues Wartungszentrum in Nizza investierte Transdev 220 Millionen Euro.
Die Bürgerbahn Railcoop
Fünf Jahre nach der Aufgabe der Bahnverbindung von Bordeaux nach Lyon gründete sich im November 2019 die erste private Genossenschaft. Inzwischen zählt Railcoop bereits fast 16.000 Genossenschaftsmitglieder mir sieben Millionen Euro Kapital.
Railcoop will nicht frontal mit der SNCF konkurrieren, sondern das Angebot der Staatsbahn ergänzen – besonders in ländlichen Gebieten und für mittelgroße Städte. Dazu will Railcoop Bahnstrecken neu beleben, die von der SNCF aufgegeben wurden. Der Anfang wurde mit Frachtverbindungen gemacht. Nun soll der Personenverkehr folgen. Als erste Strecke ist die Wiederaufnahme der Verbindung Bordeaux–Lyon geplant. Folgen sollen Lille–Nantes; Straßburg–Clermont-Ferrand; Massy–Brest; Saint-Étienne und Grenoble–Thionville und Metz; Le Croisic–Basel; Caen–Toulouse; Brest–Bordeaux; Annecy–Marseille.
Nachtzüge
In Frankreich gibt es derzeit acht Intercity-Nachtzuglinien, die alle vom Pariser Bahnhof Gare d’Austerlitz abfahren: nach Nizza, Cerbère, Latour-de-Carol, Albi, Briançon, Lourdes, Aurillac, Pau.
U-Bahn, S-Bahn, Seilbahn
U-Bahn
Seit 2002 ruht der Ausbau dieses Verkehrsträgers, da er mit sehr hohen Kosten verbunden ist. Einzige Ausnahme ist der Grand Paris Express.
S-Bahn
Das Netz Réseau Express Régional (RER) ähnelt dem S-Bahn-Netz. Es besteht in der Île-de-France seit den 1960er Jahren aus Regionalzügen, die in hoher Taktung verkehren und die Vororte an das Zentrum von Paris anschließen. Im Dezember 2022 folgte Straßburg mit einem S-Bahn-Netz von sechs Linien, die im Halbstundentakt verkehren (im Berufsverkehr viertelstündlich). Ende November 2022 verkündete Macron, der Staat werde S-Bahn-Systeme in allen großen Ballungsräumen einrichten: Lyon, Marseille–Aix, Lille, Toulouse, Bordeaux, Nizza, Nantes, Toulon und Douai–Lens.
Im Dreiecksländle soll künftig eine trinationale S-Bahn ganztägig im Halbstundentakt zwischen Mulhouse–EuroAirport–Basel–Liestal bzw. Laufen verkehren.
Straßenbahn
Seit Mitte der 1980er Jahre erlebt die Straßenbahn in den französischen Ballungsräumen ein Comeback. Eine ganz besondere Tram besitzt Nancy: Dort ist der Bus ein Zwitter, er steigt auf steilen Strecken auf die Schiene um.
Seilbahn
Seilbahnen sind nicht nur im Betrieb CO2-frei und sehr leise, sie versiegeln auch nur sehr wenig Bodenfläche. Und ihre Betriebskosten sind drei- bis viermal niedriger als bei der Straßenbahn.
Als erste weihte Grenoble 1934 eine innerstädtische Seilbahn ein. 2016 folgte die bretonische Hafenstadt Brest mit einer Seilbahn über den Fluss Penfeld; sie bindet die Stadtviertel Siam und Les Capucins ans Zentrum an. Nummer drei war Saint-Denis, Hauptstadt des französischen Übersee-Départements Île de la Réunion. In Toulouse misst die Seilbahnstrecke 2,7 Kilometer und ist damit die längste Seilbahn Kontinentalfrankreichs. In Spitzenzeiten überquert alle 90 Sekunden eine Gondel die Garonne. In Ajaccio, der Hauptstadt Korsikas, wurde im Mai 2023 eine Seilbahn in Betrieb genommen.
Weitere Seilbahnen sind u.a. in Bordeaux, Nizza, Montpellier geplant.
Das Cable C1 wird die erste Seilbahn in der Region Île-de-France – eine 4,5 Kilometer lange Verbindung zwischen Créteil und Villeneuve-Saint-Georges. Alle Haltestellen sind ebenerdig und zu 100 Prozent barrierefrei. Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant. Statt 45 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird die Fahrt dann nur 17 Minuten dauern.
In Lyon hingegen ist der Bau einer Seilbahn nach Francheville am massiven Widerstand der Bürger gescheitert.
Weniger fliegen, mehr Rad fahren
Kurzstreckenflüge
Auf Initiative des Bürgerklimarats schafft Frankreich kurze Inlandsflüge ab. Dies gilt für alle Strecken, für die eine alternative direkte Zugverbindung von weniger als 2,5 Stunden besteht. Vom Verbot betroffen sind derzeit Flüge zwischen Paris-Orly und Nantes, Bordeaux und Lyon. Die Fluglinien hatten vergeblich dagegen protestiert. Es gibt aber insgesamt mehr als 100 Kurzstreckenverbindungen innerhalb Frankreichs. Greenpeace fordert, alle Flüge zu untersagen, für die es alternativ eine Bahnreise von maximal sechs Stunden gibt.
Fahrrad
2018 verabschiedete Frankreich den Plan Vélo. Er umreißt alle Maßnahmen, mit denen Frankreich die Rad-Kultur fördern will. Dazu gehören neben dem Ausbau der Infrastruktur und einer verbesserten Sicherheit auch steuerliche Anreize. Mit bis zu 4000 Euro, je nach Einkommen, wird der Umstieg auf E-Bike gefördert. Zusätzliche 1000 Euro gibt es für alle, die in einer Umweltzone leben und dort auf ein elektrisch unterstütztes Fahr-, Falt- oder Lastenrad umsteigen. Darüber hinaus gibt es ein gut ausgebautes Stadtradsystem, das auch Lastenräder im Angebot hat.
Das Radwegenetz umfasste 2023 mehr als 60.000 Kilometer – und es wächst jährlich um 1500 Kilometer!
Gekürzt aus: https://meinfrankreich.com/verkehrswende-in-frankreich/
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