Wer kann schon von sich sagen, ein Gedankengang gehöre ihm?

Bert Brecht hielt nicht viel vom Recht auf geistiges Eigentum. Wir auch nicht. Wir stellen die SoZ kostenlos ins Netz, damit möglichst viele Menschen das darin enthaltene Wissen nutzen und weiterverbreiten. Das heißt jedoch nicht, dass dies nicht Arbeit sei, die honoriert werden muss, weil Menschen davon leben.

Hier können Sie jetzt Spenden
1. Dezember 2024

Blenden, lügen, schmieren

Politiker in Maßanzügen, die sich für unbesiegbar halten
von Manuel Kellner

Petra Hartlieb: Freunderlwirtschaft. Kriminalroman, Köln: Dumont, 2024. 413 S., 18 Euro. www.buecherserien.de/petra-hartlieb/

Das vorliegende Buch gehört auf jeden Gabentisch zum Jahresende. Petra Hartlieb, Buchhändlerin in Wien, präsent in den großen Medien Österreichs mit ihren Buchempfehlungen und selbst Bestsellerautorin (das fing an mit Meine wundervolle Buchhandlung, inzwischen sind viele Romane dazu gekommen) hatte einige Jahre lang in Dezemberausgaben der SoZ auf bemerkenswerte Titel aufmerksam gemacht. Angesichts der Qualität ihrer jüngsten Buchveröffentlichung drängt es sich nun auf, unsererseits ihr letztes Werk zu empfehlen.

weiterlesen
1. November 2024

Radikaler und interaktiver Universalismus

Antworten auf den grassierenden neoliberalen Nationalismus
von Elfriede Müller

Die internationale Philosophie der letzten Jahre versucht auf unterschiedliche Art und Weise, der Nationalisierung des Lebens auf allen Ebenen etwas entgegenzusetzen. Es handelt sich dabei meistens um linksliberale Autor:innen, die auf Begriffe der Menschenrechte rekurrieren, den in postkolonialen Debatten zurecht in Verruf geratenen Terminus des Universalismus und des Kosmopolitismus wiederbeleben und versuchen, diese Begriffe mit neuem Inhalt und kritischem Potenzial zu versehen. Selten wird auf den – in der Praxis auch sehr widersprüchlichen – Internationalismus der Arbeiterbewegung zurückgegriffen.

weiterlesen
1. November 2024

Lasst uns über Sozialismus reden

Ein nützliches Plädoyer
von Thies Gleiss

Bernd Riexinger, Raul Zelik: Was ist Sozialismus heute? Warum wir den Kapitalismus überwinden müssen. Hrsg. Rosa-Luxemburg-Stiftung. August 2024, 40 S. Kostenlos bestellbar über die RLS

Der frühere Vorsitzende der Partei Die Linke, Bernd Riexinger, und der Schriftsteller, Mitarbeiter des Neuen Deutschland und früheres Mitglied des Parteivorstands der Linken, Raul Zelik, haben gemeinsam einen kleinen Text erarbeitet, in dem sie die Aktualität des Sozialismus für Programm und Praxis der Linken begründen.

weiterlesen
1. November 2024

Erkämpft das Menschenrecht

Beiträge zur linken Debatte
von Manuel Kellner

Erkämpft das Menschenrecht! Für Frieden, Antifaschismus, Internationalismus und Kultur. Hrsg. Sevim Dagdelen, Annette Groth, Norman Paech. Köln: Papyrossa, 2024. 163 S., 16 Euro

Die in diesem Buch versammelten Beiträge gehen zurück auf ein Symposium vom 7.Oktober 2023 zum 85.Geburtstag von Norman Paech.

weiterlesen
1. November 2024

Buchtipp

Eine ostdeutsche Stadt
von gk

Elsa Koester: Im Land der Wölfe. Frankfurt: FVA, 2024. 320 S., 24 Euro

In Grenzlitz, einer ostdeutschen Stadt, tobt der Wahlkampf. Zu den Favoriten gehören die grüne Bürgermeisterkandidatin und ihr Konkurrent von den »Blauen«. Die Autorin Elsa Koester, stellvertretende Chefredakteurin der Wochenzeitung Der Freitag erkundet die Befindlichkeit der Bevölkerung zwischen grün und blau, zwischen Ideen von einer fortschrittlichen Zukunft und der Angst vor dem Fremden und den vielen Grautönen dazwischen.

weiterlesen
1. Oktober 2024

Erinnerungen an ›Kleine Leute‹

Eine Reise durch drei Jahrhunderte
von Rolf Euler

Kleine Leute in Westfalen. Hrsg. Ulrike ­Gilhaus, Kirsten Bernhardt. Münster: Ardey, 2024. 230 S., 29,90 Euro

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der mehrere Industriemuseen betreibt, bringt ein bemerkenswertes Buch heraus: »Kleine Leute in Westfalen«, ein Forschungs- und Sammlungsband mit Beiträgen vieler Autor:innen.

weiterlesen
1. Oktober 2024

Buchtipp

Auf Tour
von Gerhard Klas

José Henrique Bortoluci: Was von meinem Vater bleibt. Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Maria Hummitzsch. Berlin: Aufbau, 2024. 175 S., 20 Euro

weiterlesen
1. September 2024

Gewerkschaften und Friedensbewegung

Ein noch weitgehend uneingelöstes Bündnis
von Hermann Nehls

Den Frieden gewinnen, nicht den Krieg. Zur Rolle der Gewerkschaften in der Friedensbewegung. Hrsg. Ulrike Eifler. Münster: Westfälisches Dampfboot, 2024. 183 S., 20 Euro

weiterlesen
1. September 2024

Nach den Rechten in Hessen sehen

Rechtsextreme Mordtaten seit Beginn der Bundesrepublik
von Peter Nowak

Sascha Schmidt, Yvonne Weyrauch: Rechter Terror in Hessen. Geschichte, Akteure, Orte. Frankfurt a.M.: Wochenschau-Verlag, 2024. 399 S., 29,80 Euro

weiterlesen
1. September 2024

Kriege und Literatur

Uri Jitzschak Katz: Aus dem Nichts kommt die Flut. Hamburg: Hoffmann und Campe, 2024. 572 S., 26 Euro
von Elfriede Müller

Der erfolgreiche israelische Drehbuchautor Uri Jitzschak Katz hat seinen ersten Roman vorgelegt, der sich zum Teil wie ein Drehbuch liest. Ein verwirrendes und auch verwirrtes Werk, das manchmal spannend, lustig, traurig, klug, überraschend und dann wieder langatmig ist.

weiterlesen
1. September 2024

Lisa Fittko

Eva Weissweiler: Lisa Fittko. Biographie einer Fluchthelferin. Hamburg: Hoffmann und Campe, 2023. 380 S., 25 Euro
von Manuel Kellner

Lisa Fittko ist bekannt geworden als Fluchthelferin von Walter Benjamin. 1985 schrieb sie Mein Weg über die Pyrenäen. 1986 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz erster Klasse aus den Händen des deutschen Bundespräsidenten Weizsäcker. Doch sie und ihre Mitstreiter haben auch viele andere Flüchtlinge über die rettende Grenze geführt. Das war eine erste Motivation für die Biografin Eva Weissweiler, ihre Tätigkeit genauer zu beleuchten. Sie zitiert dafür in ihrem Vorwort Walter Benjamin selbst: »Schwerer ist es, das Gedächtnis der Namenlosen zu ehren als das der Berühmten.«

weiterlesen
1. Juli 2024

Kapitalismus am Limit

Eine radikale Abrechnung mit der kapitalistischen Weltordnung
von Rolf Euler

Ulrich Brand, ­Markus Wissen: Kapitalismus am Limit. München: Oekom, 2024. 320 S., 24 Euro

Ulrich Brand und Markus Wissen haben zu ihrem ersten Buch, Imperiale Lebensweise, nun nachgelegt und eine fulminante und radikale Abrechnung mit der kapitalistischen Weltordnung verfasst. Sie gehen dabei noch stärker auf die Produktionsweise ein, mit der Natur und Mensch ausgebeutet werden.

weiterlesen