Arbeiterselbstverwaltung in Venezuela
Ein alternatives Modell zum Kapitalismus
von Eva Haule
Im März und April besuchen zwei verschiedene Delegationen von Arbeitern aus Venezuela die Bundesrepublik, um über ihre Erfahrungen mit Arbeiterselbstverwaltung zu berichten (für die Termine siehe Kästen). In Venezuela wächst auf bemerkenswerte Weise der Anspruch der organisierten Arbeiterschaft, einen eigenen Beitrag zur Zukunft der bolivarischen Revolution zu leisten. Dabei stoßen sie auf Hindernisse nicht nur seitens der privaten Unternehmer und der ihnen nahe stehenden Medien, sondern auch in der Regierungspartei PSUV und bei den Gewerkschaften. Der nachstehende Text wurde im Jahr 2011 geschrieben.
Karl Marx und das Finanzwesen
Vom fiktiven Kapital und dem Fetischismus des Geldes
von François Chesnais
Erlaubt die Lektüre von Marx, die Krise des Finanzkapitalismus zu verstehen? Sind seine Analysen noch relevant? Beim erneuten Lesen der sechzehn Kapitel von Abschnitt 5 des dritten Bandes des Kapitals entdeckt man, wie er im Londoner Exil durch sorgfältige Beobachtung der Aktivitäten der City die mit dem «fiktiven Kapital» und dem «Fetischismus des Geldes» verbundenen Gefahren vorausgesehen hat.
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«Was tun mit Kommunismus?!»
Eine unbeantwortete Frage
von Jochen Gester
Der Kapitalismus befindet sich in seiner tiefsten Krise seit der Weltwirtschaftskrise von 1929. Doch politisch ist das Gesellschaftssystem nicht wirklich bedroht. Denn eine Bewegung, die in der Lage wäre, es praktisch zu überwinden, ist nicht in Sicht.
Das schwierige Verhältnis zur DDR
Edeltraut Felfe, Herbert Steffes, Sebastian Gerhardt, Thies Gleiss
Zur Debatte um die Titelseite der jungen Welt und die Reaktionen in SoZ 8-9/2011
Noch nach 20 Jahren sorgen pointierte (besser: einseitige) Positionen zur DDR wie sie in der jW oder auch im «Offenen Brief» zum Ausdruck kamen, der als Antwort darauf von der SoZ dokumentiert wurde, für heftige Kontroversen in der Linken. Auch die SoZ-Redaktion hat Leserzuschriften erhalten; wir sind dankbar dafür und veröffentlichen sie gerne an dieser Stelle. Gilt doch: Erst wenn wir einen breiten Konsens erreichen (und mehrheitsfähig machen), wie unsere Alternative zum herrschenden Katastrophensystem aussehen soll, ist die DDR wirklich Vergangenheit.
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Dank euch, ihr Kampfgruppen?
Die junge Welt und die Mauer
von Angela Kein
Das war too much. Was sich da eine noch dem Denken im Kalten Krieg verhaftete Redaktion zum 50.Jahrestag des Mauerbaus als Titel der jungen Welt einfallen ließ, war eine geschmacklose Provokation. Nun fällt eine Parteirechte über die jW her, die längst die Staatsräson der DDR gegen die der BRD eingetauscht hat, während Vertreter der linken Opposition, die ihr Eintreten für Meinungsfreiheit und Menschenrechte mit Verfolgung und Gefängnis bezahlt haben, zum Boykott der jW aufrufen. Sie kritisieren dasselbe, doch sie wollen nicht dasselbe.
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Mythos Kronstadt
Diskussionsbeitrag zu
Klaus Gietinger, 90 Jahre Aufstand von Kronstadt (SoZ 4/2011)
von Meinhard Creydt
Klaus Gietinger nimmt Partei für die Kronstädter Aufständischen von 1921. Michael Schneider spricht von den Kronstädter Matrosen als «den Sturm- und Elitetruppen des Oktoberumsturzes», die nun, 1921, «von Lenin und Trotzki als Konterrevolutionäre gebrandmarkt wurden.“
Trotzki, Biermann und Moneta
Mythen und Legenden in «Europas schönster Tageszeitung»
von Helmut Dahmer
Am 21.August jährte sich die Ermordung Trotzkis durch Ramón Mercader, einen Auftragskiller der GPU, zum 70.Male. Dirk Maxeiner und Michael Miersch, die ansonsten mit «Frohen Botschaften» gegen ökologische «Mythen» angehen, fanden, dies sei eine Gelegenheit, um den Lesern der Welt endlich einmal klarzumachen, was es mit dem Verfechter des Internationalismus und der Arbeiterselbstverwaltung eigentlich auf sich hatte.
Bedürfnisschrumpfung oder schrumpfende Bedürfnisse?
Zur Debatte um die «Kasseler Erklärung»
von Klaus Engert
In Frankreich gibt es seit einiger Zeit die Zeitschrift Décroissance (Schrumpfung) sowie eine entsprechende Bewegung. Angesichts des drohenden ökologischen Kollapses und der nicht erst seit dem Desaster im Golf von Mexiko immer offener zutage tretenden «Kollateralschäden» einer Wirtschaftsordnung, die mit immer aggressiveren und damit gefährlicheren Methoden Bodenschätze, insbesondere fossile Brennstoffe, ausbeutet, ist die in der SoZ in den letzten Ausgaben begonnene Debatte um die Zukunft der kapitalistischen Industriegesellschaft allerorten im Gange.
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Die Weltwirtschaft muss planmäßig schrumpfen
Zur Debatte über die Kasseler Erklärung
Betr.: Peter Kämmerling
«Ökosozialistisch oder sozial-ökologisch?»
SoZ 5/10
von Saral Sarkar
Die Kasseler Erklärung ist nicht der beste Text über die Notwendigkeit einer ökosozialistischen Gesellschaft. Über diese sollte viel gründlicher diskutiert werden. Dennoch ist die Initiative der SoZ begrüßenswert. Doch Kämmerling macht eine Diskussion schwierig, indem er eine unverrückbare Grundposition verkündet. Er kennt keine Grenzen des Wachstums.
Möglichkeiten sozialistischer Entwicklung in der DDR
Die Bedeutung des volkseigenen Eigentums für andere zwischenmenschliche Beziehungen
von Edeltraut Felfe
Um es im Interesse einer produktiven Diskussion vorweg zu nehmen: Der Sozialismusversuch in der DDR kann insgesamt nicht als Vorbild für gegenwärtige sozialistische Zielstellungen dargestellt, sondern muss sehr kritisch ausgewertet werden – auch hinsichtlich des großen Schadens für emanzipative Bewegungen über die Bundesrepublik hinaus –, vor allem von denen, die an ihm mitgearbeitet und unter ihm gelitten haben.