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PDF Version Artikellink per Mail  | Soz Nr. 10/2024

Die Widerstandskraft der Frauen im Iran ist inspirierend
von Kanun Kassel

Am 16.September jährte sich zum zweiten Mal der Polizeimord an der jungen Kurdin Mahsa Amini.

Der Tod von Mahsa Amini in Teheran, verursacht durch die Brutalität der Sittenpolizei, wurde zum Symbol einer Revolution, die von Frauen angeführt und von Männern unterstützt wird. Der zweite Jahrestag dieser Revolution verdeutlicht den unermüdlichen Kampf gegen das Regime der Islamischen Republik.

In Zeiten, in denen das Regime versucht, die Revolution im Iran zu ersticken, indem es den Nahen Osten in Brand setzt, zeigt sich, dass »Gefängnis, Folter und Hinrichtung« keine Wirkung erzielen.
Die weit verbreiteten Proteste haben das Regime eingekreist. Arbeiter, Rentner und Krankenschwestern haben groß angelegte Proteste und Streiks organisiert. Frauen haben keinen Schritt zurück gemacht und verbinden ihren Widerstand gegen das frauenfeindliche Regime mit ihrem täglichen Leben.
Die Bewegung gegen die Todesstrafe schreitet auf verschiedenen Ebenen voran. Vorreiter dieser bedeutenden Bewegung sind die Gefangenen im Frauengefängnis Evin und in vielen anderen Gefängnissen, deren Rufe nach »Tod dem Hinrichtungsregime« bis in die entlegensten Winkel des Regimes und zur internationalen Gemeinschaft vorgedrungen sind.
Gleichzeitig leidet die iranische Bevölkerung seit Jahren unter einer schlechten wirtschaftlichen Lage, stark steigenden Preisen und hoher Inflation. Die weitreichenden Sanktionen der internationalen Gemeinschaft gegen die Machthaber im Iran haben nicht die Herrschenden, sondern vor allem die Bevölkerung getroffen.
Durch Korruption werden die Machthaber immer reicher, während es der Bevölkerung immer schlechter geht. Riesige Geldsummen werden jedes Jahr von der Islamischen Republik in die Anheizung und Unterstützung von Kriegen und Konflikten im Nahen Osten investiert. Diese Regierung destabilisiert die gesamte Region wie keine andere, während der Iran zunehmend ausblutet. Dies zeigt sich unter anderem in Armut und hoher Arbeitslosigkeit, insbesondere unter der jungen Bevölkerung.
Man darf nicht wegsehen; man muss hinhören, wenn im Iran »Frau, Leben, Freiheit« skandiert wird. Denn nur wenn die Frauen gleichberechtigt und frei sind und der Ruf nach Freiheit, Gleichheit und Menschlichkeit weltweit Gehör findet, können wir von echter Freiheit sprechen.

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